KULTURBLATT OBwALdneR/nidwALdneR September 08 Editorial Liebe Leserin, lieber Leser Wohnen Sie in Obwalden oder Nidwalden? Dann sind Sie Angehö- riger eines Kantons, der mit seinem Steuerklima wirbt. Und doch kön- nen Sie am reichen Kulturangebot von Luzern und Zürich teilnehmen: Die Wege sind kurz. Die Kantone und der Bund haben eine Neugestaltung des Finanzaus- gleichs und der Aufgabenteilung, kurz NFA, ausgehandelt, und das Schweizer Volk hat zugestimmt. Die NFA sieht vor, dass sich die umlie- genden Kantone an den speziellen Lasten der grösseren Zentren be- teiligen. Dies betrifft zum Beispiel den öffentlichen Verkehr, das Ge- sundheitswesen oder das kulturelle Angebot. Die Zentralschweizer Göschener- alp Franz Birvé Tag des Denkmals NW: «KünstlerIch» für junge Menschen Junge Kunst – süss oder verwandelt Zu einem der beiden Themen «Süss» oder «Verwandlung» wer- den junge Künstler aus der Region vom 10. bis 26. Oktober ihre Werke im Salzmagazin ausstellen. Das Projekt wird getragen vom Verein «enwee.macht.kultur». Es geniesst Gastrecht in den Räu- men des Nidwaldner Museums, wird aber inhaltlich nicht vom Museum verantwortet. Der Verein bietet jungen Kunstschaffen- den die Möglichkeit, ihre Werke auszustellen. Ziel des Vereins ist es auch, bei jungen Personen zwischen 13 und 25 Jahren das Interesse an der Kunst zu wecken. Das Projekt KünstlerIch wurde bereits im Jahr 2007 ein erstes Mal durchgeführt und wird dieses Jahr neu lanciert. Dabei wird der geographische Raum Nidwalden durchbrochen, neu sollen junge Kunstschaffende aus der ganzen Zentralschweiz erreicht werden. Die eingereichten Werke sollen sich an einem der bei- den Themen «Süss» oder «Verwandlung» orientieren. In der Art der Gestaltung sind die Teilnehmenden absolut frei, nicht jedoch in der Grösse – damit der vorhandene Raum nicht plötzlich viel zu eng wird. Vernissage: 10. Oktober 2008, 19 Uhr, Salzmagazin Stans. Impressum Redaktion: Amt für Kultur Nidwalden; Kulturabteilung Obwalden. Mitarbeiter dieser Nummer: Regine Helbling, Gerold Kunz, Peter Omachen, Christian Sidler, Nathalie Unternährer, Lukas Vogel. Herausgeber: Kulturkommission Nidwalden, Mürgstrasse 12, 6371 Stans, Telefon 041 618 73 40, kultur@nw.ch Kantonale Kulturförderungskommission Obwalden, Brünigstrasse 178, 6061 Sarnen, Telefon 041 666 64 07, christian.sidler@ow.ch Ob- und Nidwaldner Kultur im Internet: www.kulturfenster.ch Möchten Sie regelmässig das halbjährlich erscheinende Kultur- blatt erhalten? Melden Sie sich ■ mit diesem Coupon ■ oder per e-mail: kultur@nw.ch Name Vorname Adresse PLZ/Ort Einsenden an: Amt für Kultur, Mürgstrasse 12, 6371 Stans Das «Obwaldner/Nidwaldner Kultur- blatt» können Sie auch im Internet unter www.kulturfenster.ch als PDF ausdrucken. BESTELL-COUPONKantone arbeiten auf dem Gebiet der Kultur schon länger erfolgreich zusammen. Ich erinnere zum Bei- spiel an den Innerschweizer Kultur- preis oder an die gemeinsame Lite- ratur- und Theatertextförderung. Einige Kantone nahmen schon vor Jahren die Gespräche über eine Ab- geltung der Kosten für die grossen Theater- und Konzerthäuser in Lu- zern und Zürich auf. Die Idee da- hinter: Zuerst wird ein Beitrag der Standortkantone für ihren Stand- ortvorteil abgezogen. Den Rest der Subventionen übernehmen alle beteiligten Kantone gemäss ihrem jeweiligen Anteil an der Be- sucherschaft. Unsere Staatskassen werden also nur in dem