Informationen von BirdLife Luzern, www.birdlife-luzern.ch BirdLife Luzern Info Nr. 1/17, März 2017 Liebe Leserin, lieber Leser Um die Biodiversität in der Schweiz steht es schlecht: 45% der Säugetie- re, 39% der Brutvögel, 79% der Rep- tilien, 78% der Amphibien und 58% der Süsswasserfische stehen bei uns auf der Roten Liste der gefährde- ten Arten. Das sind Spitzenwerte im Vergleich mit anderen europäischen Ländern. Die Gründe dafür sind bekannt: Intensive Land- und Forstwirtschaft, überbordender Siedlungsbau, dichte Verkehrsinfrastrukturen, Freizeitanla- gen und Energiegewinnung fordern ihren Tribut an der Natur. Es ist schon lange allgemein bekannt, dass et- was gegen den Biodiversitätsverlust getan werden muss. Politik und ins- besondere Nichtregierungsorganisa- tionen sowie eine Vielzahl von Ein- zelpersonen setzen sich engagiert für die Natur ein. Doch der grossflächige Turnaround ist noch nicht geschafft. Noch immer werden die Roten Listen länger. Ein trauriges Beispiel dafür ist der grossräumige Niedergang der Feldlerche (siehe Seite 5). Man könnte an den schlechten Nachrichten verzweifeln. Doch es gibt auch wohltuende Erfolgsmeldun- gen. Einzelnen Arten geht es dank intensiver Schutz- und Fördermass- nahmen besser, beispielsweise dem Weiss storch, dem Wiedehopf und dem Steinkauz. Ein besonders gutes Beispiel für erfolgreichen Naturschutz ist das Ronfeld bei Hochdorf (siehe Seiten 2 und 3). Hier ist monotones Kulturland in ein wertvolles Mosaik verschiedener Naturelemente umge- wandelt worden, was zu einem fast schlagartigen Anstieg der Biodiversi- tät geführt hat. Das Beispiel Ronfeld zeigt auch, dass es für erfolgreichen Naturschutz überzeugte Einzelpersonen braucht, die sich auf die Unterstützung von Naturschutzorganisationen und Do- natoren verlassen können. Erfolg- reicher Naturschutz ist möglich, wenn wir gemeinsam an diesem Ziel arbeiten. Deshalb setzt sich BirdLife Luzern gemeinsam mit den loka- len Sektionen, BirdLife Schweiz und anderen Naturschutzorgansiationen für mehr Natur ein, und zwar über- all. Ein Schritt in diese Richtung ist zum Beispiel die BirdLife-Kampagne «Biodiversität im Siedlungsraum», die in diesem Jahr mit der Wasseramsel als Vogel des Jahres die Gewässer im Siedlungsraum in den Mittelpunkt stellt. Damit die BirdLife-Familie auch wahrgenommen wird, brauchen wir möglichst viele Mitglieder, die uns un- terstützen. Wir wollen aber auch viele Leute für die Natur begeistern: Denn was man liebt, zum dem trägt man Sorge. Naturschutz braucht darum Öffent- lichkeitsarbeit. Auch hier geht Bird- Life Luzern in die Offensive mit tradi- tionellen Methoden wie Kursen und Exkursionen. Wir wollen aber auch am Puls der Zeit sein, darum sind wir auch im Internet präsent und wir wa- gen neue Formate, wie zum Beispiel die «Bördleif»-Vogelrally (siehe Seite 4). Machen auch Sie mit!Martin Käch Redaktor Gemeinsam für die Natur Im Frühling 2014 hielten sich drei Stelzenläufer über längere Zeit in den Flutmulden im Ronfeld auf. Dieser von Menschenhand geschaffene Lebensraum scheint nicht nur ihnen gefallen zu haben – die Flutmulden ziehen auch zahlreiche andere Vögel an. Niklaus Troxler Inhalt Ronfeld – neuer Biodiversitäts-Hotspot 2 Erste Luzerner «Bördleif»-Vogelrally .....4 Feldlerche im Niedergang ....................5 Infos von BirdLife Luzern ....................6 Infos von BirdLife Schweiz ...................7 Agenda .............................................8