OW:Kulturförderungskommission Wechsel in der Kommission Jeweils mit dem Ende der vierjährigen Legislaturperiode werden die Mitglieder der kantonalen Kommissio- nen angefragt,ob sie sich für eine weitere Amtsdauer zur Verfügung stellen.Mit Hanny Dillier,P.Roman Hofer und Peter Bucher traten nun drei verdiente und langjährige Mitglieder aus der Kulturförderungs- kommission aus. Hanny Dillier,die 1978 in die Kommission eingetreten war,prägt die Obwaldner Kulturlandschaft schon seit vielen Jahrzehnten.Von ihrem Engagement und ihrem enormen Wissen über die einheimische und nationale Kunst- und Kulturszene konnte die Kommission immer wieder profitieren.Viele Literatinnen und bildenden Künstler – um nur zwei Sparten herauszugreifen – fanden in Hanny Dillier eine Fördererin im wahrsten Sinne des Wortes.Sie war auch Initiantin und Organistorin diverser Kulturprojekte und -veran- staltungen.So z.B.der Literaturreihe im Theater Altes Gymnasium in Sarnen,die auch im Januar 2007 durch- geführt wird. Pater Roman Hofer(1978 Eintritt in die Kommission) hat in der Obwaldner Kultur,insbesondere im Bereich der Musik,nachhaltig und auf hohem Niveau gewirkt und dafür auch mehrere Preise erhalten.Sein Engagement geht weit über die Klostermauern hinaus,wo er u.a.als Stiftskapellmeister,als Leiter der Musik- schule und als Dirigent der Engelberger Studentenmusik (bis 2001) tätig ist.So komponierte er z.B.die Musik zum «Osterspiel von Muri»,das 1985 und 2005 in Stalden bzw.in Sarnen inszeniert wurde.Roman Hofer zeichnete sich in der Kommission insbesondere durch seine prägnanten Analysen und sein Anliegen für eine spartenübergreifende Kulturarbeit aus. Peter Bucher(seit 1990) präsidierte die Kulturförderungskommission von 1994 bis 2002.Er gehörte in jungen Jahren zu den Organisatoren des legendären «Muisig ufem Landäbärg» und betreibt seit über zehn Jahren im Team die «Galerie Hofmatt» in Sarnen.Er war der eigentliche «Allrounder» und «Welt- überblicker» der Kommission,der dank seiner beruflichen Tätigkeit als Berater von Unternehmungen und Verwaltungen wichtige Kenntnisse und Erfahrungen aus Wirtschaft und Politik einbringen konnte.Er ver- stand es zudem immer wieder,mit diplomatischem Geschick Kulturdiskussionen auf die wesentlichen Sach- verhalte hinzuführen und positiv zu beeinflussen. Die Neuen Seit 1.Juli 2006 gehören Heidy Gasser,Fabian Christen und Hansjörg Zurgilgen neu der Kulturförderungs- kommission an.Heidy Gasseraus Lungern ist Autorin mit Schwerpunkt biographische Erzählungen (z.B. «Saure Suppe»,«Schwarze Röcke trag ich nicht»,«Mutter Helvetia»,«Hochspannung») und veröffentlichte weitere Erzählungen,Gedichte und Märchen.Sie ist Vorstandsmitglied und Redaktorin des Innerschweizer Schriftstellerinnen- und Schriftstellervereins und erhielt u.a.Förderpreise der Sarna Jubiläumsstiftung und der Kantone Zug und Obwalden. Fabian Christenist professioneller Kulturveranstalter und unter anderem in leitender Position bei den Stanser Musiktagen,dem Volkskulturfest OBWALD oder dem Festival «Halt auf Verlangen».Er lebt im Gast- haus Grünenwald vor Engelberg,in dem Konzerte und Lesungen veranstaltet werden und das Bands für Probewochenenden dient. Hansjörg Zurgilgenwohnt in Sarnen und arbeitet als Lehrer an der Kantonsschule in Stans.Als Veran- stalter,Schauspieler und leidenschaftlicher Kulturkonsument ist er aus der Ob- und Nidwaldner Kultur- landschaft fast nicht mehr wegzudenken.Zudem pflegt er dank seiner Offenheit noch immer intensiven Kontakt zur Jugendkulturszene.Schliesslich sorgt «Zuri» seit vielen Jahren an der Fasnacht für Aufsehen, wenn er jeweils mit den originellsten und verrücktesten Sujets auftritt. Die Kulturkommission hat im ersten Halbjahr 2006 folgende Beiträge gesprochen: