Veranstaltungs- Tipps Theaterperformance «Der schönste Tag» Historisches Museum in Sarnen 28.September 2008,20 Uhr Kabinettsausstellung Alois Spichtig: Sakrale Räume,Museum Bruder Klaus,Sachseln bis 1.November 2007 Konzert Nidwaldner Bläserquintett Kollegium in Stans 20.Oktober,20 Uhr Piano Engelberg Kloster Engelberg 19./20.Oktober je 19.30 Uhr Ausstellung Hermann Wyss SUST Stansstad,Vernissage 20.Oktober,17 Uhr Ausstellung Chantal Hug Verwaltungsgebäude Hostett Sarnen,Vernissage 26.Oktober,19 Uhr Volkskulturfest OBWALD 2008 4.bis 6.Juli 2008 im Gsang, Giswil Stanser Musiktage 2008 31.März bis 5.April 2008 KULTURBLATT OBWALDNER/NIDWALDNER September 07 Editorial Liebe Leserin,lieber Leser Ob am OBWALD in Giswil,an den Alpentönen in Altdorf oder am Ländlermusikfest in Stans: «Volksmusik» ist aktuell und sehr beliebt.Die Schweizer Kulturstif- tung Pro Helvetia lädt ein zum Programm «echos – Volkskultur für morgen».«Volkskunst» ist – unter anderem – angesagt im «echos»-Projekt «Zeichen zeigen» des Nidwaldner Museums.Und Pro Helvetia veranstaltet an meh- reren Orten in der Schweiz öffentliche Debatten zum Thema «Volkskultur». So weit,so gut.Nur:Was heisst eigentlich «Volk»? Wer oder was ist das «Volk»? Wir alle meinen, die Antwort zu kennen.Aber wenn wir sie formulieren sollten,wird’s schwierig.Das hat seine konkre- ten Gründe.Der Begriff war in der Geschichte nie klar umrissen. Wenn sich irgendwo «viel Volk» versammelte,waren damit Män- ner,Frauen und Kinder gemeint, Alte und Junge,Reiche und Arme, Einheimische und Fremde.Wenn vom «Fussvolk» die Rede war, standen die einfachen Soldaten den Offizieren gegenüber.Das «fahrende Volk» war schon fast abschätzig gemeint.Zum «Volks- entscheid» trugen nur die erwach- senen (und bis vor 36 Jahren auch nur männlichen) Bürger bei.Das «Volk» ist also in keiner Art und Weise etwas Einheitliches,Ge- schlossenes und klar Definiertes. Darum,so können wir daraus schliessen,gibt es auch nicht DIE Volksmusik,DIE Volkskunst,DIE Volkskultur.Vielmehr besteht eine grosse Vielfalt an Ausdrucksfor- men.OBWALD demonstriert es eindrücklich,indem es Volksmusik aus anderen Weltgegenden neben eine Auswahl an regionaler Volks- musik stellt.Solche Strömungen beeinflussen und befruchten sich im Zeitalter des globalen Reisens und des ungehinderten Datenaus- tauschs.Überraschend ist,was daraus entsteht. In unseren Kantonen hat die Annäherung zwischen Kulturför- derung und Volkskultur längst stattgefunden.Trotzdem stellt sich die Frage,welche volkskulturellen Formen in welcher Art und mit welchem Ziel zu unterstützen sei- en.Die Debatte ist eröffnet,abge- schlossen ist sie nie.Lukas Vogel Amt für Kultur Nidwalden Künstler- heft Retrospektive Josef Maria Odermatt Neue CD von COAL Pravoslav Sovak wurde 1926 in Ost- böhmen geboren, verliess die damalige Tschechoslowakei 1968 und lebt seit 1978 in Hergiswil. Sovak gehört zu den bedeutendsten europäischen Grafi- kern und Zeichnern der Gegenwart.Sei- ne Werke wurden in Kunstmuseen und Galerien in ganz Europa und Nordamerika gezeigt,unter anderem im Museum of Modern Art in New York und im Kupferstichkabinett Berlin. Zum 80.Geburtstag des Künstlers haben verschiedene Ausstel- lungen in Deutschland stattgefunden oder sind noch in Planung, ebenso eine Retrospektive im Staatlichen Russischen Museum in St.Petersburg.Begleitet werden diese Ausstellungen von einem umfangreichen Katalog.Das Buch präsentiert den Künstler in einer breiten Rückschau von den ersten Anfängen bis zu den neu- sten Werken.Es umfasst auf über 340 Seiten über 260 Abbildun- gen und Texte von acht verschiedenen Autorinnen und Autoren. Hans-Peter Riese (Hg.),Pravoslav Sovak.Wienand Verlag,Köln.ISBN 978-3-87909-905-4 Ende Juni erhielt der Obwaldner Jodler und Kompo- nist Ruedi Rymann den Obwaldner Kulturpreis überreicht.Ein Ereignis,das in vielerlei Hinsicht speziell war. Speziell war der Preisträger:Wohl zum erstenmal zeichnete ein Kanton mit Ruedi Rymann einen Jodler und volkstümlichen Komponisten mit dem Kultur- preis aus.Dass es nun an der Zeit war,den talentier- ten und charismatischen Sänger auszuzeichnen,daran zweifelte spätestens nach den Preisfeierlichkeiten sicher keiner mehr. Speziell war der Rahmen:die Verleihung fand unter dem Zelt des Volkskulturfestes OBWALD statt.Ein schöner Sommermorgen,das luftige Zelt eingebettet in die Waldlichtung,Bühne und Tische festlich deko- riert,und das alles nur wenige hundert Meter vom Wohnhaus von Ruedi Rymann entfernt! Speziell war der Ehrengast:Bundesrat Samuel Schmid liess es sich nicht nehmen,mit dem Hubschrauber an die Feier zu kommen und Ruedi Rymann in einer Rede zu gratulieren.