- 3 BirdLife LuzernInfo 2/14 Die Südseite des Loppers kennt ein be- sonders mildes Mikroklima, das eine entsprechend spezialisierte Flora und Fauna begünstigt. Darunter sind wär- meliebende Arten, die sonst am Alpen- nordrand kaum vorkommen und des- halb den Lopper zu einem lohnenden Exkursionsziel machen. Neun Teilnehmerinnen und Teilnehmer folgten der Einladung zu dieser Exkur- sion und wurden dafür reichlich belohnt. Die Witterung war feucht und warm und somit für das Beobachten von Reptilien ideal. So gelangen viele schöne Sich- tungen von harmlosen Würfelnattern, die sich auf den Steinen zwischen See und Uferstrasse sonnten. In der Schweiz leben Würfelnattern von Natur aus sonst nur im Tessin und den Südtälern Graubündens. Am Lopper wurden sie vor rund 50 Jah- ren ausgesetzt. Exkursionsleiter Urs Jost gelang es aber auch, eine – für den Men- schen ebenfalls harmlose – Schlingnatter und eine giftige Aspisviper aufzustöbern und einzufangen, was den Anwesenden die Betrachtung aus nächster Nähe er- möglichte. Neben diesen drei Schlan- genarten konnten auch Mauereidechsen, Zauneidechsen und Blindschleichen be- obachtet werden. Am Lopper ist auch die Insektenwelt von besonderer Bedeutung, wie der zwei- te Exkursionsleiter Roman Graf erklärte. Die Gegend ist ein eigentlicher Hotspot für Insekten und langjährige Untersu- chungen belegen eine eindrückliche Ar- tenvielfalt. Als herausragende Besonder- heit gilt der Alpenbock (Rosalia alpina), BirdLife Luzern – Exkursionsbericht Reptilien und Insekten am Lopper einer der schönsten und grössten Käfer der Schweiz. Seine Larven leben in to- tem, aber von der Sonne beschienenem Buchenholz. Der Alpenbock ist in der Schweiz sehr selten und europaweit ge- schützt. Gut vertreten ist auch der Gelb- ringfalter (Lopinga achine). Sein Lebens- raum sind Mischhabitate zwischen Wald und Freiland. Der lichte und mit kleinen Trockenrasen durchsetzten Wald aus Föhren, Buchen und Eichen erfüllt diese Ansprüche. Nicht zuletzt trägt auch eine artenreiche Flora mit seltenen Orchideenarten zum hohen ökologischen Wert der Südhänge des Loppers bei. Es ist zu hoffen, dass dieser Reichtum durch Schutz und um- sichtige Pflege auch in der Zukunft unge- schmälert erhalten bleibt. |Martin Käch Naturerlebnis höchster Güte: Ein Alpenbock auf der Hand einer Exkursionsteilnehmerin. |Catherine ZinkernagelVon Gehweg entlang der Lopperstrasse aus lassen sich die Würfelnattern aus nächster Näher beobachten. |Martin Käch Urs Jost präsentiert eine Schlingnatter. |Martin Käch Roman Graf erforscht die Insekten am Lopper. |Martin Käch