BirdLife Luzern - Info Informationen des Luzerner Natur- und Vogelschutzverbandes 2/13 November 2013 www.birdlife.ch/luzern Infos zum Info - Erscheint: 2x jährlich - Umfasst: 2-7 Seiten - Versand: elektronisch, als pdf-Datei, lesbar mit Acrobat Reader (ab Version 4.0 gratis unter www.adobe.com/acrobat) - An: Sektionen und auf Bestellung für Interessierte - Bestellen: www.luzern.birdlife.ch/ info.html - Leitung & Layout: Susanna Geissbühler - Kosten: gratis; in Ausnahmefällen Versand per Post (20.- pro Jahr) - 1 Durch die künstliche Absenkung des Sempachersees vor rund 200 Jahren wurde der Seespiegel um gut eineinhalb Meter tiefer gelegt. Dadurch entstanden landwirtschaftlich nutzbare Extensivflä- chen. Mit der Zeit wurde die Nutzung mittels Düngung und Entwässerung intensiviert und die Streuwiesen ver- schwanden. Damit verschwanden auch typische Seeuferarten. 1986 erliess die Stadt Sursee ein Jaucheverbot, um den Nährstoffeintrag in den See zu reduzie- ren. Dies war zugleich auch ein wichtiger Schritt zur Rückführung der ehemaligen Riedwiesen im Zellmoos. Fast gleichzei- tig lancierte der Ornithologische Verein Region Sursee einen Gestaltungs- und Pflegeplan. Verschiedene Gestaltungs- massnahmen und die Pflege konnten nach und nach umgesetzt werden. Erste Erfolge stellten sich ein. Eine im Auftrag des Kantons Luzern über die Zeit von 10 Jahren durchgeführte Wirkungskontrol- le zeigte 2010 auf, dass einige der ge- steckten Ziele erreicht wurden. Deutlich akzentuierten sich aber auch Probleme, die neue Lösungen forderten. Einige von diesen sind kaum zu lösen. So trocknen die Gräben immer häufiger und über eine lange Zeitspanne von Frühjahr bis Herbst aus. Austrocknungstendenzen zeigen sich auch am Rande der Feuchtwiesen. Ein Anheben des Seespiegels wäre eine Lö- sung, ist aber in der aktuellen politischen Situation unwahrscheinlich. Es bleibt zur Problemlösung folglich, wie fast immer, der Weg der kleinen Schritte. Für den Ornithologischen Verein Region Sursee war es somit klar, einen Schritt zu tun, nur sollte dieser nicht allzu klein sein. 2011 lag das naturschutzfachliche Aufwertungsprojekt Zellmoos vor. Vom finanziellen Aufwand her für den OVS Konkret Der Ornithologische Verein Region Sursee zeigt mit seinem Einsatz für das Aufwertungsprojekt Zellmoos, dass sich unsere Sektionen ganz konkret für den Natur- und Vogelschutz einsetzen. Der NAVO Schötz pflegt nicht nur Biotope, zu seinem 20-jähigen Bestehen schafft er einen neuen Teich. Konkret werden die Sektionen auch im Kurswesen. Im 2014 bieten vier Sektionen je einen ornitholo- gischen Grundkurs an. BirdLife Luzern setzt ab 2014 seine Bil- dungsinitiative um und bietet im 2014 in drei Gemeinden ohne lokale Sektionen je einen ornithologischen Grundkurs an. Weitere Grundkurse, auch botanische, werden im 2015 folgen. Realisiert wird im 2014 zudem die Idee einer ornitholo- gischen Reise. Der Exkursionsleiterkurs und der Feldbotanikkurs 2012/13 konn- ten im Sommer 2013 erfolgreich abge- schlossen werden. Ein neuer Feldornitho- logiekurs startet im Januar 2014. Ein Projekt in einer ganz anderen Grös- senordnung ist das neue Besuchszentrum der Vogelwarte. Die „Grund-Ei-Legung“ für den neuen Lehmbau ist erfolgt, die Eröffnung ist im Frühling 2015 geplant. |Susanna Geissbühler Aufwertungsmassnahmen im Zellmoos ein äusserst grosser Wurf. Das Auftreiben der Gelder war zunächst das grösste Pro- blem. Erfreulicherweise verlief die Spon- sorensuche (Hauptgeldgeber: Kanton Lu- zern) bestens und mit der ersten Bauphase konnte im Januar 2012 begonnen werden. Angrenzend an den bestehenden Zell- moosweiher wurden zwei weitere grosse Weiher angelegt. Dank den kalten und trockenen Wetterverhältnissen konnte im selben Winter die Lagune, eine direkt mit dem Sempachersee verbundene Flach- wasserzone, erstellt werden. Damit soll einerseits ein geeignetes Laichgewässer für die Fische geschaffen, aber auch das Schilfwachstum gefördert werden. Mit der zweiten Bauphase im Winter 2012/13 wurden der bestehende Spital- weiher um das Vierfache vergrössert und einige Wassergräben ausgebaggert. Insgesamt konnte so mehr als eine halbe Hektare zusätzliche Teichfläche realisiert werden. Zum Aufwertungsprojekt gehört Neu erstellte Lagune im Sommer 2012 |Ruedi Wüst-Graf Erweiterung des Spitalweihers im Winter 2012/13 |Ruedi Wüst-Graf