Informationen von BirdLife Luzern, www.birdlife-luzern.ch BirdLife Luzern Info Nr. 3/17, September 2017 Liebe Leserin, lieber Leser Vom grössten Teil der Menschen un- bemerkt – ausser natürlich von uns Naturbegeisterten – spielt sich jeden Herbst über Europa ein faszinieren- des Naturschauspiel ab. Milliarden von Zugvögeln ziehen in ihre Über- winterungsgebiete im Süden. Dabei unternehmen sie abenteuerliche Rei- sen über enorme Distanzen, über- fliegen Gebirge, Meere und Wüsten. Sie trotzen extremem Wetter, Hitze und Kälte. Viele ziehen nachts. Die meisten Jungvögel fliegen ganz allei- ne, ohne Eltern. Sie machen sich auf die grosse Reise in den Süden ohne Koffer, Navigationsgerät oder Düsen- triebwerk! Alles was sie für ihre Reise brauchen, gibt ihnen die Natur. Angesichts dieser ausserordentli- chen Leistungen erscheinen wir Men- schen winzig. Die Frage, wie das die Vögel schaffen, hat schon viele For- scher in den Bann gezogen. So zum Beispiel Bruno Bruderer, der sein Le- ben lang Antworten darauf gesucht hat (siehe Seite 2 und 3). Aber nicht nur Vögel ziehen, auch viele Insekten machen eine Reise, um dem Winter Europas auszuwei- chen. Beim Insektenzug kommen wir ebenso ins Staunen: Wie erbringen diese fragilen Lebewesen eine solche Leistung und wie orientieren sie sich? Solche und ähnliche Fragen bezüg- lich des Wanderfalters Admiral versu- chen nun Forscher der Uni Bern mit einem gross angelegten Citizen Sci- ence Projekt zu beantworten. Dabei sind sie auch auf unsere Hilfe ange- wiesen (siehe Seite 5). Vogel- und Insektenzug zeigen es: Die Natur ist grossartig und voller Rätsel. Wer darüber staunen kann, der ist auch bereit, die Natur entspre- chend zu schützen. Wer von all die- ser Grossartigkeit nichts weiss, der wird kaum etwas schützen. Darum ist es besonders wichtig, dass wir als Mitglieder der BirdLife-Familie den Menschen diese Grossartigkeit vor Augen führen und sie für die Natur begeistern. Wir geben unsere eigene Begeisterung weiter auf Exkursionen, in Kursen und an besonderen Anläs- sen, so auch am jährlichen, interna- tionalen Zugvogelbeobachtungstag, dem EuroBirdwatch am 30. Septem- ber und 1. Oktober. Das Engagement der Natur- schutzorganisationen ist immens und wichtig. Aber auch der Staat trägt eine Verantwortung für Naturschutz und Umweltbildung. Letzteres tut der Kanton Luzern unter anderem mit dem Natur-Museum. Darum ist es völlig unverständlich, warum der Regierungsrat die Schliessung des Vogelzug fasziniert! Pfuhlschnepfen aus Alaska erbringen extreme Zugleistungen. Sie fliegen im Herbst wahr- scheinlich in einem einzigen Nonstop-Flug von bis zu 11700 km über den Pazifik nach Neuseeland und sind für diese Monsterreise 5–9 Tage lang unterwegs. Michael Gerber, www.birds-online.ch Inhalt Ein Leben lang auf den Spuren des Vogelzugs .......................................2 Ostergau – ein Luzerner Naturkleinod ..4 Nicht nur Vögel ziehen ........................5 Infos von BirdLife Luzern ....................6 Infos von BirdLife Schweiz ...................7 Agenda .............................................8 Natur-Museums überhaupt in Be- tracht zieht. Das Museum fördert gekonnt das Verständnis der Bevöl- kerung für die Natur. Es fasziniert mit seinen Ausstellungen! Darum muss es weiterleben! Dafür setzen wir uns von BirdLife Luzern entschieden ein. Unterstützen auch Sie das Natur- Museum und unterschreiben Sie die Petition unter www.sos-museen.ch noch heute – vielen Dank für Ihre Un- terstützung!Martin Käch Redaktor