– 7 – Neues Projekt von BirdLife im Grossen Moos Diesen Frühling brütete der ge- fährdete Kiebitz erstmals seit rund 15 Jahren wieder erfolgreich im Grossen Moos zwischen Murten-, Neuenburger- und Bielersee. Das war möglich, weil BirdLife Schweiz 2015 ein neues grosses Projekt zum Schutz der Kulturlandvögel gestar- tet hatte. So konnten zusammen mit kantonalen und lokalen Pro- jektpartnern verschiedene Schutz- massnahmen ergriffen werden. Die Anstalten Bellechasse, wo sich die Kiebitze angesiedelt hatten, mach- ten spontan mit und zögerten auf der betreffenden Parzelle die Mais- ansaat bis zum Brutende der Kiebit- ze hinaus. Das Projekt von BirdLife Schweiz, Berner Vogelschutz BVS, Berner Ala, IBA-Gruppe Grosses Moos, Stiftung Biotopverbund Grosses Moos sowie der Natur- und Vogelschutzvereine von Biel, Kerzers, Laupen, Mün- chenbuchsee und Wohlen soll auch weiteren Arten wie der Grauammer, dem Steinkauz und der Dorngras- mücke helfen und dauert in der ers- ten Phase vier Jahre. Infos von BirdLife Schweiz BirdLife-Report zeigt Ausmass des illegalen Zugvogelfangs Sie werden abgeschossen oder mit Netzen oder Leimruten gefangen: Rund 25 Millionen Zugvögel wer- den jedes Jahr in den Ländern rund um das Mittelmeer illegal getötet. Das zeigt der erste umfassende Be- richt zu diesem Thema, der nun von BirdLife International veröffentlicht worden ist. BirdLife Schweiz unter- stützt seine BirdLife-Partner im BirdLife Luzern Info Nr. 4/15, Dezember 2015 Windanlagen dürfen Natur und Vögel nicht beeinträchtigen Immer mehr Windenergieanlagen werden geplant. Diesen Sommer la- gen mitten in den Ferien gleich drei Projekte für Windparks öffentlich auf. BirdLife Schweiz unterstützt die Energiewende und die Förde- rung erneuerbarer Energien, doch darf dies nicht auf Kosten der Na- tur gehen. Bei Projekten muss sehr genau abgeklärt werden, ob sie Brutgebiete von gefährdeten Arten beeinträchtigen, ob sie einen Trenn- effekt von Lebensräumen bewirken, ob neue Erschliessungen zusätzli- che Störungen bewirken und ob sie zu Kollisionen zwischen den Roto- ren und Vögeln auf Nahrungsflügen oder auf dem Vogelzug führen. Die Kollisionen sind also keineswegs die einzige Gefährdung, die von Wind- anlagen für Vögel verursacht wer- den können. In den drei Projekten dieses Som- mers (Grenchenberg SO, Mollen- druz VD und Bourg-St-Pierre VS) machten BirdLife Schweiz und ver- schiedene andere Umweltorganisa- tionen Einsprache oder Beschwer- de, weil sie auf Grund unserer Einschätzung wegen der Verletzung des übergeordneten Naturschutz- rechts gar nicht bewilligt werden können. Die Rechtmässigkeit der Projekte lässt sich aber durch ein neutrales Gericht nur überprüfen, wenn Einsprache oder Rekurs ge- macht wird. Es gibt durchaus auch Projekte von Windanlagen, welche Natur und Vögel wenig beeinträchtigen, zum Beispiel die Anlage von Hal- denstein im Churer Rheintal, die an einer Autobahn neben einer Hochspannungsleitung liegt. Bird- Life Schweiz hatte denn auch dort keine Einsprache gemacht, nach- dem fundierte vorgängige Studien ergeben hatten, dass weder wert- volle Lebensräume zerstört würden, noch ein hohes Kollisionsrisiko vor- handen wäre. Von dieser einzelnen Turbine in günstiger Lage nun zu schliessen, dass Windanlagen gene- rell kein Problem für Vögel seien, ist aber nicht statthaft.www.birdlife.ch/wind |Werner Müller, Geschäftsführer Mittelmeerraum im Kampf gegen die Wilderei regelmässig. Am meisten von der illegalen Jagd betroffen sind gemäss der BirdLife- Studie Buchfinken (2,9, Millionen pro Jahr), Mönchsgrasmücken (1,8 Mio.), Wachteln (1,6 Mio.) und Singdrosseln (1,2 Mio.). BirdLife In- ternational will mit seinen Partnern im Mittelmeerraum den Kampf ge- gen das unwürdige Treiben verstär- ken. Der europäische Bestand der Turteltaube sank in den letzten 15 Jahren um 30 Prozent – in einigen Ländern sogar um 90 Prozent. Trotzdem werden noch immer über eine Million Turtel- tauben pro Jahr abgeschossen. Als Dachverband der Naturschutzvereine vereint BirdLife Schweiz zwei Landes- organisationen, 19 Kantonalverbände und rund 450 lokale Sektionen. Er ist mit 63‘000 Mitgliedern einer der grössten Naturschutz- Verbände der Schweiz und Partner von BirdLife International mit über 13 Mio. Mit- gliedern und Gönnern.www.birdlife.ch Marcel Burkhardt