Umfang belastet, wie tatsächlich Menschen aus unseren Kantonen die Veran- staltungen besuchen. Die Beiträge fliessen nicht an die Kulturhäuser, sondern entlasten die Kulturbud- gets der Standortkantone. Sie hel- fen damit den Städten Luzern und Zürich, auch künftig ein attraktives Kulturangebot bereit zu stellen. Ende November stimmen die Zuger über die Vereinbarung ab. Bei einem Ja wird Nidwalden von 2009 bis 2011 jährlich eine Million Franken einzahlen, wie kürzlich der Landrat beschlossen hat. Die Ob- waldner entscheiden im Februar 2009 an der Urne. Lukas Vogel, Amt für Kultur Nidwalden NW/OW: Werkateliers in Berlin und New York Z’Rotz nach Berlin, Infanger nach New York Die nächste Nidwaldnerin im Berliner Atelier der Zentralschweizer Kantone ist die Modedesignerin Anita Z'Rotz aus Ennetmoos. Ausgewählt wurde sie von der Nidwaldner Kulturkommission aus einer kleinen, aber hochkarätigen Schar von Bewerbungen. Z’Rotz erhofft sich vom viermonatigen Aufenthalt im kommenden Jahr eine intensive Schaffensphase ohne Sorgen ums tägliche Überleben. «Berlin ist für mich die Modemetropole. Als ich dort war, verspürte ich eine pulsierende Unruhe in mir», bekannte sie gegenüber der Zeitung. Eigene Kollektion angepeilt Sie studierte an der Textilfachschule in Zürich und schloss vor drei Jahren ab. Anschliessend arbeitete sie in Oberdorf in ihrem eigenen Atelier. Nebenher brauchte sie aber noch eine Teilzeitanstellung, um ihren Lebensun- terhalt bestreiten zu können. Die Zeit in Berlin will sie nutzen, um eine kleine Kleiderkollektion zu entwerfen. Bereits stehen aber noch weitere Pläne im Raum: Im De- zember eröffnet sie gemeinsam mit der Modedesignerin Heidi Würsch und dem Fotografen Timo Schwach eine Ausstellung im Chäslager. Geplant ist eine Kombination von Fotografie und Textildesign, wobei thematisch der Versuch gewagt wird, üblicherweise als eklig empfundene Dinge wie z.B. Innereien von Tieren so weit zu verfremden, dass sie als ästhetische Druckmuster auf Kleidungsstücken durchgehen. Antia Z’Rotz will in ihrer Berliner Zeit Kontakte knüpfen, um diese Ausstellung auch in Berlin zu zeigen. Versierter Grafiker Der Obwaldner Martin Infanger, der in Stans geboren und in Engelberg auf- gewachsen ist, wird von September bis Dezember 2009 im Zentralschwei- zer Werk- und Wohnatelier in New York leben und arbeiten. Er wurde von der Kantonalen Kulturförderungskommission Obwalden aus einer Vielzahl von Bewerbern ausgewählt. Martin Infanger besuchte die Fachklasse Grafik an der Hochschule für Ge- staltung und Kunst in Luzern. Anschliessend absolvierte er ein Grafikprakti- kum in Paris und arbeitet seit 1999 als selbständiger Grafiker in Luzern. Seit 2001 ist er Dozent für Grafik an der Hochschule Luzern Design und Kunst. Mit seinen Arbeiten hat er mehrere Preise gewonnen. Sein Hauptinteresse gilt dem Schnittbereich von Musik und Bild. Infanger geht Fragen nach, wie Musik sichtbar gemacht werden kann oder auf welche Weise Grafik der Musik Bedeutung gibt, vor und nach dem Moment des Hörens. Bei uns ist er vor allem wegen seiner Plakate für das Festival «Halt auf Verlangen» im Gasthaus Grünenwald oder für das Volkskulturfest OBWALD 2008 bekannt. Er ist zudem Gründungsmitglied der bekannten Engelberger Band «Jolly and the Flytrap». «Jetzt kann ich Leute in den USA besuchen, mit denen ich bereits regen Mailkontakt habe», äusserte sich Mar- tin