259 Maria Leberer Maria Leberer wurde am 14.8.1908 in Werthenstein, als Tochter eines Metzgers und als Älteste von 9 Geschwistern geboren. 1938 erwarb sie im Frauenspital in Basel das Hebammen-Diplom. Sie wurde se lbständige Heb amme und übte diesen Beruf in den folgenden 25 Ja hren in den Gemei nden Wolhusen, Werthenstein, Menz nau und Ruswil aus. Maria Leberer sah als Hebamme die erschwerte Erziehungs- und Pflegesituation und die Not von Familien mit behinderten Kindern. Um sie zu entlasten schuf sie im Jahr 1952 ein individuelles Ange­ bot. Es war das erste Projekt schweizweit und ist es als einzig es in d ieser Art geblie ben. Frau Leberer ist eine Pioni erin im Be hind erten­ bereich. Sie eine der ersten Heilpädagoginnen, die behinderten Kleinkindern ein Heim geschaffen, sie gefö rdert und die Eltern über kurze oder längere Zeit unterstützt hat. Das Projekt hat Maria Leberer über Jahr mit eig enen Mitteln und mit freiwilligen Gaben finanziert. Die Zielsetzung von Maria Leberer war es, den betreuten Pfleglingen nach Möglichkeit den Besuch der Sonderschule zu ermöglichen, sie so weit als möglich in die Gesellschaft zu integrieren. Marie Leberer erhielt 1982 für Ihr Lebenswerk und in Anerke nnung ihres sozialen Wirkens für behinderte Kinder den Adele Duttweiler­ Preis. Im Alter von 77 Jahren übergab Maria Leberer das Kinderpflegeheim Weidmatt an die SSBL- Stiftung für Schwerstbehinderte, Luzern. Die SSBL ist eine Institution, die aus einer Elternvereinigung mit Pro lnfirmis, lnsieme und mit dem Kanton Luzern im Jahr 1971 für Behinderte gegründet worden ist. 1989 errichtete Maria Leberer die Leberer-Stiftung, stiftete ein Barvermögen von Fr. 150'000.- und wurde erste P r äsidentin der Stiftung. Am 30.9.1998 starb sie 90-jährig und w urde, unter grosser Anteilnahme in der Bevö lkerung, in Wolhusen beerdigt. Porträtmaler : Bruno Müller Mey er, Luzern Luzern