OW:Kulturförderung Unterstützte Kulturprojekte Die kantonale Kulturförderung hat im ersten Halbjahr 2006 (Januar–Juli) folgende Beiträge gesprochen: Film Total Fr.4000 Filmprojekt «Tramway 5» von Hugo Schär Traumschiff – Film auf dem Sarnersee Bildende Kunst,Foto,Video Total Fr.18500 Ausstellung visarte zentralschweiz,«Bonjour Madame Brunau!», Luzern (u.a.Monika Gasser) Kunstpanorama Luzern:Dokumentationsstelle BASIS 200 Jahre Schweizerischer Kunstverein (u.a.Christian Kathriner) Einzelausstellung Jo Achermann,Heidelberg Einzelausstellung Stefan Rogger,Sarnen Kunstprojekt Pol5 in Esfahan,Iran (u.a.Monika Gasser) Figurenausstellung «bodybuild»,Heiligkreuz (u.a.Thomas Birvé, Hugo Schaer) Ausstellung «Geniale Dilettanten»,Museum Bellpark in Kriens Ausstellungsprojekt «HANGARt» in Turbine Giswil Musik Total Fr.16000 Konzertreihe Klassik auf der Alp,Melchsee Frutt Konzertreihe JazzMusik in Sarnen CD-Projekt «Conny Riebli and Band» CD-Projekt Kinderpopband «KarTon» Nationales Jugendblasorchester (2 Teilnehmer aus OW) Abschlusskonzert Klavierlager in Giswil 12.Stanser Musiktage Open Air Festival Rock am Bürgenstock (mit Bands aus OW) 5.Musikfestival Alpentöne in Altdorf 4.Alpä-Ländlerfäscht im Langis Konzert Horngruppe Obwalden und QuaDrums Percussion Theater,Tanz,Performance Total Fr.9600 Kinderimprovisationsshow mit Theatergruppe «Ohne Wiederholung» Tanztheater «Working Shoes» International Performance Art in Turbine Giswil Literatur Total Fr.2400 Lesung mit Al Imfeld Literaturfestival «Höhenflug – Schreiben im Alpenraum»,Zug Publikation der Anagramm-Anthologie II,Verlag Martin Wallimann Aufführungsbeitrag «Poetry-Slam»,Grünenwald Kulturvermittlung;Spartenübergreifend Total Fr.18586 7.Huis-Festival Landenberg Jahresbeitrag an «Kulturfenster» 2006 Schweizer Künstlerbörse,Thun 2.Engelberger Sommerevent Interessengemeinschft «artists in residence» 2006 15.Comix-Festival Fumetto Projekt «Roter Nagel»,IG Baukultur Obwalden NW:Chantal Michel auf dem Bürgenstock Einsichten statt Aussichten Stellen Sie sich vor:Auf einer ganzen Etage des Grand Hotels auf dem Bürgenstock ist die grossartige Aussicht verwehrt.Die Räume sind spärlich mit hotel- eigenen Lichtquellen oder durch Videoprojektionen erhellt.Vorhänge,Bordüren,Spannteppiche,Wandbespannungen,schwere Polstermöbel und Betten erscheinen wie gesättigt von den Absonderungen der Gäste aus Jahrzehnten.Neben ausgestopften Tieren sind beim Gang durch die Räume aber nur foto- grafische und filmische Zeugnisse eines einzigen Gastes zu entdecken.Es ist die 38-jährige Thuner Künstlerin Chantal Michel,die sich über Wochen allein im Hotel aufgehalten und sich in der abgestandenen Atmosphäre wirkungsvoll inszeniert hat. Befremdliche Geräusche und offene Türen ziehen den Eindringling,als den sich der Kunsttourist fühlt,in die hermetische Welt der Chantal Michel zwischen Glamour und Wahn.Warum steckt die Blonde unter den Sitzkissen des Polstermöbels? Liegt Schneewittchen unter der gläsernen Platte des Sofatisch- chens? Was liess die Verstörte,die auf den Duschvorhang projiziert wird,ausser sich geraten? Ist die Verdoppelung und Vervielfachung der Protagonistin Spiel oder Psychose? Dass