KULTURBLATT OBwALdneR/nidwALdneR September 2010 Editorial Liebe Leserin, lieber Leser Seit dreieinhalb Jahren beschäftigt mich die Kulturlandschaft von Nid- walden und Obwalden. Mit meiner Arbeit im Nidwaldner Museum war ich die letzten Jahre bestrebt, die- se mit spannenden Ausstellungen zu bereichern. Ab dem 1. Juli 2010 habe ich nun einen weiteren «Kul- turhut» auf. Es freut mich, dass ich die Nachfolge von Lukas Vogel an- treten durfte und damit die Möglich- keit habe, in Nidwalden kulturpoli- tische Akzente zu setzen. Ich sehe meine Arbeit unter anderem darin, die bestmöglichen Voraussetzungen zu schaffen, damit die Kultur- und Kunstschaffenden des Kantons ihre Arbeit, ihre Projekte und Veranstal- tungen verwirklichen können. Dazu Kunst am Bau bei der zb Carlo von Ah SkulptUr- schweiz OW: Ausstellung im Tal Museum Engelberg Gezeiten: Malerei und Videoarbeiten von Carin Studer Die Verbindung Carin Studers zu Engelberg - 1961 in Zürich gebo- ren und in Luzern aufgewachsen – besteht schon seit Jahrzehnten. 1982 absolvierte sie die Matura an der Stiftsschule Engelberg. Sechs Jahre später – nach einem Austauschjahr in Rom (1983) und dem Diplom als Zeichen- und Werklehrerin an der Schule für Gestaltung und Kunst Luzern – begann sie ihre Lehrtätigkeit an der Stiftschu- le Engelberg. Seit nunmehr 22 Jahren betreut Carin Studer Schüle- rinnen und Schüler in Bildnerischem Gestalten und Kunstgeschichte. Von 1999-2005 lehrte Carin Studer als Dozentin an der Hochschule Luzern mit Schwerpunkt Malerei und Lithografie, seit 1999 leitet die Künstlerin an der Luzerner Hochschule Abendkurse in Lithografie. Studers künstlerischer Werdegang und ihre engagierte Tätigkeit an der Stiftsschule sind Anlass genug, um im Winter 2010/11 die Künstlerin mit einer Einzelausstellung zu würdigen. Unter dem Aus- stellungstitel «Gezeiten» zeigt Carin Studer neue Malereien und Vi- odeaoarbeiten. Sie selbst schreibt dazu: «Meer, Fels, Orte, die eine Wirkung auf mich ausüben und mich bewegen, zeichne ich im Skiz- zenbuch oder in der Videokamera auf. Im Atelier interessiert mich die Stimmung, nicht die Situation. Was bleibt in der Erinnerung? Überdauert der weisse Wellenatem, prägt sich mir das Grün ein oder lässt mich die Spiegelung in die Malerei eintauchen? Das zeigt sich erst beim Malen, beim Farbe Auftragen und Verschieben, beim Überdecken von Orange, vertiefen von Blau, beim Verwischen und wieder Ergänzen. Plötzlich wird Nebensächliches kostbar und fängt das Hellblau zu rauschen an.» Tal Museum Engelberg, 11.Dezember2010 – 6 März 2011. Vernissage: Samstag, 11.Dezember 2010, 17 Uhr. Impressum Redaktion: Amt für Kultur Nidwalden; Amt für Kultur und Sport Obwalden. Mitarbeiter/innen dieser Nummer: Annina Michel, Christophe Rosset, Gerold Kunz, Brigitte Durrer, Matthias Burki, Nathalie Unternährer, Madeleine Büchel, Christian Sidler. Herausgeber: Kulturkommission Nidwalden, Mürgstrasse 12, 6371 Stans, Telefon 041 618 73 40, kultur@nw.ch Kantonale Kulturförderungskommission Obwalden, Brünigstrasse 178, 6061 Sarnen, Telefon 041 666 64 07, christian.sidler@ow.ch gehört einerseits die Führungsver- antwortung von Nidwaldner Muse- um, Kantonsbibliothek und Denk- malpflege, andererseits meine Arbeit als Geschäftsstelle der kantonalen Kulturförderung. Kultur hört an der Kantonsgrenze bekanntlich nicht auf. Darum ist mir die Zusammenarbeit mit Obwalden und mit dem Kultur- beauftragten Christian Sidler sehr wichtig. Für zwei kleine Kantone mit einem grossen Kulturverständnis und einer aktiven Kulturszene ist es wichtig, die Kräfte zu bündeln und zusammen zu arbeiten. Seit Jahren wird dies bereits gemacht; Beispiele sind die gemeinsame Jahresausstel- lung NOW