2NW/OW Liebe Leserinnen und Leser Stefan Zollinger, Marius Risi Vielleicht ist es Ihnen in diesem zweiten Corona- sommer auch so ergangen, dass Sie sich häufiger draussen bewegt haben. Und vielleicht sind Ihnen dabei auch vermehrt Kunstobjekte aufgefallen, die im öffentlichen Raum stehen, Kunst im öffent- lichen Raum eben. Abgekürzt KiöR. Mit öffentli- chem Raum meinen wir jene Orte, die für alle of- fenstehen und an denen sich alle aufhalten dürfen wie Plätze und Strassen, aber auch Wanderwege. Wir kennen diese Kunst vor allem aus den Städten, wenn wir uns aber aufmachen und durch die Kan- tone Obwalden und Nidwalden streifen, gibt es auch hier einiges zu entdecken. Auf diesen Streifzug hat sich Urs Sibler für seinen Artikel gemacht, begleitet von Roland Heini mit der Kamera. Als Kunst im öffentlichen Raum galten Ihnen alle Objekte, die man vom öf- fentlichen Raum aus sieht. Zwar sind einige da- von privat, aber sie prägen unsere Umgebung mit. Peter Fischer fragt in seinem Artikel nach der Geschichte der Kunst im öffentlichen Raum, nach den Absichten dahinter und natürlich in Bezug auf unsere Kantone nach der Funktion dieser Kunst in der Landschaft. Der Holzbildhauer Jo Acher- mann erzählt im Interview mit Enya Weibel, wa- rum er seine Skulpturen gerne im öffentlichen Raum ausstellt. In den weiteren Artikeln informieren wir sie über die wichtigsten Ereignisse, Preise und Werk- beiträge in unseren Ämtern und über Aktivitäten im Kulturleben unserer Kantone. Sie haben es si- cher in der letzten Ausgebe gemerkt, neu veröf- fentlichen wir auch die Beträge, die die Kultur- kommissionen für Gesuche gesprochen haben. Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre und hoffen, dass sie sich zu eigenen Streifzügen ani- mieren lassen. Seit der letzten Ausgabe wird das Kulturjournal an alle Interessierten gratis verschickt, sagen Sie es weiter oder melden Sie sich selber an, bei kul- tur@nw.ch oder kulturabteilung@ow.ch Der Unterwaldner Preis für Bildende Kunst geht an Stephanie Hess Peter Fischer, Jurypräsident Die Jury hat sich für eine sehr prägnante künst- lerische Setzung entschieden und hat den Unter- waldner Preis für bildende Kunst 2021 an die Künstlerin Stephanie Hess vergeben. Der Preis ist mit 20’000 Franken dotiert. Die 1979 in Luzern geborene Stephanie Hess ist in Sarnen aufgewachsen. Sie absolvierte zu- nächst eine Ausbildung an der Staatlichen Bal- lettschule Hamburg und war sechs Jahre lang Balletttänzerin am Aalto-Theater Essen. Ab 2005 studierte sie an der Folkwang Universität der Künste in Essen Kommunikationsdesign und schloss mit Auszeichnung ab. Es folgte ein Mas- terstudiengang in Fine Arts an der Zürcher Hoch- schule der Künste. Im Nidwaldner Museum war sie 2017, im Rah- men eines Perfomanceprogramms anlässlich der Ausstellung «Alte Meister» mit den Werken der Frey-Näpflin-Stiftung, zu Gast. In Sarnen reali- sierte sie 2021 ein Kunst-am-Bau-Projekt für die Obwaldner Kantonalbank. Stephanie Hess lebt in Zürich und weilt im Rahmen eines Atelierstipen- diums aktuell in Berlin. An der diesjährigen NOW zeigt Stephanie Hess eine Gruppe von drei skulpturalen Arbeiten, die mit einem klassischen Werk- und Objektbegriff operieren. In ihrer materiellen wie formalen Aus- gestaltung eröffnen die Arbeiten grosse, aktuelle Themen- und Spannungsfelder. Die Werktitel Clark Nova und Interzone verweisen direkt auf den Spielfilm Naked Lunch von David Cronen- berg aus dem Jahr 1991. Der Film wiederum ist eine freie Adaption des gleichnamigen Kultromans der Beat Generation von William S. Bourroughs von 1959. Die wirren Erzählungen halluzinatori- scher, tabuloser Fantasien können ohne weiteres als Folie für unsere heutige verrückte Welt gese- EditorialAus den Ämtern Inhalt Mitteilungen aus den Ämtern 2/3 / 4 Kunst im öffentlichen Raum KiöR 4 / 5 Kunsterlebnis ohne Schwelle Öffentliche Kunst in Ob- und Nidwalden 6 / 7/ 8 «Die eigene Erfahrung mit dem Kunstwerk und der Umgebung ist essenziell» Interview mit Jo Achermann 9 Robert Durrers Erbe Kunstdenkmäler des Kantons Nidwalden 10 Ein roter Teppich für die Baukultur Eine Publikationsreihe der Denkmalpflege Nidwalden 11 Land Art in Engelberg Ein Kunstpfad 11 / 12 Gerold Kunz Kulturkopf 12 / 13 Kultur-News aus Obwalden und Nidwalden 13 / 16 Gesprochene Kulturgelder Kanton Obwalden 14 / 15 Gesprochene Kulturgelder Kanton Nidwalden 15 Stephanie Hess Marius Risi, Leiter Amt für Kultur und Sport Obwalden Stefan Zollinger, Vorsteher Amt für Kultur Nidwalden