BirdLife Schweiz mit seiner An- zeige ins Rollen brachte: Ein Ge- meindepräsident und sein Gehilfe wurden je zu einer saftigen Busse verurteilt, weil sie zur Brutzeit eine Mehlschwalbenkolonie an der Kir- che zerstört und die Jungen getötet hatten. Die Verurteilung zeigt, dass solche Delikte nicht toleriert werden dürfen. Es gibt im Übrigen keinerlei Hinweise auf irgendwelche Gesund- heitsprobleme, auch nicht bei Kin- dern. Und mit Kotbrettern lässt sich viel erreichen. BirdLife Schweiz bittet die Sek- tionen, die Mehlschwalbe in den Gemeinden zu fördern und bei Be- gehren nach Versetzung einer Brut- – 7 – Vergiftung von Wanderfalken muss aufhören Bis vor einigen Jahren ging es den Wanderfalken in der Schweiz wieder besser. Nach dem Zusammenbruch der Brutbestände vor drei bis vier Jahrzehnten waren wieder mehr Brutplätze dieser geschützten und poten- ziell gefährdeten Vogelart besetzt. Ob das so bleibt, ist unsicher. Denn an mehreren Orten der Schweiz haben unbekannte Täterschaften mehrfach Wanderfalken ver- giftet, zum letzten Mal Mitte März 2015 in Zürich. Dort waren zwei Weibchen nach dem Verzehr von mit Gift präparierten Tauben elendiglich verendet. Die Greifvö- gel sind geschützt, und vorsätzliche Vergiftungen ent- sprechen einem Offizialdelikt, das von Amtes wegen geahndet werden muss. Inzwischen sind die Polizei und eine von BirdLife Schweiz koordinierte Arbeitsgruppe der Täterschaft auf der Spur. Alle Mitglieder der Sektionen, Kantonalverbände und Landesorganisationen sind gebeten, sehr aufmerksam zu sein und verdächtige Vorkommnisse sofort der Poli- zei und BirdLife Schweiz zu melden. Infos von BirdLife SchweizWildbienenparadiese im Siedlungsraum Wildbienen brauchen zwei Hauptressourcen: erstens Blüten für die eigene Ernährung und für die Fütterung der Larven und zweitens Kleinstrukturen. Rund 46% aller Wildbienenarten sind für die Pollen- und Nek- tarsuche streng auf eine Pflanzengattung oder -familie angewiesen. Ihr Verzehr an Blütenpollen ist enorm. So braucht ein Weibchen der Schwarzen Mörtelbiene al- leine zur Ernährung eines Nachkommens den Pollen von 1100 Blüten der Esparsette. Die neue BirdLife-Pra- xishilfe «Blumenreiche Lebensräume und Wildbienen im Siedlungsgebiet» zeigt, was sich auf dem Balkon, im Garten, auf den Grünflächen von Siedlungen oder rund um öffentliche Gebäude machen lässt, um Wildblumen zu pflanzen, Blumenwiesen anzulegen und wie das Nist- platzangebot erhöht werden kann. Die Praxishilfe im Rahmen der neuen BirdLife-Kam- pagne «Biodiversität im Siedlungsraum: Natur vor der Tür» kann in Einzelexemplaren gratis bestellt werden bei BirdLife Schweiz. BirdLife Luzern Info Nr. 2/15, Juni 2015 Mehlschwalben Die Mehlschwalbe hat wegen fehlenden Brutplätzen und ausge- dünntem Insektenangebot in ihrem Bestand deutlich abgenommen und steht deshalb seit 2010 als potenziell gefährdet auf der Vorwarnliste der bedrohten Brutvögel. Je naturferner die Bevölkerung lebt, desto weniger ist sie sich an die Nähe der Früh- lingsboten gewöhnt. Angst vor Ver- schmutzung oder sogar vor Krank- heitsübertragung durch Kot führt immer wieder zu Begehren meist von Neuzuzügern, Mehlschwalben- kolonien zu versetzen oder sogar die Nester zu entfernen. Besonders krass war der Fall im Wallis, den Wanderfalken jagen ausschliesslich Vögel im freien Luftraum und erreichen dabei in Sturzflügen Geschwindigkeiten bis 140 km/h. Mathias SchäfDie Schöterich-Mauerbiene braucht Totholz mit Käfergängen als Nist- platz und Kreuzblütler wie die Nachtviole als Nahrungspflanzen. Albert Krebs kolonie, z.B. in ein Schwalbenhaus, Vorsicht walten zu lassen. Nicht im- mer gelingt ein Umzug, zudem ist es nicht sinnvoll, die Natur weg von den Häusern zu separieren. Praxi- stipps gibt das BirdLife-Merkblatt «Mehlschwalbe fördern», das zu Fr. 3.– in Marken bei BirdLife Schweiz bezogen werden kann |Werner Müller, Geschäftsführer Bestellungen und weitere Infos: BirdLife Schweiz Wiedingstr. 78, Postfach, 8036 Zürich svs@birdlife.ch, www.birdlife.ch