– 7 – Erste Verurteilung wegen Greif- vogel-Vergiftung Das Bezirksgericht Dielsdorf hat Anfang Juli einen Taubenzüchter verurteilt, der vorsätzlich einen Ha- bicht vergiftet und getötet hat. Der angeklagte Taubenzüchter wurde zu 11 Monaten Gefängnis bedingt und 4000 Franken Busse verurteilt. Der Verurteilte hatte im letzten Herbst einen Habicht getötet, und zwar mit einer mit Gift bestrichenen Taube, um Greifvögel wie Wanderfalke und Habicht zu dezimieren, damit diese keine seiner hochgezüchteten Tau- ben fressen sollen. BirdLife Schweiz ist froh darü- ber, dass nun endlich ein Fall von Greifvogelvergiftung vor Gericht ge- ahndet wurde. Denn es handelt sich nicht um einen Einzelfall. Allein in den letzten anderthalb Jahren sind drei weitere Vergiftungsfälle bekannt geworden. Die Dunkelzif- fer dürfte aber gross sein. BirdLife Schweiz hofft, dass mit diesem Ge- richtsurteil allen Taubenzüchtern in der Schweiz klar wird, dass das Ver- Infos von BirdLife Schweiz Erfolgreiche Stunde der Garten- vögel BirdLife Schweiz führte im Mai zum dritten Mal die Stunde der Gartenvögel durch und rief die Be- völkerung dazu auf, während einer Stunde die Vögel im Garten zu zäh- len. Die Aktion war ein grosser Er- folg: 30 133 Beobachtungen aus fast 900 Gärten wurden gemeldet – ein neuer Rekord! Und mindestens 36 Sektionen boten einen Kurs zu den Gartenvögeln an. www.birdlife.ch/gartenvögel BirdLife Luzern Info Nr. 3/16, September 2016 Für eine starke Reduktion des hohen Pestizideinsatzes in der Schweiz In der Schweiz werden deutlich mehr Pestizide verwendet als nö- tig. Der Pestizideinsatz liesse sich bis 2020 um über 50% reduzieren. Dies geht aus einem kürzlich veröf- fentlichten Pestizid-Reduktionsplan von Vision Landwirtschaft hervor, dessen Forderungen von BirdLife Schweiz und einem breiten Bündnis aus Landwirtschafts-, Trinkwasser- versorger-, Gewässerschutz-, Um- welt-, Gesundheits- und Konsumen- tenkreisen mitgetragen werden. Der Pestizid-Reduktionsplan steht im Zusammenhang mit dem Entwurf des Aktionsplans Pflan- zenschutzmittel des Bundes, der in der Vernehmlassung ist. BirdLife Schweiz bittet alle Sektionen, sich an der Vernehmlassung zu beteili- gen.www.birdlife.ch/pestizide Wanderfalken sind in der Schweiz selten und – wie übrigens alle Greifvögel – streng geschützt. Als Dachverband der Na- turschutzvereine vereint BirdLife Schweiz zwei Landesorganisationen, 19 Kantonalverbände und rund 450 lokale Sektionen. Er ist mit 63‘000 Mitgliedern einer der grössten Naturschutz- verbände der Schweiz und Partner von BirdLife International mit über 13 Mio. Mit- gliedern und Gönnern. www.birdlife.ch Mathias Schaef Aktionsplan Biodiversität bringt Sofortmassnahmen für die Natur Der Bundesrat hat im Mai für die Jahre 2017-2020 total 135 Millio- nen zusätzlich für die Biodiversität beschlossen. Sie sollen eingesetzt werden, um die Qualität der Bio- tope von nationaler Bedeutung zu verbessern. Denn wegen unzurei- chenden Unterhaltsmassnahmen der letzten Jahre besteht dringen- der Sanierungsbedarf bei 25% der Amphibienlaichgebiete, 30% der Auen, 80% der Hochmoore, 30% der Flachmoore und 20% der Tro- ckenwiesen und -weiden. Zudem sollen mit den Mitteln die Biodiversität im Wald und die Umsetzung der neuen Strategie der Schweiz zu den invasiven ge- bietsfremden Arten gefördert wer- den. BirdLife Schweiz setzt sich seit Jahren äusserst aktiv für den Akti- onsplan Biodiversität ein. Deshalb begrüsst der nationale Naturschutz- verband die Sofortmassnahmen für die Biodiversität sehr. giften von Greifvögeln nicht tole- riert wird. Der Naturschutzverband verfolgt die Situation unterdessen in vielen Gegenden der Schweiz sehr genau. Er wird nicht davor zurück- schrecken, neue Vergiftungsfälle vor Gericht zu bringen. Dank des Bei- trags einer Stiftung kann BirdLife Schweiz überdies eine Belohnung von bis zu 10 000 Franken ausset- zen für sachdienliche Hinweise, die zur Ergreifung von Tätern führen.