Infanger unlängst in der Neuen Obwaldner Zeitung. Zudem wolle er sich in New York Bands anhören und den dortigen grafischen Trends nachspüren. OW: Publikation zum Künstler Franz Birvé Kunst – Bühne - Räume Erstmals wird das umfassende und vielgestaltige Werk des Obwaldner Künstlers Franz Birvé in einem Buch vorgestellt. Das Werk eines angefressenen Ästheten, perfekten Handwerkers, kreativen Organisators und sensiblen Künstlers. Dass dieses Buch kein staubtrockener und abgeho- bener Wälzer wird, dafür sorgt das grosse Spektrum von Arbeiten, ihre Lebensnähe und ihr Gebrauchswert. Franz Birvés Bühnenbilder werden bespielt, die Platz- gestaltungen begangen und besessen, die Ausstellungs- gestaltungen verblüffen die Besucher, die Infuln werden getragen, die Kunstwerke sind existenzielle Zeichen, die ihre Besitzer fordern und erfreuen. Dies alles so zwischen Buchdeckeln festzuhalten, dass die Energie, die darin steckt, die Präzision der Setzungen und die Konsequenz des Ausdrucks sichtbar und nach- vollziehbar wird, dafür braucht es gewiefte Vermittler. Für die entsprechende Qualität bürgen der Autor und Textredaktor Geri Dillier, der Fotograf Christof Hirtler, der Buchgestalter Jos Näpflin und der Projektleiter Urs Sibler. Zudem entsteht dieses überfällige Schau- und Le- sebuch in enger Zusammenarbeit mit Franz Birvé. Das Buch erscheint Ende November im Verlag eigenART. Die Buchvernissage, verbunden mit einer Einzelausstellung von Franz Birvé, findet am Freitag, 28. November um 19 Uhr im Kulturhotel Krone in Giswil statt. Der Künstler Franz Birvé in seinem Atelier. Foto Christoph Hirtler. OW/NW: NOW 08 – Übersichtsausstellung Ob- und Nidwaldner Kunst in Turbine Giswil Präsentation der Unterwaldner Kunst Alle drei Jahre findet die Übersichtsausstellung des Ob- und Nidwaldner Kunstschaffens statt. Turnusgemäss zeich- net diesen Herbst der Kanton Obwalden für die Durchfüh- rung verantwortlich. Arbeiten von über 100 Künstlerinnen und Künstler werden ab 25. Oktober in der Turbine Giswil zu sehen sein. Für die diesjährige Übersichtsausstellung wurde das Reglement ein wenig angepasst: Neu ist das Heimatrecht für eine Teilnahme nicht mehr ausreichend. Dafür können nun Kunstschaffende teilnehmen, die seit mindestens drei Jahren in Ob- oder Nidwalden arbeitstätig sind oder die einen engen künstlerischen Bezug zu einem der beiden Kantone geltend machen können. Wie in früheren Jahren entscheidet die fünfköpfige Jury, wer an der Folge- bzw. Auswahlausstellung NOW 09 in Nidwalden teilnehmen kann. Zudem kann sie wiederum Werkbeiträge in der Höhe von insgesamt Fr. 15'000 zusprechen. Der Jury gehören Marco Obrist (Jurypräsident, Kunsthaus Zug), Sabine Wittkowski (Kulturmagazin Luzern), Patrick Frey (Edition Patrick Frey), Nathalie Unternährer (delegiert von der Kulturkommission Nidwalden) und Josef Gnos (delegiert von der Kulturförderungskommission Obwalden) an. Die Anmeldefrist für die Teilnahme ist bereits abgelaufen. Die Vernissage findet am Samstag, 25. Oktober um 17 Uhr statt. Die Ausstellung dauert vom 26. Oktober bis 16. November und ist jeweils Samstag und Sonntag von 11 – 17 Uhr geöffnet. NW: Kapuzinerkloster Kulturgüter geräumt, Gebäude übergeben Das Kapuzinerkloster in Stans ist definitiv für 60 Jahre in privater Hand. Am 23. Januar 2008 stimmte der Landrat der Abtretung des Kapu- zinerklosters im Baurecht an die Firma Mon- doBiotech zu. Zum