«An meinem 60.Geburtstag bist du,lieber Ruedi,als Überraschungsgast bei mir zu Hause aufgetreten.Heute räche ich mich dafür», meinte der sichtlich aufgeräumte Bundesrat,von des- sen Erscheinen die geladenen Gäste vorher nichts gewusst hatten. Speziell war die Festrede:Edi Gasser,der musikali- sche Begleiter,Förderer und Freund von Ruedi Rym- ann,gab in seiner brillanten und unterhaltsamen Fest- rede Einblicke in das kulturelle Schaffen des Preisträgers. Spezielle Hommage Speziell war die Hommage an den Preisträger:Nach- dem der Obwaldner Kulturdirektor Hans Hofer am Samstagmorgen offiziell die Preisurkunde übergeben hatte,folgte am Abend im Rahmen von OBWALD eine musikalische Ehrerbietung an Ruedi Rymann. Der Giswiler Jodlerchor,viele Gastjodler,Handörge- ler,Rymanns Töchter und Jagdhornbläser gaben ein eindrückliches Potpourri von Melodien aus Rymanns Schaffen zum Besten,arrangiert und dirigiert von Edi Gasser.Das Zelt vibrierte förmlich,als am Schluss der 50minütigen musikalischen Hommage die etwa 200 Jodler und die fast 1500 Zuhörer in den Gesang einstimmten.Einmalige Momente! All die speziellen Ereignisse liessen das Obwaldner Wochenblatt kommentieren:«Was in der Waldlich- tung Gsang am südlichen Ende des Sarnersees gesch- ah,wird in die kulturelle Geschichte des Kantons Obwalden eingehen.» OW:Obwaldner Kulturpreis an Ruedi Rymann «Wird in die kulturelle Geschichte des Kantons Obwalden eingehen» NW:Kunst am Bau Kaserne Wil Kunst, Architektur und Militär Der Einsätze der Armee zur internationalen Frie- densunterstützung und Krisenbewältigung werden in Wil / Oberdorf vorbereitet.Auf dem dortigen Waffenplatz werden die Leute rekrutiert und aus- gebildet,dort finden auch nationale und internatio- nale Ausbildungs- und Expertenkurse für Kader statt. Der Neubau des Kursgebäudes ist von einem licht- durchfluteten Atrium dominiert.Um diesen Innen- raum gruppieren sich die Räume ringartig.Das Erdgeschoss mit Eingangsbereich,Essraum,Bistro und Gästeraum und das erste Geschoss mit dem Plenarsaal und Büros sind durch eine offene Treppe miteinander verbunden.In den drei weiteren Obergeschossen befinden sich die einfachen,aber bequemen Unterkünfte.Für diesen Bau wurden acht Kunstschaffende eingeladen,ein Projekt für eine künstlerische Intervention einzureichen.Der Jury gehörten Vertreter der Eigentümer und Betreiber und der kantonalen Kulturkommission, aber auch Künstler und der Architekt an. Sämtliche eingereichten Vorschläge gingen von der Funktion des Gebäudes aus.So verwandelte ein Vorschlag das Gebäude durch einen umlaufenden Wassergraben in eine Burg.Ein anderer Vorschlag wollte im Bistro eine Musikbox aufstellen,welche ausschliesslich Songs spielte,die sich um den Begriff «Frieden» drehen.Gleichzeitig wäre der Songtitel auch auf einer LED-Anzeige an der Aus- senwand zur Strasse hin sichtbar geworden.Eine weitere Eingabe sah auf dem Dach des Gebäudes eine Lichtschlage aus Neonröhren vor,welche tagsüber an einen Stacheldrahtverhau erinnert,des Nachts aber ein warmes Licht ausgestrahlt hätte. Vielfältige Bezüge Das Siegerprojekt von Christian Kathriner gestal- tet den Platz rund um das Gebäude mit einem in den Boden eingelassene Zickzack-Ornament.Dies ist ein altes,früher oft im Zusammenhang mit militärischen Zeichen verwendetes Muster,das zum Beispiel auch an den Fensterläden des gegenü- berliegenden alten Zeughauses sichtbar ist.Die bemusterte Fläche zeichnet den Neubau aus und hebt ihn von den bestehenden Gebäuden ab,ohne diesen in die Quere zu kommen.Gleichzeitig schafft dieser quadratisch angelegte Sockel einen Bezug zum Landsgemeindeplatz.Und er gibt dem Hauptgebäude eine angemessene Umgebung,die den Besucher zum Gebäude hinführt. Blick auf ein immenses Werk NW:Monografie zu Pravoslav Sovak Das OBWALD-Zelt war am Abend der Preisvergabe an Ruedi Rymann bis auf den letzten Platz besetzt.Foto zvg. Impressum Redaktion:Lukas Vogel,Christian Sidler,Urs Sibler. Herausgeber:Kulturkommission Nidwalden,Mürgstrasse 12,Stans, Tel.041 618 73 40,kultur@nw.ch Kantonale Kulturförderungskommission Obwalden,Brünigstrasse 178, Sarnen,Tel.041 666 64 07,christian.sidler@ow.chEin aussergewöhnlicher OLMA-Auftritt:Judith Albert an der Ausstellung AUGENSCHEIN in St.Gallen.