oder die regelmässigen Sitzungen der kantonalen Kultur- OW/NW: Konzertzyklus «Engelsang und Nonnenfanfaren» Musik aus dem Kloster kommt zum KlingenNW: Neue Mitglieder in der Kulturkommission Thomas Hochreutener ist neuer Präsident Im Juli dieses Jahres wurden vier neue Mitglieder für eine vierjährige Amtsperiode in die Kulturkommission des Kantons Nidwalden gewählt. An dieser Stelle sol- len sie kurz vorgestellt werden. Thomas Hochreutener: Der neue Kulturkommis- sionspräsident Thomas Hochreutener lebt in Stans und arbeitet als Detailhandelsspezialist im Marktfor- schungsinstitut in Hergiswil. In der Nidwaldner Kul- turszene ist er kein Unbekannter: vor und während seiner Zeit als Präsident des Chäslagers und der Thea- tergesellschaft Stans hat er alle Sparten des kulturellen Schaffens kennen gelernt, vom Theater über die Musik bis hin zur Malerei. Es ist auch diese Vielfalt der Nid- waldner Kultur, die Hochreutener in seiner Funktion als Präsident weiterhin erhalten und fördern möchte. Kurt Baumann: Kurt Baumann ist Musikschulleiter von Beckenried, Emmetten und Seelisberg und Musik- lehrer an diversen Musikschulen im Kanton. Er wird sich in der Kulturkommission vor allem im musika- Die neuen Mitglieder der Kulturkommission Nidwalden von links: Thomas Hochreutener, Hans-Ueli Baumgartner, Kurt Baumann. Es fehlt: Emil Wallimann. Das Zentralschweizerische Akkordeonmusikfest in Obbürgen im Juli 2010. Veranstaltungs- Tipps KünstlerIch, Jugendförderungsprojekt von Enwee macht Kultur Chäslager Stans 1. bis 24. Oktober 2010 Ausstellung Gerettet! Restaurierte Schätze aus dem Frauenkloster Sarnen Museum Bruder Klaus bis 31. Oktober Konzert Jugendblas- orchester Obwalden Aula Cher Sarnen 8. Oktober, 19.30 Uhr Premiere Theater Sarnen. Die Physiker Theater Altes Gymnasium 9. Oktober, 20 Uhr JazzMusik in Sarnen, diverse Lokalitäten Jeweils Donnerstag, 20.30 Uhr Ausstellung Paul Lussi - Zeitigen Nidwaldner Museum Salzmagazin Stans 24.10-12.12.2010 Konzert 200 Jahre Robert Schumann Herrenhaus Grafenort 30. Oktober, 18.15 Uhr Stanser Weihnacht, Musikprojekt von Kultur an historischen Stätten und der Stanser Musikschule 11.12.2010, 21.30 Uhr Katholische Kirche Stans Weit über die Grenzen der Museumsräume in die gan- ze Zentralschweiz strahlt das neuste Projekt des Mu- seums Bruder Klaus Sachseln aus. Entstanden ist der Konzertzyklus «Engelsang und Nonnenfanfaren» aus dem Bedürfnis, die bedeutende Musikaliensammlung des Frauenklosters Sarnen zum Klingen zu bringen. Sie wird in der Ausstellung «Gerettet! Restaurierte Schät- ze aus dem Frauenkloster Sarnen» mit Noten- und Hörbeispielen gewürdigt. Während die Ausstellung im Museum nur noch bis Ende Oktober 2010 zu erleben ist, setzt sich die Konzertreihe bis im Februar 2011 fort. In der Klosterkirche Engelberg und in der Kirche St. Franziskus in Zürich ist das Projekt der künstle- rischen Leiterin von «Engelsang und Nonnenfanfaren», Patricia Ott, zu hören. Es bringt unter dem Titel «Kos- mosschau und Seelengärtlein» Visionäres aus der Klau- se für vier Frauenstimmen und Orgel, Kostbarkeiten und Kuriositäten vom 18. Jahrkundert bis heute. Die Organistin und Chorleiterin Patricia Ott ist bereits in ihrer Stanser Zeit als Organisatorin von Konzertrei- hen und Crossover-Projekten hervorgetreten. Ein solches steuert der Sachsler Musiker Roland von Flüe bei. Seine Version der «Engelberger Talhochzeit», einer derb-lustigen Mundartoper wird von einem Jazzseptett mit der Sängerin Regula Schneider darge- boten. Es gastiert an der Klosterschule Engelberg, bei JazzMusik in Sarnen, im Chäslager Stans, an den De- zembertagen Altdorf, in der Jazzkantine Luzern und im Burgbachkeller Zug. Dieses und