Film Total Fr.3500 Defizitgarantie Kinospektakel 06 Ennetbürgen/Buochs Projektentwicklungsbeitrag Edwin Beeler, «Magisches Land» Bildende Kunst,Foto,Video Total Fr.33744 Druckkostenbeitrag Rochus Lussi,«Multiple Ichs» Druckkostenbeitrag Fotobuch «Lisa Meyerlist» Druckkostenbeitrag «Die Ringe des Dieter Roth» Beitrag Ausstellung und Publikation Melk Imboden Beitrag Ausstellung visarte,«Bonjour Madame Brunau!»,Luzern Beitrag Ausstellung Chantal Michel,Bürgenstock Beitrag Ausstellung «bodybild»,Heiligkreuz LU Beitrag Ausstellung «Vierwaldstättersee», Kunstmuseum Luzern Beitrag Ausstellung «Swiss Animals in Rotterdam» Beitrag Ausstellung Jo Achermann,Heidelberg Beitrag Ausstellung «Berufung(en)»,Sachseln Transportbeitrag Rochus Lussi, «Wilhelm Josef Müller» Jahresbeitrag Dokustelle BASIS,Luzern Pro-Kopf-Beitrag Ausstellung HANGARt,Giswil Musik Total Fr.25300 Defizitgarantie Konzert «Duofollia»,Hergiswil Defizitgarantie Festival «Rock am Bürgenstock» Defizitgarantie Konzert «musica inaudita»,Stans Defizitgarantie szenisches Konzert «Der Geizhals», Stans Defizitgarantie Konzert Ensemble Beaufort Defizitgarantie Symposium «Musik am Vierwald- stättersee»,Stans Beitrag Volkskulturfest OBWALD,Giswil Beitrag Jahresprogramm Orchester «armonia», Luzern/Hergiswil Beitrag Rockkonzert «Alive»,Büren Beitrag Festival Alpentöne 2007,Altdorf Beitrag Konzert two@six,Stans Druckkostenbeitrag Simon Bischof, «Arrangieren für Klavier» Produktionsbeitrag Musikprojekt «Tante Hänsi» Produktionsbeitrag Bühnenshow und CD «Ugradingä»/karTON Pro-Kopf-Beitrag Schweizer Jugendmusik- wettbewerb 2006–2008 Pro-Kopf-Beitrag Schweizer Jugend-Sinfonie- Orchester 2006 bis 2008 Theater,Tanz,Performance Total Fr.5500 Beitrag migma Performancetage 2006 Defizitgarantie Wiederaufnahme «Medici von Beckenried» Produktionsbeitrag Video/Tanzperformance «Fuori posti» Literatur Total Fr.5400 Druckkostenbeitrag Thea Uhr,«Mosaik» Druckkostenbeitrag Anagramm-Anthologie 2 Beitrag Festival «Höhenflug – Schreiben im Alpenraum»,Zug Projektbeitrag Briefe und Tagebücher v.Kuno Raeber Aufführungsbeitrag «Poetry-Slam»,Grünenwald Kulturvermittlung;Spartenübergreifend Total Fr.48730 Druckkostenbeitrag Andreas Bürgi: «Relief der Urschweiz» Projektbeitrag Christof Hirtler, «Chance Berggebiet» Projektbeitrag «Kultur hat Recht» Jahresbeitrag Schweizer Künstlerbörse Jahresbeitrag NIKE 2006 bis 2009 Jahresbeitrag Comix-Festival «Fumetto» 2006 Beitrag Huisbärgfestival 2006,Sarnen Beitrag Ausstellung «Geniale Dilettanten», Museums im Bellpark Kriens Beitrag Architekturzeitschrift «Karton» Defizitgarantie Humorfestival «Stans lacht» 2006 Weiterführung Atelier Berlin 2006 bis 2009 Es werden nicht alle Defizitgarantien vollumfänglich beansprucht.Pro-Kopf-Beiträge verstehen sich als Maximalbeiträge. NW:Kulturförderung Unterstützte Kulturprojekte Die Kulturförderungskommission auf ihrem kulturellen Ausflug in die Ostschweiz und in den Vorarlberg (von links):Christian Sidler (Kulturbeauftragter),Gabriela Staub Haas (weiterhin),Hanny Dillier (ehemals),Hansjörg Zurgilgen (neu),Fabian Christen (neu),Roman Hofer (ehemals),Megi Zumstein (weiterhin),Barbara Riegger (weiterhin),Josef Gnos (Präsident,weiterhin) und Peter Bucher (ehemals). Es fehlt Heidy Gasser (neu). OW/NW:Projektwettbewerb «Echos» Volkskultur im Aufbruch Je globaler die Welt,je internationaler der Kunstmarkt,umso mehr gewinnen traditionelle Kultur und Volks- kultur an Bedeutung.Ab Herbst 2006 beschäftigt sich die Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia deshalb zwei Jahre lang vertieft mit Volkskultur und ihren aktuellen und künftigen Erscheinungsformen.Kernstück des Programms «echos – Volkskultur für morgen» ist ein Projektwettbewerb.Er richtet sich an alle,die in