die intensiven Arbeiten Michels am Ort ihrer Entstehung präsentiert wurden,zog die Besucher so in den Bann,dass sich einzel- ne durch Verweigerung und Flucht der Energie entzogen,die den Bild- und Tondokumenten innewohnte. Zusammenfassend bleibt die Erinnerung an ein einmaliges und faszinierendes Kunst- und Raumerlebnis,dessen Schöpferin Chantal Michel nach voraus- gehenden Interventionen u.a.in Paris und Bern nun hier in der Provinz gastierte.Möglich gemacht haben es in erster Linie die Bürgenstock Hotels SA,dazu verschiedenen Firmen aus der Region und der Kanton Nidwalden mit einem Beitrag der Kulturkommission. Der Schlagzeuger Julian Dillier (OW) war von Mai bis August 2006 im Zentralschweizer Atelier in New York.Der folgende Auszug aus seinem Erfahrungsbericht soll Einblick in die wertvollen künstlerischen Inputs und in den Austausch eines Atelieraufenthaltes in einer Kulturhauptstadt vermitteln. «Bald ist Halbzeit over here.In New York City wird's heisser und heisser, aber ich mag das! Ich war vor 15 Jahren als Austauschstudent für ein Jahr in Missouri (weiss der Kuckuck,warum die mich dort hin platzierten). Dort spricht man einen starken Midwest-Slang.Ich geniesse es sehr, wieder Amerikanisch zu reden,oder sollte ich sagen,zu kauen.Ich ertappe mich auch beim Schreiben dieses Mails,Satzstellungen und Redewendun- gen der Amerikaner zu benutzen.Trotz meiner «europaüblichen»,skepti- schen Amerikahaltung,sehe ich sehr viel Positives in dieser Gesellschaft. Gewisse Einstellungen der Amis gefallen mir. Euphorische Stimmung Eine Erkenntnis,die ich schon früher mal hatte,die sich aber immer wieder bestätigt,ist zum Beispiel:Wenn man in der Schweiz Fr.50.– für ein Konzertticket ausgibt,erwartet der Schweizer,unterhalten zu werden.Er will etwas geboten bekommen,sonst war's das Geld nicht wert.Gibt ein Amerikaner $ 50 für eine Show aus,so setzt er alles daran,dass dieser Abend gut wird.$ 50 ist eine Menge Geld,denkt er sich,lass uns gemein- sam die Verantwortung für das Gelingen dieses Anlasses tragen. Dies hat eine unglaublich positive Wirkung,schafft eine euphorische Atmosphäre und kann die Künstler zu Höchstleitungen treiben.Ein ande- res Vorurteil:Amerikaner sind zwar sehr offen,aber dies nur oberflächlich. Das stimmt.Aber die Amis sind Meister im ehrlich gemeinten Small Talk. Dieser kann etwas sehr Unterstützendes sein.Ein Amerikaner kann sich über den Erfolg einer anderen Person freuen.Das ist etwas,das wir in der Schweiz seltener antreffen,oder? Ich hatte auch schon selber zwei Gigs mit Leuten aus New York.Da bekam ich zum ersten mal mit,wie das wäre,als Jazzdrummer hier zu leben. Als Schlagzeuger hat man zwei Möglichkeiten:Entweder man wohnt in Brooklyn,Queens oder in den Bronx,wo man sich ein Auto,einen Park- platz und einen Proberaum leisten kann,oder,wenn man in Manhattan wohnt,ist man auf wohlgesinnte Taxifahrer angewiesen oder kauft sich ein Mini-Drumset,das man in der Subway transportieren kann.Im Moment verfolge ich ein ziemlich verrücktes Projekt.Ich versuche fünf Gigs für Lobith (meine Band aus Zürich) für Anfang August in New York zu organi- sieren.Mal schauen ob es klappt.Zwei hab ich schon.Auch das