Zeitpunkt der Übergabe an den neuen Eigentümer waren noch immer Kulturgüter im Gebäude vorhanden, welche von den Kapuzinern dem Kanton überantwor- tet worden waren. Die mobilen unter ihnen mussten im Frühjahr ausgelagert werden – die festen, zum Beispiel die Altäre in der Kapuzi- nerkirche, stehen mitsamt der ganzen Gebäu- dehülle unter Denkmalschutz und dürfen nicht verändert werden. Die Mitarbeiterinnen der Kantonsbibliothek verpackten zusammen mit einigen temporä- ren Helfern die wertvollen Bücher sorgfältig in Transportkisten, dann wurden sie ins Staatsar- chiv gefahren, dort wiederum sorgfältig ausge- packt und in den Depoträumen des Staatsar- chivs zwischengelagert. Für maximal drei Jahre haben sie dort eine Bleibe gefunden, bis eine definitive Lösung gefunden ist. Zugänglich ist und bleibt dieser Buchbestand für Forschende und sonst wie besonders Interessierte über die Kantonsbibliothek. Über hundert Kunst- und Kulturobjekte mus- ste die Crew des Nidwaldner Museums aus dem Kloster abtransportieren. Sie werden ge- sichtet, geeinigt, erfasst und in den geeigneten Depots eingelagert. Einige dieser Objekte wer- den wohl an der einen oder anderen künftigen Ausstellung zu sehen sein. Sowohl die Mitarbeitenden der Bibliothek wie des Museums bewältigten ihren entspre- chenden Auftrag zügig und mit grossem Enga- gement. Die Firma konnte das Gebäude ter- mingerecht übernehmen. OW: Ausstellung zum Fotografen Karl Meuser im Tal Museum EngelbergNW: Weihnachten im Nidwaldner Museum Engelberger Gesichter und LandschaftenBräuche rund um die heilige Zeit In Zusammenarbeit mit dem Stiftsarchiv des Klosters Engelberg zeigt das Tal Mu- seum Engelberg noch bis zum 19. Okto- ber erstmals eine Werkschau des einhei- mischen Fotografen Karl Meuser (1899 - 1969). Ursprünglich aus dem bayrischen Bad Wörishofen stammend, betrieb er von 1929 bis zu seinem Tod vor Ort ein Fotostudio. Über die Grenzen von En- gelberg hinaus ist Karl Meuser vor allem mit seinen Landschaftsaufnahmen bekannt geworden, die ein feines Gespür für die Schönheit der Bergwelt mit einer grossen handwerklichen Meisterschaft verbanden und als Fotopostkarten zu Tausenden in die ganze Welt verschickt wurden. In einer Zeit, da Kameras in privaten Haushalten noch wenig verbreitet wa- ren, deckte Meuser zugleich die ganze Palette fotografischer Arbeiten ab, die in einem traditionellen Studio anfielen. Im Auftrag der Dorfbewohner hielt er die wichtigen Ereignisse in deren Leben fest. Er fotografierte die Engelbergerinnen und Engelberger in festlichem Aufzug bei der Erstkommunion, der Hochzeit, im Kreise der Familie und nicht selten ein letztes Mal auf dem Totenbett. Zusammenge- nommen bilden diese Aufnahmen, die vier Jahrzehnte Dorf- und Familiengeschichte umfassen, ein beeindruckendes, ästhetisch und kulturhistorisch gleichermassen inte- ressantes Dokument. Neben einer Fülle historischer Postkar- ten, Familienalben, Werbetafeln und Plaka- ten, die nach Fotos von Karl Meuser ent- standen sind, präsentiert das Tal Museum eine umfangreiche Auswahl von Bildern, die aus dem über 2000 Glasplatten um- fassenden Archiv des Studio Meuser neu vergrössert wurden und bislang zu einem guten Teil noch nie zu sehen waren. Die Werkschau bietet Gelegenheit, einen der bedeutendsten Innerschweizer Fotografen in der ganzen Breite seines Schaffens wie- derzuentdecken. Zudem gibt sie beispiel- haft einen Einblick in die Aufgaben und Funktionsweisen, die einem traditionellen Fotostudio im 20. Jahrhundert zukamen. Tal Museum Engelberg, Dorfstrasse 6, 6390 Engel- berg. Bis 19. Oktober. Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag, jeweils 14 bis 18 Uhr. Die Advents- und Weihnachtszeit hat in unserer Gesellschaft bis heute ei- nen hohen Stellenwert. Lichterketten erhellen die kalte, dunkle Winterzeit, es werden Weihnachtsguetsli gebacken, Krippenspiele aufgeführt und Geschenke gekauft. Es ist eine Zeit der Traditionen und Bräuche, die oft im Kreise der Familie verbracht wird. Dennoch haben sich die Festtage stark verändert. Vorfreude und Vorbereitung auf eines der wichtigsten Kirchenfeste spielen sich immer weniger im religiösen Umfeld ab, sondern in Shoppingzentren und Delikatessenläden. Statt an Mariä Empfängnis in die Kirche zu gehen, fährt man zum Weihnachtseinkauf in die Stadt. Und wer die Drei Könige aus dem Morgenland sind, weiss heute kaum mehr ein Kind. Die Sonderausstellung im Winkelriedhaus des Nidwaldner Museums beleuch- tet die Zeit rund um Weihnachten. Die Ausstellung thematisiert, wie heute die Weihnachtszeit in der Region gelebt wird und zeigt, wie sich verschiedene Bräuche verändert haben oder gar in Vergessenheit geraten sind. Adventskalender, Weihnachtsschmuck, lokale Guetsli-Rezepte und andere Objekte sowie Interviews mit Zeitzeugen und alte Super8-Filme geben den Besucherinnen und Besuchern Einblick in die Themenbereiche Advent, Weih- nachten und Silvester/Neujahr. Ein Teil der Ausstellung ist der europäischen Krippentradition gewidmet. Sie zeigt die Entwicklung von den ersten Kirchenkrippen über Klosterarbeiten und Hauskrippen der Oberschicht bis hin zu den serienmässig hergestellten Krippenfiguren aus dem 19. Jahrhundert. Heutige Krippen und Krippen von regionalen Künstlern wie Hans von Matt, Peter Stöckli oder Josef Maria Oder- matt runden die Präsentation ab. Vernissage: 29. Nov. 2008, 17 Uhr, Dauer: 30. Nov. 2008 bis 1. Feb. 2009 Ort: Nidwaldner Museum, Winkelriedhaus, Engelbergstr. 54 A, Stans Öffnungszeiten: MI bis FR: 14–17 Uhr, SA und SO: 11–17 Uhr. Das detaillierte Programm ist unter: www.nidwaldner-museum.ch einzusehen. Nidwaldner Theaterkids im Stück «Sprungbrett», Höfli Stans, Sept. 2008 Veranstaltungs- Tipps Piano Engelberg 2008 Barocksaal Kloster 3. Okt. 19.30 Uhr, 4. Okt. 15 und 19 Uhr Premiere Theater «Sternstunde» Down-Down in Sachseln 4. Okt. 20.30 Uhr Architektur im Gespräch Kulturraum Ermitage, Beckenried, 16. Okt. 2008 Ausstellung José de Nève, Stans Vernissage: Samstag, 18. Okt. 2008, 17 Uhr Sust, Stansstad 19. Okt. –09. Nov. 2008 Ausstellung Stefan Witt- mer und Tom Kaufmann Kellergalerie, Hofstrasse 6, Sarnen 25. Okt. –8. Nov. 2008 Vernissage: 24. Okt. 19 Uhr Lesung mit Thomas Hürlimann Kapuzinerkirche, Stans 26. Okt. 2008, 17 Uhr Ausstellung Doris Windlin Zeughaus Landenberg 16. – 30. Nov. 2008 Vernissage, 15. Nov. 18 Uhr Ausstellung Sibylle Bossard Kulturraum Ermitage, Beckenried 22. Nov. –14. Dez. 2008 Vernissage: 22. Nov. 17 Uhr Finissage: 14. Dez. 15 Uhr NW/OW: Tag des Denkmals auf dem Bürgenstock und in Engelberg „«Ein Tag zum Geniessen» «Ein Tag zum Geniessen» stand über der Ausschreibung zum diesjäh- rigen Tag des Denkmals in der Schweiz. Landauf, landab standen «Stät- ten des Genusses» zur Besichtigung offen: Hotels, Restaurants, Bäder, aber auch Weinkeller und