den Bereichen Volkskultur oder zeitgenössische Kunst kreativ wirken,sei es als Kulturschaffende oder als Veranstalter. Der Wettbewerb will ermutigen,Projekte zu entwickeln,welche Tradition und Innovation verbinden oder dazu anregen,über unser Verhältnis zur Tradition nachzudenken.Der Wettbewerb wird jene auszeichnen, die am intelligentesten Neugier auf andere kulturelle Welten wecken und Mut machen,Altes neu zu sehen, im Neuen die Tradition zu erkennen und Vergangenheit mit Zukunft aufzuladen.Kurz:Ausgezeichnet werden rund zehn Projekte,die auf überzeugende Weise eine Volkskultur für morgen entwerfen. Die Schweizer Kulturstiftung stellt eine Preissumme von 250000 Franken bereit.Eingabefrist ist der 7.Januar 2007.Das Wettbewerbsreglement und das Teilnahmeformular finden sich auf der Website www.prohelvetia.ch/echos oder können bestellt werden unter der Nummer 044 267 71 71. NW:Hans Langenbacher und Dieter Roth im Dialog Freundschaftsringe Eine aussergewöhnliche Publikation ist dieser Tage bei Edizioni Periferia in Luzern erschienen:ein Bundesordner voller Dokumente,Karten,Briefe,Fotos,Zeichnungen, Skizzen,die die Freundschaft und Zusammenarbeit zwischen Dieter Roth und Hans Langenbacher illustrieren,dazu ein Text- und Bildband,der die Ringe des Dieter Roth vorstellt,die Hans Langenbacher fertigte.Dieter Roth,er lebte von 1930 bis 1998,war der wohl bedeutendste,sicher aber vielseitigste und produktivste Schweizer Künstler des 20.Jahrhunderts.Hans Langenbacher ist der kunstsinnige Luzerner Goldschmied mit Wohnsitzen in Hergiswil am See und Reykjavik. In Island hatten Hans Langenbacher und Dieter Roth sich vor bald fünfzig Jahren kennen und schätzen gelernt.Daraus erwuchsen in den Sechziger- und Siebziger-Jahren ausgefallene Schmuckkollektionen,die sich,am Finger getragen wie in eigens entworfenen Schatullen als Kunstobjekte präsentiert,gleichermassen attraktiv machten. Leider fehlte bei der Präsentation 1971 in der Goldschmiede und Galerie Langenbacher und Wankmiller am Mühlenplatz in Luzern die wagemutige,kunst- und schmuck- begeisterte Kundschaft.Heute sind die als Einzelstücke oder meist in Kleinauflagen von fünf oder zehn Stück handwerklich gefertigten Kleinodien begehrte Sammel- und Ausstellungsstücke in den Museen für angewandte Kunst und Design in Wien,Paris,Reykjavik und Lausanne und im Kunstmuseum Aarau. Ein Gespräch von Jean-Christophe Ammann und Flurina Paravicini mit Hans Langenbacher,das für die Publikation «Die Ringe des Dieter Roth» aufgezeichnet wurde, beleuchtet die menschliche und künstlerische Nähe zwischen dem genialischen und gefährdeten Roth und Hans Langenbacher.Von Jean-Christophe Ammann stammt auch der deftige Einstimmungstext zur Ringparade,die Harry Burst brillant fotografierte.Die Offenheit und Risikobereitschaft Hans Langenbachers hat diese Ringe erst ermöglicht,die im Rückblick keineswegs am Rand des ausufernden Werks Dieter Roths anzusiedeln sind. Isländische Kompositionen Langenbacher selbst pflegt in seinem eigenen Schaffen diese Eigenschaften weiter und baut sie gar aus.So zeigte er in seiner Ausstellung 2005 in der WylGalerie Hergis- wil Arbeiten,die isländischen Ursprungs waren.Neben feinsten Abgüssen in Gold von Naturmaterialien waren Kompositionen aus farbigem Sand zu sehen,die er mit der Kamera festgehalten hatte.Auch die isländische Landschaft war für den Fotografen Langenbacher wie schon 1960 ein Thema.Hält er sie heute in Farbe fest,so geben die frühen Schwarzweissaufnahmen,die in der Publikation abgebildet sind,die Stimmung zur Zeit seines ersten Aufenthalts und der folgenreichen Begegnung mit Dieter Roth wieder. Die Ringe des Dieter Roth,Dokumente einer Freund- schaft mit Hans Langenbacher,Edizioni Periferia Luzern,2006,Fr.280.–