Impressum Das «BirdLife Luzern Info» erscheint vier- mal jährlich und informiert über den Na- tur- und Vogelschutz im Kanton Luzern. Es wird an die Vorstände der Sektionen sowie an weitere Interessierte als PDF-Datei ver- schickt. In Ausnahmefällen erfolgt gegen eine Gebühr von 20 Fr. pro Jahr ein Versand per Post. Redaktion und Bestellung: Martin Käch, info@birdlife-luzern.ch Liebe Leserin, lieber Leser Immer wieder staune ich, wenn ich im Frühling mal im Gartencen- ter an der Kasse stehe und mein Blick in die Einkaufswagen und -körbe vor und hinter mir schweift: «Ameisenstop», «Totalherbizid», «Moosvertilger» etc. Natürlich ste- hen in den Wagen und Körben auch blühende Primeli, liegen Samen und Setzlinge, Gartenhandschuhe und vieles mehr. Warum haben Ameisen keinen Platz im Garten und werden mit Neonicotinoiden getötet? Oder der Löwenzahn im Rasen? Der könnte doch ausgerissen anstatt mit Herbi- zid vergiftet werden – wenn er denn überhaupt weg muss! Ich erinnere mich, wie ich als Kind stundenlang im Garten Ameisenstrassen beo- bachtete, Hindernisse in Form von Steckchen, Blättern und Steinen einbaute und mich faszinieren liess vom emsigen Tun der kleinen Tie- re. Riesig freute ich mich mit mei- nen Geschwistern, wenn wir den Grünspecht entdeckten, der ebenso grosses Interesse an den Ameisen- strassen zeigte. Natürlich war es ein Verlust oder Mehraufwand, wenn die Ameisen sich in den Oregano einnisteten oder die schönsten Blu- men absterben liessen, weil sie sich an deren Fuss am wohlsten fühlten. Ist es der Mehraufwand oder der Wunsch, auch im Garten alles len- ken zu können, weshalb wir Men- schen zu Giften greifen? Und dabei blenden wir aus, was wir damit al- les verlieren: Die Vielfalt, das Na- türliche und damit auch Faszinie- rendes – das Glück, staunen und beobachten, ja erleben zu können. Leider steht auf dem «Ameisen- stopp» nicht, dass auch Grünspecht und Co. gestoppt werden. In der Serie Umweltsünden auf Seite 6 zeigt Stefan Schilli auf, dass die eingesetzten Gifte nicht an ihrem Wirkungsort bleiben. Mit der Zeit sind sie überall und wirken über- all, auch in uns Menschen. Ob sich stattdessen ein grösserer Aufwand nicht lohnen würde? Die Ameisen und der Grünspecht haben mich er- leben lassen, dass Vielfalt glücklich und zufrieden macht. Darum setze ich mich für mehr Bioversität ein. Ich freue mich, mich mit Ihnen für die Vielfalt einzusetzen. In dem Sinn wünsche ich Ihnen viel Elan beim Pflegen blühender, vielfältiger Gärten und Lebensräume im Gros- sen und Kleinen. Der Aufwand lohnt sich! |Maria Jakober Geschäftsführerin BirdLife Luzern Biodiversität – Vielfalt ist Reichtum! BirdLife Luzern Info Nr. 1/16, März 2016 Inhalt Wer ist die neue Geschäftsführerin von BirdLife Luzern? ...................................2 Der ökologische Wert von Stadtbäumen .........................................4 Turm und Tümpel für das Wauwiler- moos .....................................................5 Serie Umweltsünden: Umweltgifte ............6 Infos von BirdLife Schweiz ........................7 Agenda .....................................................8 Informationen von BirdLife Luzern, www.birdlife-luzern.ch – 1 – Nr. 1/16, März 2016 Im Wauwilermoos wird das Schutzgebiet erweitert. Dort entstehen Tümpel, die nur zeitweise Wasser führen und damit Lebensraum für spezialisierte Arten bieten. Das Projekt zeigt, dass im Naturschutz Erfolge dank verschiedenen Akteuren möglich sind. Dadurch wird die biologi- sche Vielfalt gezielt gefördert. Das Projekt wird auf Seite 5 vorgestellt. Niklaus Zbinden