Standorte für Windanlagen müs- sen sorgfältiger abgeklärt werden Mitte November hat das Bundes- gericht nach über zweijähriger Be- ratung über den Windpark auf dem Schwyberg in den freiburgischen Voralpen entschieden. Auf Grund der Beschwerde von BirdLife Schweiz, Mountain Widerness, Pro Natura und Stiftung Landschaftsschutz hat das höchste Schweizer Gericht den Windpark zumindest vorläufig ge- stoppt. Denn es braucht für Windpär- ke bereits im Richtplan des Kantons und in der Nutzungsplanung der Ge- meinden eine umfassende Interes- senabwägung zwischen Strompro- duktion und dem Biotop-, Arten- und Landschaftsschutz. Sie muss auch begründet und transparent gemacht werden. Dabei ist sicherzustellen, dass die Bestimmungen zum Biotop- Infos von BirdLife Schweiz Aktionsplan Steinkauz Ende letzten Jahrs kam der Aktions- plan Steinkauz von BAFU, BirdLife Schweiz und Vogelwarte Sempach heraus. Er ist ein wichtiges Arbeits- instrument für die Förderung der seltenen Eule. BirdLife Schweiz und verschiedene Partner konnten 2016 mit 153 Steinkauz-Paaren einen wei- teren Erfolg des seit fünfzehn Jahren laufenden Schutzprojekts vermelden. Nun kann die Arbeit in den nächsten Jahren mit behördlicher Unterstüt- zung verstärkt werden. www.birdlife.ch/steinkauz Werner Müller Geschäftsführer BirdLife Schweiz Vogel des Jahres Die Wasseramsel ist der Vogel des Jahres 2017. Sie lebt an rasch flies- senden, klaren Bächen und Flüssen mit grossen Steinen und kiesigen Bachbetten. Als einziger Singvogel sucht sie ihre Nahrung weitgehend tauchend. Sie kommt auch im Sied- lungsraum vor, braucht dazu aber weitgehend störungsarme Abschnit- te an Flüssen und Bächen und Brut- plätze. Deshalb ist die Wasseramsel ein guter Botschafter für das Jahres- thema 2017 Wasser im Siedlungs- raum der BirdLife-Kampagne «Biodi- versität im Siedlungsraum: Natur vor der Haustür». Windpark Peuchappette: über 20 tote Vögel pro Jahr und Windrad. Als Dachverband der Naturschutzvereine ver- eint BirdLife Schweiz zwei Landesorganisa- tionen, 19 Kantonalver- bände und rund 450 lokale Sektionen. BirdLife Schweiz ist Partner von BirdLife International mit über 13 Mio. Mitgliedern und Gönnern. www.birdlife.ch BirdLife Schweiz Beitragserhöhung BirdLife Schweiz An der Delegiertenversammlung am 27. November 2016 beschlossen die Delegierten der Landesorganisa- tionen und Kantonalverbände mit 66 zu 1 Stimme eine Beitragserhöhung ab 2018. Der Mitgliederbeitrag ist seit dem Jahr 2000 gleich geblieben, also während bereits 17 Jahren. Die Teuerung während dieser Zeit beträgt zwar nur wenige Prozente, doch hat BirdLife Schweiz in dieser Zeit viele neue Aufgaben im Naturschutz in der Schweiz übernommen und Dienst- leistungen für die Mitgliedorganisati- onen entwickelt. Ab 2018 kommen zudem auf BirdLife Schweiz grosse neue Herausforderungen zu. Der Mitgliederbeitrag für BirdLife Schweiz beträgt ab 2018 CHF 12.– für Einzelmitglieder (bisher 8.–) und CHF 18.– für Familienmitglieder (bis- her 12.–). Dies ist der Betrag, den die lokalen Sektionen pro Mitglied via Kantonalverband an BirdLife Schweiz überweisen. Die BirdLife-Familie ist federal aufgebaut: Alle Mitglieder ei- ner lokalen Sektion sind automatisch auch Mitglied beim Kantonalverband und bei BirdLife Schweiz. und Artenschutz nicht verletzt wer- den. Schutz-, Wiederherstellungs- und Ersatzmassnahmen müssen bereits zum Zeitpunkt des Erlasses der Nutzungsplanung weitgehend gesichert sein. Neben den Arten der Roten Liste müssen auch die Natio- nal Prioritären Arten berücksichtigt werden. Zudem braucht es bei den Fledermäusen ebenfalls konkrete Er- hebungen, um die Gefahr durch die Windanlagen abschätzen zu können. Alle diese Punkte sind beim an- gefochtenen Nutzungsplan für den Windpark Schwyberg nicht erfüllt. Sie müssen nun auch bei anderen Pro- jekten beachtet werden. Ende No- vember hat zudem das Bundesamt für Energie eine Studie zu Schlagop- fern an der Windanlage Peuchapatte JU veröffentlicht: 20,7 tote Vögel pro Windenergieanlage und Jahr wur- den registriert. Das ist das Doppelte von dem, was derzeit als oberster Schwellenwert diskutiert wird. Und das bei einer Windanlage, die an einem nicht besonders problema- tischen Ort steht. BirdLife Schweiz verlangt deshalb eine deutlich sorg- fältigere Planung von Standorten für Windanlagen in der Schweiz. BirdLife Luzern Info Nr. 1/17 – 7 Die Wasseramsel fasziniert durch ihre spe- zialisierte Lebensart an Fliessgewässern. Michael Gerber