- 5 BirdLife LuzernInfo 2/13 Eine Sektion stellt sich vor ... NAVO Schötz - 20 Jahr aktiver Natur- schutz Am 11. September 1993 wurde der NAVO Schötz von umsichtigen Natur- und Vogelfreunden gegründet, um die gemeindeeigenen Biotope zu pflegen, mit regelmässigen Exkursionen und Vorträgen Wissen zu vermitteln und die Freude an der Natur zu fördern. Zudem wollte und will man die Artenvielfalt im und ums Dorf nachhaltig fördern. Der NAVO Schötz startete mit der Pflege des Mösliweihers. Unzählige Vogelnist- kästen wurden im Dorf und der Umge- bung montiert, jährlich kontrolliert, ge- pflegt und dokumentiert. Der Krötenzaun zwischen Kottwil und Mauensee rettete über mehr als 10 Jahre Tausende von Amphibien auf dem Weg zur Eiablage ins Hagimoos. Diese Mühe nahmen ein paar Individualisten und Freunde des Naturschutzes jährlich in kalten und neblig-nassen Nächten jeweils im März auf sich und sorgten dafür, dass die Populationen von Kröten, Fröschen und Molchen bis heute weiterbestehen konnten. Ebenso nahm der NAVO als Mitglied des Vereins Netz Wauwiler Ebene bei einem der ersten ÖQV-Vernetzungspro- jekte in der Landwirtschaft unterstützend teil. Viele Hecken, Sträucher und Bäume konnten gepflanzt werden. Im Kinderprogramm werden unseren Jungen verschiedene Aspekte der Natur aufgezeigt. Die Kinder entdecken auf spielerische Art die Wichtigkeit des Na- turschutzes und haben immer wieder auf- regende und interessante Erlebnisse. Das Moos, unser grösstes und wichtigs- tes Beobachtungsgebiet, wurde 2009 zum Wasser- und Zugvogelreservat von nationaler Bedeutung ernannt. Bereits sieben Jahre zuvor beschenkte uns der Lions Club Willisau mit dem Beobach- tungsturm im Moos, welcher auch von Passanten und Vogelbeobachterinnen von weiter her genutzt werden kann. In den letzten Jahren vernetzen wir uns in der Region und bieten in Zusammen- arbeit mit den benachbarten Naturschutz- vereinen gemeinsame Exkursionen an. Die betreuten Biotope Das Hangried im Gläng wurde während Jahren mit kräftezehrendem Abrechen unterhalten. Für allerlei Kleinsäuger, In- sekten und spezielle Pflanzen bot sich so ein Zuhause, welches sich sonst nirgend- wo anbot. Im Brüggliacher sorgte der NAVO dafür, dass die alten Hochstammobstbäume er- halten wurden. Nach dem Bestimmen der alten Obstsorten aus dem letzten Jahrhun- dert, wurden vorausschauend zusätzliche alte Sorten gepflanzt. Die Bäume bieten diversen Insekten und Vögeln Unter- schlupf und Futter. Die Äpfel und Birnen, welche jährlich von rüstigen Rentnern und Familien aufgelesen werden, werden gepresst und als waschechter Bio-Most an die NAVO-Mitglieder, welche bei der Mösliweiher-Pflege helfen, verteilt und verkauft. Die Mösliweiher beim Dachsenberg zäh- len als wichtige Trittsteinbiotope, welche nahe gelegene Biotope vernetzen. Der bestbesuchte Vereinsanlass gilt dieser schönen Landschaft. Jeweils im Oktober helfen viele Mitglieder, ja ganze Famili- en bei der Pflege unseres Juwels, sei es beim Ausholzen, Mähen, Zusammen- tragen oder Haufen aufschichten. Damit trägt der NAVO dazu bei, dass diverse Tiere Unterschlupf finden und die Weiher nicht verlanden. Das Zielgelände beim Scheibenstand des Schiessplatzes Schötz wurde im Winter 2008/09 zu einem Lebensraum für Repti- lien umgestaltet. Dabei wurden die Sand- steinwand soweit wie möglich freigelegt und darunter viele Kleinstrukturen plat- ziert. In der artenreichen Blumenwiese finden zudem Raupen, Schmetterlinge, Käfer und Spinnen Nahrung und Unter- schlupfmöglichkeiten. Ein riesiger Stein- garten (gefüllter Zeigerstand) ist warmes Zuhause für Eidechsen und Blindschlei- chen. Die Aufwertung des Gebiets Eichwäldli beim ehemaligen Kurzdistanz-Schiess- platz ist unser neuestes Projekt. Im Rah- men unseres 20-Jahr-Jubiläums wollten wir möglichst nahe am Dorf ein viel- fältiges Biotop gestalten und dabei die gesamte Bevölkerung mit einbeziehen: Der neu ausgehobene Teich ist mit einem Lehm-Kalk-Gemisch abgedichtet und re- guliert sich alleine durch Niederschläge. Dank vielen freiwilligen Helferinnen und Helfern aus Verein und Bevölkerung und dem Einsatz mehrerer Schulklassen wur- den die Hecken und das Wäldchen ausge- lichtet, eine Trockensteinmauer und ein Wildbienenhotel gebaut, Blumenwiesen angesät und Kleinstrukturen für Ringel- natter und Co. geschaffen. Metallrah- Jährlicher Pflegeeinsatz beim Mösliweiher |Silvan Willimann Neu erstellter Teich |Silvan Willimann Kinder Keschern bei der Einweihung des neuen Biotops |Susanne Muri