Bierbrauereien. Die Denkmalpflegestellen der Kantone Nidwalden und Obwalden konzentrierten sich auf zwei histo- rische Zentren des Tourismus, die beide kurz vor ihrer durchgreifenden Erneuerung stehen. Die Nidwaldner Denkmalpflege bot Führungen und Besichtigungen auf dem Bürgenstock an. Dabei standen nicht nur das altehrwürdige «Grand Hotel» und das «Palace», sondern auch die vielen Kleinbauten und die liebevollen Gartengestaltungen im Blickfeld der Betrachtung. Unter kompetenter Führung konnten die Gebäude besichtigt und Wis- senswertes über die Entstehungsgeschichte erfahren werden. Daneben standen verschiedene Fachleute im Einsatz, um über die Landschaft, die Gartengestaltungen und die liebevollen Kleinbauten zu informieren. Mondäne Hotelanlage Noch heute kann auf dem Bürgenstock den originalen Schauplätzen des geschäftstüchtigen Unternehmers und Tourismus-Pioniers Franz Josef Bucher gefolgt werden. Sein Wirken lässt sich an vielen Bauten doku- mentieren. Sogar der Name «Bürgenstock» ist seine Erfindung. Der Kernbestand, das «Grand Hotel» und das «Palace», sind für das Ortsbild von prägender Bedeutung. Ihre Erstellung zwischen 1873 und 1904 zeugt von der aktivsten Phase des Tourismus in der Schweiz. Sie verfehlte ihre Wirkung nicht: In den Blütezeiten warteten die Gäste mehrere Wochen geduldig in Luzern, um auf dem Bürgenstock logieren zu können. Unter der Regie von Friedrich Frey-Fürst entwickelte sich der Bürgen- stock in den 1950er-Jahren zum mondänen Resort und nimmt innerhalb der Tourismuslandschaft Schweiz heute noch eine herausragende Stel- lung ein. Gäste wie Audrey Hepburn und Sophia Loren haben zum inter- nationalen Ruf der Anlage beigetragen. Die Inszenierung von Architektur und Landschaft auf dem Bürgenstock ist einzigartig und in allen Teilen original erhalten. Heute noch leuchtet der Hammetschwandlift in der Nacht weit über Luzern hinaus und ist ein Zeichen einer neuen Welt. «Klein-Versailles» in Engelberg Die Denkmalpflege des Kantons Obwalden zeigte Bauten und Projekte im Engelberger Kurpark. Auch das Klosterdorf erlebte in der zwei- ten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch die «Fremdenindustrie» einen gewaltigen Aufschwung. Seit 1898 ist Engelberg an das Eisenbahnnetz angeschlossen, mit der damals längsten elektrifizierten Bahnstrecke der Schweiz. Im selben Jahr eröffnete der erfolgreiche Engelberger Hotelier Eduard Cattani die «Kuranstalt». Der viertelkreisförmige Bau wurde im Dorf bald als «Klein-Versailles» bezeichnet. Da die Kuranstalt in einer Zeit des aufkeimenden Wintertourismus nicht beheizbar war, liess der Hotelier das «Grand Hotel Winterhaus» bauen – heute Europäischer Hof Hotel Europe. Gleichzeitig wurde 1902 dazwischen der Kursaal als Festsaal der beiden Hotels erbaut. In den 1950er-Jahren wurde die Kuranstalt abgebrochen und der Kursaal innen modern ausgekleidet. Der Europäische Hof wurde 1990 aussen restauriert und ist im Innern noch weitgehend erhalten. Für die nächste Zeit sind Restaurierungsarbeiten am Hotel und am Kursaal vorgesehen. An der Stelle der früheren Kuranstalt ist ein neuer Hotelbau der Luxus- klasse projektiert, der an die Architektur der Belle Epoque anknüpft. Das Innere des Engelberger Kursaals 1902: die Rückführung ist für 2009 vorgesehen. Der Europäische Hof Hotel Europe mit Kursaal und Kuranstalt um 1905. Die Turbine in Giswil bietet der NOW 08 Gastrecht.