Impressum Das «BirdLife Luzern Info» erscheint vier- mal jährlich und informiert über den Na- tur- und Vogelschutz im Kanton Luzern. Es wird an die Vorstände der Sektionen sowie an weitere Interessierte als PDF-Datei ver- schickt. In Ausnahmefällen erfolgt gegen eine Gebühr von 20 Fr. pro Jahr ein Versand per Post. Redaktion und Bestellung: Martin Käch, info@birdlife-luzern.ch Liebe Leserin, lieber Leser Seit 50 Jahren werden in weiten Teilen der Westpalärktis jeden Win- ter gleichzeitig die Wasservögel auf sehr vielen Gewässern gezählt. Es ist damit eines der am längsten lau- fenden und das wohl grossflächigste Monitoringprogramm für freileben- de Organismen. Möglich sind diese länderübergreifenden Zählungen nur dank dem beharrlichen und engagierten Mitmachen von sehr vielen Freiwilligen. Während sich die einen von ihnen ärgern müssen, weil die Vögel durch Jäger stark he- rumgescheucht und auch dezimiert werden, stehen die anderen im bis- sigen Wind und versuchen, mög- lichst exakte Zahlen zu liefern. Dies auch dann, wenn hohe Wellen, stän- dig tauchende Enten oder schlechte Sichtverhältnisse für erschwerte Be- dingungen sorgen. Hut ab also vor der Leistung der Wasservogelzähle- rinnen und -zähler! Auch im Kanton Luzern werden seit 1967 regelmässig auf vielen Ge- wässern die Wasservögel gezählt. Reuss und Suhre, Baldegger-, Hall- wiler- und Sempachersee gehö- ren da ebenso zu den Zählgebieten wie eine Reihe von Kleinseen und Feuchtgebieten, beispielsweise der Soppensee, die Weiher im Ostergau oder das Hagimoos – ausser wenn diese Stein und Bein gefroren sind und es nichts zu zählen gibt. Sogar bis in die Mitte der 1950er- Jahre zurück reicht die Zähltraditi- on im Luzerner Seebecken, auf der Stadt-Reuss und am Rotsee. Dies dank dem langjährigen Einsatz von Mitgliedern der Ornithologi- schen Gesellschaft der Stadt Luzern (OGL), der grössten Sektion von BirdLife Luzern. Welche eindrück- lichen Zahlen diese unermüdlichen und ehrenamtlichen Einsätze lie- fern, zeigt unser Hauptartikel auf Seite 2 und 3. Organisiert und analysiert werden die Zählungen in der Schweiz durch die Vogelwarte Sempach. Die Daten sind eine unentbehrliche Grundla- ge für viele praktische Anwendun- gen und Analysen. Sie sind zudem essenziell für das Ausweisen von Important Bird Areas oder Ramsar- Gebieten (international und in der Schweiz) sowie für die Beurteilung der natio nalen und internationalen Bedeutung von Wasservogelgebie- ten in der Schweiz. Wie die Ergebnisse vom Luzerner Seebecken eindrücklich aufzeigen, warteten die Wasservögel mit viel Dynamik auf. Diese wird zweifellos weitergehen, denn wegen milder werdenden Wintern harren immer mehr Tauchenten im Norden aus. Wegen ausbleibender Kältewellen fliegen auch die Sturmmöwen und Gänse kaum ins Binnenland. Die Meeresenten sind im Krebsgang und werden rasch seltener. So gibt es mehr als genug gute Gründe, die Entwicklungen weiterhin mit Ar- gusaugen zu verfolgen!Hans Schmid Vizepräsident BirdLife Luzern Vögel schützen heisst auch Vögel zählen BirdLife Luzern Info Nr. 4/16, Dezember 2016 Inhalt Luzerner Wasservogelzählungen liefern interessante Ergebnisse .......................2 Wanderfalken im Kanton Luzern ...............4 Moosputzete – ein Vorzeigeprojekt ...........5 Infos von BirdLife Luzern ..........................6 Infos von BirdLife Schweiz ........................7 Agenda .....................................................8 Informationen von BirdLife Luzern, www.birdlife-luzern.ch – 1 – Nr. 4/16, Dezember 2016 Viele Vogelbestände verhalten sich dynamisch, wie langjährige Zählungen belegen. So haben zum Beispiel die Zahlen überwinternder Steppenmöwen an den Luzerner Seen zugenommen. Bernard Volet