KULTURBLATT NIDWALDNER September 03 Editorial Liebe Leserin,lieber Leser Die Reaktionen auf die erste Ausgabe des Nidwaldner Kultur- blattes haben uns überrascht. Ein Leser hob die «Kürze und Prägnanz» der gebotenen Infor- mationen hervor.Eine Leserin schrieb:«Es ist für mich interes- sant und wichtig zu erfahren,wer einem Gremium angehört,was dieses Gremium tut und wohin das zur Verfügung stehende Geld fliesst.Die Veröffentlichung solcher Daten halte ich für kulturpolitisch äusserst wichtig.» Genau dies war für uns der Grund, ein solches Mitteilungsblatt zu schaffen:Wir konnten und wollten damit keine Konkurrenz zu Veran- staltungsagenden oder Zeitschrif- ten lancieren.Vielmehr ging es uns darum,in einem sensiblen und diskussionsfreudigen Bereich Transparenz zu schaffen.Wir wollten Daten und Fakten bei- steuern zum öffentlichen Ge- spräch über die Kulturförderung, über die Kulturpolitik.Das ist uns offenbar – die Reaktionen zeigen es – gelungen. In der zweiten Ausgabe des Kul- turblattes finden Sie wiederum eine Liste der vom Regierungsrat auf Antrag der Kommission für Kultur und Denkmalpflege unter- stützten Kulturprojekte.Diesmal umfasst sie das erste Halbjahr 2003.Ferner finden Sie ein kurzes Porträt aller festen Mitarbeiterin- nen und Mitarbeiter des Amtes für Kultur.Wir wollen Ihnen damit auch die Menschen zeigen,die hinter den Tätigkeiten der Kan- tonsbibliothek,des Nidwaldner Museums,der Denkmalpflege und der Kulturförderung stehen und sie mit ihrem Wissen,ihrer Erfah- rung und ihrem Charakter prägen. Schliesslich bringen wir auch wieder einige Schlaglichter auf Projekte,die mit Geldern aus der Kulturförderung unterstützt wur- den.Damit Sie,liebe Leserin und lieber Leser,sich in einigen Punk- ten ein etwas vertieftes Bild über unsere Förderpolitik machen können.Wir freuen uns auf Ihre kritischen Bemerkungen und auf eine lebhafte Diskussion. Lukas Vogel Vorsteher Amt für Kultur «Heidi goes Berlin» Franz Troxlers Lichtblicke Das SpukhausErstmals hat vom 25.–27.Juli 2003 die muisiglanzgmeind in Gra- fenort stattgefunden.Bereits die erste Ausgabe wurde zum tota- len Erfolg.Über 6000 Besucher,500 Helfer und 17 Bands fanden den Weg nach Grafenort. Im tiefen Wald zwischen Grafen- ort und Engelberg,an der Bahn- station Grünenwald («Halt auf Verlangen») eröffnet sich für die Kantone Obwalden und Nid- walden eine einmalige Gelegen- heit zu einem Experiment in Sachen Förderung der Rockmu- sik.Einige Leute aus dem Um- kreis von «Jolly and the Flytraps» konnten das Hotel Grünenwald günstig überneh- men.Nun wird das Haus vom «Verein Gasthaus Grünenwald» betrieben,sowohl als normales Gasthaus wie auch als Haus für besondere Gäste:für Rockmusi- kerinnen und -musiker und für viele Andere,die zu diesem Umfeld gehören oder dazu pas- sen.Das Haus steht zur Verfü- gung für Konzerte,aber auch als Übungslokal für befristete Zeit sowie als Tonstudio.Der grosse Vorteil liegt auf der Hand:dank seiner einsamen Lage werden keine Nachbarn nachts von lau- ter Musik belästigt.Der «Verein Gasthaus Grünenwald» hat aber noch weitere Ideen.Das Haus könnte zum Beispiel Workshops beherbergen für Musiker,für Theatergruppen,für erwachse- ne oder jugendliche Comic- Zeichner,für Schreibende. Die Kantone Obwalden und Nidwalden schlossen mit dem Verein einen Vertrag ab.Dieser sieht einen jährlichen fixen Zu- schuss an das Betriebsbudget vor.Dafür verpflichtet sich der Verein,das Pfingstfestival sowie drei kleinerer Anlässe abzuhal- ten.Ein zusätzlicher variabler, aber nach oben begrenzter Bei- trag wird ausbezahlt,falls der Verein weitere Dienstleistungen in einem genau abgesteckten Umfeld erbringt.Obwalden hat diesen jährlich kündbaren Ver- trag bereits unterschrieben.Nid- walden kann erst unterschrei- ben,wenn das neue Kulturför- derungsgesetz 2004 in Kraft tritt. Das Abkommen zwischen dem «Verein Gasthaus Grünenwald» auf der einen und den Kantonen Obwalden und Nidwalden auf der anderen Seite ist auch für uns ein Experiment.Es soll uns den Umgang mit Leistungsverein- barungen erproben helfen.Denn künftig soll dies eines der Instru- mente der Kulturförderung sein. Impressum Redaktion:Lukas Vogel,Urs Sibler,Rolf Scheuber.Herausgeber: Kommission für Kultur und Denkmalpflege,Amt für Kultur, Mürgstr.12,6371 Stans.Tel.:041 618 73 38.Fax:041 618 73 42. E-Mail:lukas.vogel@nw.ch Veranstaltungs- Tipps 11.–26.Oktober NOW 03 Auswahlausstellung Salzmagazin und Höfli, Stans 18.Oktober Jazz up – Jazz it up,u.a. mit Serge Businger Chäslager Stans Bis 25.Oktober Zeitinseln – Ankerperlen Geschichten um den Rosenkranz Ausstellung im Museum Bruder Klaus Sachseln 12.und19.November Vortragsreihe Architektur bleibt im Gespräch Kulturraum Ermitage, Beckenried 13.Dez.03–18.Jan.04 Zentralschweizer Kunst- schaffen – Jahresausstellung Kunstmuseum Luzern 20.–25.April 2004 Stanser Musiktage Gasthaus Grünenwald Ein Haus für rockige Experimente KANTON NIDWALDEN