4 Nidwalden Der Schönste weit und breit Stans erinnert sich an die Brandnacht vor 300 Jahren. Veranstaltungen, ein Postkarten-Set und eine Spezialausgabe der Architekturzeitschrift «Karton» gehen diesen Spuren nach. Der Regierungsrat hatte im Gedenken an die Brandnacht von 1713 schon vor 50 Jahren den Schutz des Stanser Dorfplat- zes verfügt. Am 8. April 2013 jährte sich die Unterschutzstellung des Dorfplatzes zum 50. Mal, und gleichzeitig kann auch des 300. Jahrestages des Dorfbrands gedacht werden. Heute ist das Bekenntnis des Schut- zes zu erneuern, damit der Dorfplatz bleibt, was er schon immer war: der Schönste weit und breit! Der Comiczeichner Matthias Gnehm hat im Auftrag der Denkmalpflege Nidwalden zum Jubiläum drei Panoramen gezeichnet. Sie stellen den Dorfplatz in verschiedenen Zuständen dar, die sich aus der Geschichte hätten ergeben können. Das Set mit neun Postkarten sowie die Spezialausgabe der Architekturzeitschrift Karton, die den Stanser Dorfplatz thematisiert, können kostenlos be- zogen werden: elian.grossrieder@nw.ch. Gerne wird die Geschichte eines Ortes als chronologische Abfolge von Baumassnah- men verstanden. In den Zeichnungen von Gnehm wird sichtbar, dass der Platz uns ganz anders hätte überliefert werden können, wä- ren die Entscheide anders ausgefallen. Die Zeichnungen stellen fest, dass der Dorfplatz Stans ein robustes Gebilde ist. Doch Quali- tät lässt sich nicht ohne Auseinandersetzung herbeiführen. Jene Prozesse also, die zum heutigen Resultat geführt haben, verdienen unseren Respekt. Heute gilt es, an diese wichtigen Ent- scheide zu erinnern. Bund, Kanton und Ge- meinde haben hier über 50 Jahre am selben Strick gezogen und die Eigentümer in ihrem Bestreben zum Erhalt unterstützt. Die zentralen Qualitäten eines Dorfplat- zes sind dessen öffentlicher Charakter. Er ge- hört allen und ist frei zugänglich. Der Unter- schied zu privaten Einrichtungen, zum Bei- spiel Shoppingmalls, die auch von der brei- ten Öffentlichkeit genutzt werden, liegt darin, dass die Bevölkerung bei einem Dorf- platz mitbestimmen kann. Der Dorfplatz ist ihr Werk. Als einer der wichtigsten Zeugen der Kul- turlandschaft Nidwaldens darf der Dorfplatz Stans als das Wohnzimmer Nidwaldens be- zeichnet werden. Wie in der guten Stube gilt es auch hier, Veränderungen mit der Familie abzusprechen und besonders sorgfältig vor- zubereiten. Aus diesem Bewusstsein ist in den späten 1950er Jahren das Bedürfnis ent- standen, den Dorfplatz in seiner Gestalt zu schützen, um seinen Charakter zu erhalten. Daran hat sich auch heute nichts geändert. Ansicht des Dorfplatzes Stans, gezeichnet von Matthias Gnehm. Bild pd Am 29. April 2013 hält Claus Nieder- berger einen öffentlichen Vortrag zur Entwicklung des Stanser Dorfplat- zes aus architektonischer Sicht. Aula Kollegium St. Fidelis, 20 Uhr, Eintritt frei.Am 15. Mai 2013 präsentiert der Architekt Samuel Bünzli Arbeiten des Büros Bünzli & Courvoisier, die als Stu- denten den Projektwettbewerb für ein neues Verwaltungsgebäude am Stanser Rathaus gewonnen hatten. Das Projekt blieb unrealisiert. Chäslager Stans, 15. Mai, 19.30 Uhr, Eintritt frei. Am 25. Mai 2013 führt der Gemein- derat und Präsdent der Kulturkom- mission Peter Steiner über den Stanser Dorfplatz. Treffpunkt um 19 Uhr beim Winkelrieddenkmal in Stans, Eintritt frei.Am 6. Juni 2013 führt der Nidwald- ner Denkmalpfleger Gerold Kunz über den Stanser Dorfplatz. Treffpunkt um 19 Uhr beim Winkelrieddenkmal in Stans, Eintritt frei. Vorträge