- 2 BirdLife LuzernInfo 2/14 Nach vier Jahren läuft das von Bird- Life Luzern entscheidend mitgeprägte Projekt „Dornröschen, wach auf!“ aus. Die Bilanz ist sehr erfreulich: Über 120 km Hecken wurden bereits oder werden noch ökologisch aufgewertet. Dank der neuen Agrarpolitik kann auf eine Weiterführung des Projekts ver- zichtet werden. Denn nun werden Auf- wertungen von Hecken durch Bundes- beiträge abgegolten. Das Projekt ist ursprünglich auf eine Ak- tion der kantonalen Dienststelle Land- wirtschaft und Wald (lawa) zurückzu- führen. Dort wurde vor knapp 10 Jahren die Idee geboren, die Aufwertung von Hecken finanziell zu fördern. Für jeden Laufmeter erfolgreich aufgewerteter Hecke sollte der Landwirt fünf Franken erhalten. Dieser Hecken-Fünfliber fiel dann leider einer Sparvorgabe des Kan- tons zum Opfer. In dieser misslichen Lage stieg BirdLife Luzern ins Projekt ein und kam, zusammen mit den Lu- Projekt Dornröschen, wach auf! zerner Jägern, dem Kanton zu Hilfe. Im Jahr 2009 übernahm BirdLife Luzern die Schlüsselrolle in der neuen Trägerschaft und sorgte für die erfolgreiche Organisa- tion des Projekts und die Mittelbeschaf- fung. Als Hauptdonatoren engagierten sich die AKS (Albert Koechlin-Stiftung), der FLS (Fonds Landschaft Schweiz), die Rudolf C. Schild Stiftung und das lawa. Das Ökobüro Arbeitsgemeinschaft Na- tur und Landschaft wurde beauftragt, ein Konzept zu erarbeiten. So entstand der neue Name „Dornröschen, wach auf!“, die Teilnahmebedingungen wurden defi- niert, die Modalitäten geklärt und die In- formationen mittels Flyer und Webseite in der Luzerner Landwirtschaft gestreut. Die Reaktionen der Landwirte waren positiv und viele Betriebe meldeten ihre Hecken an. Aktuell sind 126 km ange- meldet, davon sind 60 km bereits aufge- wertet und der Hecken-Fünfliber wurde ausbezahlt. Bis Ende 2014 werden wei- tere 20 bis 30 Kilometer aufgewertet sein und zur Auszahlung kommen. Zudem wurden gut ein Dutzend Kurse durchge- führt, an denen rund 400 Landwirte er- fahren konnten, wie man die Biodiversi- tät von Hecken fördern kann. Im Rahmen der aktuellen Agrarpolitik können nun Aufwertungen von Hecken durch Landschaftsqualitäts-Beiträge des Bundes abgegolten werden. Die Entschä- digung fällt in ähnlichem Rahmen aus wie beim Dornröschen-Projekt. Damit ist für kontinuierliche Verbesserung der Hecken gesorgt. Dornröschen hat nun Strategien entworfen, die beim Projekt angemeldeten, aber noch nicht aufgewer- teten Hecken ab 2015 ins neue System zu schleusen, sodass für die beteiligten Landwirte keine Nachteile entstehen. Es ist zu hoffen, dass die nun in Fahrt ge- kommene ökologische Aufwertung von Hecken auch in Zukunft weitergeht. Denn es braucht noch viele Kilometer mehr an arten- und strukturreichen Hecken, damit die Luzerner Landschaft wieder Heimat werden kann für typische Heckenbrüter wie Neuntöter und Dorngrasmücke. Über das Projekt „Dornröschen, wach auf!“ ist in der Zeitschrift Ornis (Ausga- be 4/August 2014) ein umfassender Arti- kel erschienen. Dieser kann hier herun- tergeladen werden. Weitere Infos finden Sie auch direkt auf der Projektwebsite. |Martin Käch In dieser Hecke in Ebersecken wurden gezielte Pflegeingriffe zur Förderung der Artenvielfalt durchgeführt. |Georges MüllerEine prächtige Baumhecke in Urswil, die im Rahmen des Pro- jektes Dornröschen aufgwertet wurde. |Georges Müller Blüten des Gewöhnlichen Schneeballs. |Pius Korner