ist eine Erfahrung,die mich ein bisschen sehen lässt,wie es wäre,als Jazzer hier zu leben. Gemeinsames Ziel Bisher habe ich einfach alles aufgesogen.Ich habe sehr viele Konzerte besucht,mit verschiedenen Leuten gejamt und zwischendurch geübt.Was mich dabei vor allem fasziniert hat,war (und ist) die «Downtown Szene». Die besteht aus Jazzmusikern,die vor allem im freien Bereich tätig sind.Es gibt ein paar Clubs im südlichen Manhattan,in denen diese auftreten. Diese Musiker sind unglaublich kreativ,offen und nach vorne orientiert. (vielleicht kennt ihr Leute wie Jim Black,John Hollenbeck,Chris Speed, John Zorn) und alle haben das selbe Ziel:Sie wollen nach Europa!» OW:Atelier New York Some like it hot OW/NW:Atelier in Berlin Neue Bewerbungen für Auslandaufenthalt Seit Juli 2003 verfügen die Zentralschweizer Kantone über eine Atelierwohnung für Kunstschaffende in Berlin.Nicht dabei ist nur der Kanton Zug,der ein eigenes Atelier betreibt.Für die Zeit vom 1.November 2007 bis 31.Oktober 2008 können sich Kunstschaffende aller Sparten aus den Kantonen Nid- walden und Obwalden um einen 4-monatigen Aufenthalt bewerben. Die Ausschreibung richtet sich ausschliesslich an professionelle Kunstschaffende mit überzeugendem Leistungsausweis.Die Zusprechung beinhaltet die unentgeltliche Benützung des Wohnateliers sowie einen Lebenskostenzuschuss.Voraussetzung ist der Wohnsitz im Kanton seit mindestens drei Jahren oder zu einem früheren Zeitpunkt mindestens 15 Jahre.Anmeldeschluss ist Montag,16.Oktober 2006. Bewerbungsunterlagen:Unter www.sz.ch/kultur (Rubrik Auslandateliers) oder bei der Geschäftsstelle Zentralschweizer Atelier Berlin c/o Kulturförderung Kanton Schwyz,Postfach 2190,6431 Schwyz (Tel.041 819 19 48,E-Mail ed@sz.ch). Alles begann auf dem Estrich.Sechs Musikerinnen und Musiker aus Obwalden hatten gerade in ande- ren Bands «schturmfrii» und trafen sich auf dem Dachboden,vollgestopft mit Instrumenten, die zum kindlich-kreativen Musizieren ein- luden.Aus diesem Ereignis wuchs schliess- lich die Kinderpopband «KarTON», welche ihre künstlerische Kreativität dem fetzigen Kinderlied verschrieben hat und noch immer dem Estrich ver- bunden ist:Denn einerseits probt die Band im Dachstock einer alten Teigwa- renfabrik,und andererseits wird jeweils auch die Bühne zum Dachboden um- gestaltet. Gleich mit ihrer ersten CD «Schturmfrii» wurde «KarTON» für den Lollipop- Award 2006 nominiert und erreichte den dritten Platz! Tausende von kleinen und erwachsenen Kindern in der ganzen Schweiz erfreuten sich bereits an den unzähligen Auftritten an Kinder-Open-Airs, Schulen,Ferienlagern oder an Familientagen. Die Konzerte am Frühlingsfestival des Vereins «Kinderkonzerte» in der Maag-Eventhalle in Zürich oder jenes am «Chinder-Openair» in Stans zählt die Band zu den Höhepunkten ihrer bisherigen Tourneen. Nun steht ein nächster Höhepunkt an:Mitte Dezember tauft «KarTON» in Kerns ihre neue CD,natürlich mit neuem Bühnendekor und kreativer Bühnenshow.Verraten sei nur soviel:Hauptakteure sind schräge Leute in einem Dorf mit schiefen Häusern und krummen Wegen.Das alles in «Obwaldner-Tyytsch». OW/NW:Kinderpopband KarTON Für Kinder und «kuule» Erwachsene