das nächste Projekt entstanden in Zusammenarbeit mit der Hochschule Luzern. Peter Baur und Bettina Seeliger führen mit Studierenden in Sarnen, Einsiedeln und Beromünster «Die Oper im Kloster» auf. Während in Sarnen in der Kirche des Frauenklosters St. Andreas Kontrafakturen erklingen, mit geistlichen Texten unterlegte Opernari- en, sind es nach einem Ortswechsel ins Kollegitheater die weltlichen Originale. Am 31. Oktober und am 1. November heisst es: Ba- rocke Pracht mit einem festlichen Chor-Orchester- Konzert in der Klosterkirche Engelberg und in der Kollegikirche Sarnen. Der Stiftschor Engelberg unter Roman Walker konzertiert mit P. Patrick Ledergerber an der Orgel, einem Solistenquartett und dem renom- mierten Basler «ensemble arcimboldo». Dessen Leiter Thilo Hirsch ist ein Virtuose auf der Nonnentrompete oder Tromba marina. Adventsstimmung verbreitet am 13. Dezember in der Pfarrkirche Sachseln das Jugend- orchester Obwalden mit seinem Leiter Felix Schüeli. Der Konzertzyklus konnte dank einer gewichtigen Anschubfinazierung durch die Kulturförderungskom- mission Obwalden und mit weiteren öffentlichen und privaten Beiträgen realisiert werden. Alle Details sind unter www.museumbruderklaus/Engelsang und Non- nenfanfaren abzurufen. Konzertzyklus in OW und NW: 8. Oktober, 20.30 Uhr, Kosmosschau und Seelengärtlein, Klosterkirche Engelberg / 31. Oktober, 20.30 Uhr, Engelsge- sang und Nonnentrompeten, Klosterkirche Engelberg / 1. November, 19.00 Uhr, Engelsgesang und Nonnentrom- peten, Kollegikirche Sarnen / 8. November, 15 Uhr, Engel- berger Talhochzeit goes Jazz, Klosterschule Engelberg / 11. November, 20.30 Uhr, Engelberger Talhochzeit goes Jazz, Down Down Sachseln / 13. Dezember, 19.30 Uhr, Ad- ventskonzert Jugendorchester OW, Pfarrkirche Sachseln / 7. Januar 2011, 20.30 Uhr, Engelberger Talhochzeit goes Jazz, Chäslager Stans / 22. Januar 2011, 19.30 Uhr, Die Oper im Kloster, Frauenkloster/Kollegitheater Sarnen Museum Bruder Klaus Sachseln: Ausstellung Gerettet! Re- staurierte Schätze aus dem Frauenkloster Sarnen, bis 31. Oktober 2010, Dienstag bis Samstag 10 bis 12 und 13.30 bis 17 Uhr, Sonntag 11 bis 17 Uhr kommissionen. Neu werden wir statt der Koordinationssitzungen zweimal jährlich einen «Treffpunkt Kultur» durchführen. Ziel dieses Treffpunkts ist es, das Netzwerk unter den Kulturveranstaltern zu fördern und zu stärken, einander kennen zu lernen und thematische Inputs für die Kulturarbeit anzubie- ten. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen spannenden und ab- wechslungsreichen Kulturherbst. Nathalie Unternährer, Amt für Kultur Nidwalden lischen Bereich einsetzen. Baumanns Interesse an der Kultur reicht aber weit über die Musik hinaus und er möchte sich in erster Linie für die Förderung junger Künstler und Kulturschaffender einsetzen. Hans-Ueli Baumgartner: Der gelernte Metallbau- meister Hans-Ueli Baumgartner betreibt in Beckenried eine Kunstschmiede. Als Künstler weiss Baumann, wie schwierig ein erfolgreicher Einstieg in die Kunstszene ist und möchte darum vor allem den jungen Künstlern eine Chance geben, sich zu etablieren. Dabei konzen- triert er sich nicht auf einen bestimmten Bereich der Kunst, im Gegenteil möchte er die grosse Vielfalt der Nidwaldner Kultur erhalten und weiter fördern. Emil Wallimann: Emil Wallimann arbeitet als Musik- schulleiter und Musiklehrer in Ennetbürgen und ist aus- serdem als Komponist und Dirigent tätig. Wallimann ist in verschiedenen kulturellen Projekten engagiert und schweizweit aktiv im Bereich der Blas-und Volksmusik. In der Kulturkommission liegt ihm vor allem die Nach- wuchsförderung besonders am Herzen. Verbindet Klassik und Jazz: Roland von Flüe. Foto zvg.