BirdLife Luzern - Info Informationen des Luzerner Natur- und Vogelschutzverbandes 2/12 November 2012 www.birdlife.ch/luzern Infos zum Info - Erscheint: 2-3x jährlich - Umfasst: 2-7 Seiten - Versand: elektronisch, als pdf-Datei, lesbar mit Acrobat Reader (ab Version 4.0 gratis unter www.adobe.com/acrobat) - An: Sektionen und auf Bestellung für Interessierte - Bestellen: www.luzern.birdlife.ch/ info.html - Leitung & Layout: Susanna Geissbühler - Kosten: gratis; in Ausnahmefällen Versand per Post (20.- pro Jahr) - 1 „Das alte Becken des Wauwilersees wird bestimmt durch weit ausgedehnte Torfmoo- re, die durch viele Wassergräben und Torftümpel unterbrochen sind. In dieser Region existiert eine reiche Sumpffauna. Das Moos eignet sich namentlich für die Boden- brüter, denen sonst fast in allen Gegenden sichere Nistgelegenheiten fehlen, und sie wäre ein noch gesuchteres Nistgebiet für diese, wenn das Moos als Schutzgebiet er- klärt werden könnte und das ganze Jahr hindurch von Jägern und suchenden Hunden nicht begangen würde. Von den im Moose brütenden Vögeln seien hier genannt: die Sumpfohreule, der Steinschmätzer, das Braunkehlchen, das Schwarzkehlchen und der Wiesenpieper, ebenso der Baumpieper, die Feldlerche, das Rebhuhn, die Wachtel, die Rohrammer, die Wasserralle, der Wachtelkönig, die Stockente und die Krickente. In den letzten Jahren haben im Wauwilermoos auch Zwergreiher genistet, von denen fast jeden Herbst einige erlegt werden und am 27. Mai 1905 beobachteten wir ein Paar brütende Kampfläufer. Auch Brachvogel, Bekassine und Kiebitz gehören zu den regelmässigen Brutvögeln.“ So erlebte Hermann Fischer-Siegwart, ein Ornithologe aus Zofingen, anfangs des 20. Jahrhunderts die Wauwiler Ebene. Mit der Anbauschlacht im zweiten Weltkrieg ist dieses Paradies vernichtet worden. Die Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion war die einzige Maxime, nach der sich menschliches Wirken in der Wauwiler Ebene ausrichtete. Auf dafür lang- fristig nicht geeigneten Böden wurde jahrzehntelang intensiver Ackerbau betrieben, mit der Folge, dass die Humusschicht immer dünner wurde und heute vielerorts die nackte Seekreide zu Tage tritt. Die Avifauna verarmte und auch die Pflanzenwelt Entwicklung Was wir über die Wauwilerebene hin- sichtlich der Entwicklung der Naturwerte erfahren, ist symptomatisch für viele an- dere Naturschutzgebiete. Zuerst wurden die Naturwerte nahezu vernichtet, bevor die Zerstörung gestoppt und die Renatu- rierung initiiert werden konnte. Für die Natur lässt sich einiges bewegen, wie wir am Beispiel der Kleingewässer im Sädel- wald erfahren. Auch die Naturschutzver- eine können solche Projekte anregen und kleinere Projekte selber ausführen. Der Natur- und Vogelschutzverein Wauwil- Egolzwil und Umgebung zeigt in seinem Portrait exemplarisch, wie eine Sektion mit praktischer Naturschutzarbeit etwas bewirken kann. Ebenfalls entwickeln las- sen sich unsere Kenntnisse über die Tiere und Pflanzen. SVS/BirdLife Schweiz, BirdLife Luzern und seine Sektionen bieten eine breite Palette von Weiterbil- dungsmöglichkeiten in den Bereichen Ornithologie, Botanik, Exkursionslei- tung und Naturschutz an. Besonders am Herzen liegt BirdLife Luzern die Förde- rung der Kinder und Jugendlichen. Kin- derkisten und Erlebnispädagogen warten auf einen Einsatz. |Susanna Geissbühler Entwicklungen in der Wauwilerebene Nach heftigen Regenfällen ist im Jahr 2005 für kurze Zeit der Wauwiler See wieder entstan- den. Die Störche haben die Flächen sehr bald entdeckt. |Roman Graf