Editorial und Inhalt 3 Editorial Liebe Leserinnen und Leser Die Aufgaben der Museen und die An- sprüche an sie haben sich in den letzten Jah- ren enorm verändert. War die Hauptaufgabe der Museen lange das Zusammenstellen, Pflegen und Vermitteln einer Sammlung, so ist es heute viel wichtiger, wechselnde The- menausstellungen zu präsentieren und in- novative Vermittlungsangebote anzubieten. Abwechslung und Unterhaltung stehen viel mehr im Zentrum. Gleichzeitig hat sich auch das Museums-Publikum verändert, vor allem ist es viel mobiler geworden und reist in der Freizeit den grossen Ausstellungen nach. Dadurch sind der Wettbewerb und der Druck, immer wieder etwas Neues zu prä- sentieren, stark gestiegen. Wenn vor noch nicht allzu langer Zeit eine Lehrperson ihrer Klasse beispielsweise etwas über die Pfahl- bauer zeigen wollte, ging man ins lokale Museum. Heute ist da das Museum für Ur- geschichte in Zug für viele gut erreichbar und kann viel attraktivere Objekte zeigen. Dasselbe erleben die Kunstmuseen. Kunst- liebhaber besuchen in den Ferien die gröss- ten Häuser weltweit und bringen dement- sprechende Ansprüche mit, wenn sie ihr Museum daheim besuchen. Was heisst das für die Regionalmuseen in den Kantonen Obwalden und Nidwalden? Diese Frage und die Tatsache, dass neu auch der Kanton Obwalden die Aufgaben eines Museums im Kulturgesetz verankert hat, ha- ben uns bewogen, im aktuellen Kulturblatt dem Thema Museum nachzuspüren. Wir ha- ben Expertinnen und Museumsmitarbeiter gefragt, wie sie die Situation einschätzen und welche Schlüsse sie daraus ziehen. Das Kul- turblatt als Kommunikationsplattform der Kulturämter der Kantone Obwalden und Nidwalden scheint uns der passende Ort, um diese Fragen zu stellen. Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre. Stefan Zollinger (rechts), Vorsteher Amt für Kultur des Kantons Nidwalden Christian Sidler (links), Leiter Amt für Kultur und Sport des Kantons Obwalden Inhalt 4 / 5 Wohin könnte die Reise der Museen gehen? 6 Staatliche Museen – Fluch oder Segen? 7 Ein Revolver auf seinem Weg ins Museum 8 Nidwaldner Geschichte: Zwischen Folklore und Giftfässern, Interview mit Jürg Spichiger 9 Festung Fürigen: Menschliche Schicksale und kriegerische Technik 10 Stans kämpft um den «guten Tod» am Beinhaus 11 Heinrich Federer aus südlicher Perspektive 12 Kulturprojekte aus Obwalden in Kürze 13 Kulturprojekte aus Nidwalden in Kürze 14 Ausschreibung Werkbeiträge für alle 15 Unterstützte Kulturprojekte 16 Kulturkopf: Nicole Eller, Leiterin des Tal Museum Engelberg