Informationen von BirdLife Luzern, www.birdlife-luzern.ch BirdLife Luzern Info Nr. 2/17, Juni 2017 Liebe Leserin, lieber Leser Wenn ich auf dem Notteler Berg, auf dem Wauwiler Berg oder gar auf dem Pilatus stehe und meinen Blick über die Luzerner Landschaft schweifen lasse, dann frage ich mich immer wieder, wie konnte es soweit kom- men? Denn es ist vielerorts ein tristes Bild, das die ausufernden Siedlungen – ohne Anfang und ohne Ende, ohne Einheitlichkeit und ohne Harmonie – abgeben. Wo man etwas genauer hinsieht, springen einem öde Gewer- bebauten und Bausünden ins Auge. Und auch die Weiler und Bauernhö- fe mit ihren Ställen für Massentier- haltungen, Scheunen, Hangars und Wohnbauten machen dem Ästheten keine Freude. Manchmal kommt der Verdacht auf, dass geltende Gesetze sehr grosszügig interpretiert worden sind. Aber es geht letztlich um mehr als um Ästhetik, wenn mit dem Bo- den als rares Gut nicht haushälteri- scher umgegangen wird. Denn mit jedem Fleckchen Erde, das überbaut wird, gehen auch Lebensraum für Tiere und Pflanzen, Produktionsflä- che für unsere Ernährung und be- gehrter Naherholungsraum verloren. Für die ausufernden Siedlungen gibt es viele Gründe. So mag man- cher Gemeindepolitiker immer noch das Heil für alle anstehenden Pro- bleme in «qualitativem Wachstum» und dem Anlocken guter Steuerzah- ler suchen. Es sind aber auch die Bürgerinnen und Bürger, die an den Gemeindeversammlungen zu oft zu unkritisch sind und die Ortsplanungs- revisionen mitsamt den Einzonungen gutmütig absegnen. Das kantonale Raumplanungsamt hat – wie viele andere Raumplanungsämter in unse- rem Land auch – zu wenig gemacht, um einer weitsichtigen Raumplanung zum Durchbruch zu verhelfen und den Gemeinden Schranken aufzu- zeigen. Und dann haben natürlich die starke Bevölkerungszunahme – von 350‘000 auf jetzt 400‘000 Einwohner seit dem Jahr 2000 – und ein immer höherer Raumbedarf des Einzelnen arge Spuren in der Luzerner Land- schaft hinterlassen. Am letzten Abstimmungswo- chenende haben sogar die Walliser einer Reduktion ihrer Bauzonen zu- gestimmt! Da müsste man meinen, wir könnten auch im Kanton Luzern etwas auf die Bremse treten. Indem wir die Luzerner Kulturlandinitiativen (siehe Seite 4) unterstützen, hoffen wir, künftig wenigstens ein paar Aus- wüchse bekämpfen zu können. Hans Schmid Vizepräsident BirdLife Luzern Zersiedlung stoppen! Haldihof in Weggis: So könnte eine vielfältige Kulturlandschaft aussehen. Die Realität ... Maria Jakober Inhalt «Bördleif»-Vogelrally: erfolgreiche Premiere .........................................2 Bioversitätstag Oberaargau ..................3 Initiativen für eine intakte Kulturland- schaft .............................................4 Comeback des Weissstorch .................5 Infos von BirdLife Luzern ....................6 Infos von BirdLife Schweiz ...................7 Agenda .............................................8 ... ist oft eine andere: Wyberg, St. Erhard.Hans Schmid