Don‘t panic! Die Vogelgrippe hat die Schweiz er- reicht. Darf man nun noch einem See entlang spazieren, die Nistkästen rei- nigen oder verletzte Vögel pflegen? Leider kommt es aufgrund der Angst- macherei in einigen Medien immer häufiger zu übertriebenen Reaktionen gegen die einheimische Vogelwelt, so wurden bereits erste Schwalbennester entfernt! Der SVS hat eine Analyse des aktuellen Wissens erarbeitet, welche immer auf dem neusten Stand ist: www.birdlife.ch/vogelgrippe Singvögel spielen übrigens bei der Ausbreitung der Vogelgrippe nach bisheriger Erkenntnis keine Rolle. Der SVS appelliert deshalb an alle, auf die Entfernung der Schwalbennester zu verzichten. Dies ist übrigens ille- gal und kann eine Gefängnisstrafe zur Folge haben. Interessant für all jene, die Angst vor einer Ansteckung haben und zum Beispiel Nisthilfen betreuen: Das Virus überlebt bei Temperaturen um 20°C höchstens einen Tag. Bei Kälte erhöht sich die Lebensdauer auf maximal 30 Tage.|SVS Publikations-Download zum Thema Fiedler et al. (2005): Hintergrundinfor- mationen zur Vogelgrippe und Hinwei- se für Vogelkundler; Die Vogelwarte 43: 249-260 http://www.dzg-ev.de/de/aktuelles/ mitteilungen/vowa_249-260-vogel- grippe.pdf LNVV-Info Informationen des Luzerner Natur- und Vogelschutzverbandes März 2006 1/06 1— Infos zum Info - Erscheint: 3x jährlich - Umfasst: 4-6 Seiten - Versand: elektronisch, als pdf-Datei, lesbar mit Acrobat Reader (ab Version 4.0; gratis unter www.adobe.com/ acrobat) - An: Sektionen und auf Bestellung auch für Interessierte - Bestellen: Mail an LNVV- Info@bluemail.ch - Info-Team: Felix Caduff, Annette Geiser, Moni Pfunder, Marco Thoma (Leitung & Layout) - Kosten: gratis; in Ausnahmefällen Versand per Post (20.- pro Jahr) Es Frühlingt! Augen auf! Der Frühling ist da! Man mag es kaum glauben, nach all dem Schnee - und doch kreisen bereits Schwalben am Himmel und das Grün drängelt ungeduldig aus dem Boden. Die ganze Vielfalt des Lebens kommt wieder zum Vorschein. Vielfalt, das Stichwort: die neue Kampagne des Schweizer Vogelschutzes SVS dreht sich bis 2010 ganz intensiv um das Thema Biodiversität. Mitmachen ist daher angesagt, denn die Biodiversi- tät ist das wertvollste Gut - damit die Kampagne ein Erfolg wird, braucht es vor allem auch die Arbeit auf lokaler Ebene - und da sind unsere Sektionen bereits dabei. |Marco Thoma Biodiversität Die Schweiz hat sich verbindlich ver- pflichtet, den Verlust an Biodiversität bis 2010 zu stoppen. Es zeigt sich aber bereits heute, dass ohne zusätzliche Anstrengungen dieses Ziel nicht zu erreichen sein wird. Mit seiner in die- sem Jahr anlaufenden Kampagne zum Thema Biodiversität will der Schweizer Vogelschutz SVS in den nächsten Jah- ren dazu beitragen, dass die Schweiz ihre Verantwortung wahrnimmt, die sie im Rahmen der Völkergemeinschaft übernommen hat. Aber, was ist Biodiversität eigentlich? Zuerst einmal bedeutet Biodiversität übersetzt „Vielfalt des Lebens“. Doch was zählt man zu dieser Vielfalt? Bio- diversität ist viel mehr als nur die reine Zahl an Arten auf dieser Welt. Biodiver- sität umfasst die gesamte Vielfalt, von der Diversität auf genetischer Ebene, der Vielfalt an Arten und Gemeinschaf- ten (communities) bis hin zur Vielfalt der Ökosyteme sowie die evolutionären und ökologischen Prozesse, die diese Vielfalt aufrechterhalten. Das bedeutet, dass z.B. der Laubfrosch als Art einen Beitrag an diese Vielfalt leistet, gleich- zeitig heisst das aber auch, dass jede einzelne Laubfroschpopulation die Bi- odiversität erhöht, da jede Population auf genetischer Ebene speziell an den jeweiligen Standort angepasst ist. Eine Laubfroschpopulation am Neuenbur- gersee unterscheidet sich somit von der Laubfroschpopulation im St. Gal- ler Rheintal. Das bedeutet wiederum, dass jedes lokale Aussterben einer Po- pulation einen Verlust an Biodiversität Fortsetzung Seite 2... |SVS