Informationen von BirdLife Luzern, www.birdlife-luzern.ch BirdLife Luzern Info Nr. 1/18, März 2018 Liebe Leserin, lieber Leser Es war ein naturbegeisterter Sek- lehrer, der bei mir die Fasziation für die Natur geweckt und damit den Grundstein für meinen jahrzehnte- langen Einsatz für den Naturschutz gelegt hatte. Heute sind es immer wieder besondere Entdeckungen un- ter freiem Himmel, die mich bestär- ken: Es darf nicht sein, dass wir diese wunderbare Natur zerstören! Die Realität ist leider anders: Die Biodiversität nimmt laufend ab. Viele Naturwunder drohen für immer von dieser Erde zu verschwinden, weil der Mensch unersättlich nach mehr Konsum und Gewinn strebt. Die Landwirtschaft wird immer intensiver, was zu einer ausgeräum- ten und verarmten Landschaft führt. So verschwinden mit den Dornen- büschen auch stetig weitere Le- bensräume des Neuntöters (Seite 6). Aber auch in den Siedlungen drohen Gefahren: Die Verdichtung verdrängt grosse Bäume und wilde Grünflächen aus der Stadt, die ver- bleibenden Gartenanlagen sind oft monoton. Zauneidechsen (Seite 4) mögen unsere aufgeräumten Gärten nicht, genauso wenig die Igel (Sei- te 3), die uns bei der Bekämpfung der Nacktschnecken helfen würden. Schliesslich entstehen durch mo- derne Glasbauten zunehmend tödli- che Gefahren für unsere Vögel (Seite 6). Böswillig ist die Verfolgung des Wanderfalken, dem Vogel des Jah- res 2018. Es ist zu hoffen, dass die Justiz mit ihren klaren Urteilen weitere Nachahmer abschreckt (Seite 7). Unsere Naturschutzbemühungen sind gefragter denn je. Darum freut es mich, dass immer mehr Personen Mitglied beim Kantonalverband oder bei einer lokalen Sektion werden und uns aktiv unterstützen. Auch unsere Partner sind wichtig. So hilft das Ei- dechsenprojekt der Albert Koechlin Stiftung (Seite 4), wieder mehr Klein- strukturen in die Landschaft zu brin- gen, von denen auch der Neuntöter profitieren kann. Für einen wirksamen Naturschutz braucht es aber nicht zwingend gros- se Projekte. Bereits kleine Verhaltens- änderungen jedes einzelnen können viel bewirken, so zum Beispiel der Verzicht auf Gift im Kampf gegen Schnecken (Seite 3). Und schliesslich können Sie als Leserin oder Leser dieses «Infos» zum Botschafter oder zur Botschafterin des Natur- und Vo- gelschutzes werden, indem Sie Per- sonen in Ihrem Umkreis auf die Wun- der der Natur aufmerksam machen Begeistern lassen Der Neuntöter braucht Niederhecken und Dornenbüsche. Werden diese Opfer der Intensi- vierung der Landwirtschaft, so verschwindet mit ihnen auch dieser wunderschöne Vogel. Stefan Wassmer Inhalt Breites Bildungsangebot .....................2 Ungiftiger Kampf gegen die Schnecken ......................................3 «Unordnung» ist Zauneidechsen- paradies .........................................4 Infos von BirdLife Luzern ....................5 Infos von BirdLife Schweiz ...................7 Agenda .............................................8 und Ihre Begeisterung zeigen. Denn ich bin überzeugt: Wenn sich jemand von der Natur faszinieren lässt, dann ist er oder sie auch dazu bereit, die Natur zu schützen. Darum ist es enorm wichtig, dass BirdLife Luzern mit seinen Bildungs- angeboten (Seite 2 und 8) vielen Leu- ten die Möglichkeit gibt, der Natur real zu begegnen und sich begeistern zu lassen.Martin Käch Redaktor