Informationen von BirdLife Luzern, www.birdlife-luzern.ch BirdLife Luzern Info Nr. 2/18, Juni 2018 Liebe Leserin, lieber Leser Kürzlich war ich einen Tag lang mit einem sehr engagierten, älteren Seg- ler-Fachmann in der Westschweiz unterwegs. Auf die Frage, seit wann er sich mit Seglern beschäftige, er- läuterte er mir, «seit ich vier Jahre alt bin!» Er hätte eine liebe Grossmutter gehabt, die er geradezu verehrt habe. Sie hätte in ihrem Haus in Lausanne nistende Mauersegler beherbergt und diese ihm schon in früher Kind- heit gezeigt. Deren Flugspiele hätten ihn lebenslang fasziniert – und sie tä- ten es auch heute noch! Auf meine Frage, wie sich denn die Situation langfristig entwickelt hätte, antwortete er eher deprimiert. Was man heute noch an Seglern und Schwalben sehe, sei nur ein Bruch- teil von dem, was etwa in den 1960er Jahren noch am Himmel geflogen sei. Er sah die Hauptursache in den Re- novationen, die sehr viele traditionelle Brutplätze zum Verschwinden ge- bracht hätten, in der modernen Bau- weise – trotz Bauboom ohne Ende entstanden kaum neue Brutplätze – und im Rückgang der Insekten. In der Folge gingen wir uns in sei- ner Gegend die unterschiedlichsten Segler- und Schwalbenbrutplätze anschauen. Sie stimmten mich wie- der positiver, denn es ist mehr als beachtlich, was die Vogelschützer am Genfersee in den letzten Jahren alles erreicht haben: Frisch errichtete Schwalbenhäuser, die schon beflo- gen werden. Gut frequentierte Mau- erseglerkolonien an unterschiedlichs- ten Gebäude, vom Einfamilienhaus über die Dorfkirche bis zu rundum- sanierten ehemaligen Hotels. Und Alpensegler-Nistplätze am kürzlich renovierten, mittelalterlichen Stadt- haus von Lausanne – in grösserer Zahl und besser integriert als vor der Sanierung. Es bestätigte mir einmal mehr, dass sehr vieles möglich ist, wenn man sich dafür engagiert … Viele Hausbesitzer und viele Archi- tekten sind durchaus dafür zu gewin- nen, dass Brutplätze erhalten und bei Renovationen neue Niststellen ge- schaffen werden. Nur eher selten er- greifen diese jedoch von sich aus die Initiative. Da sind wir Vogelschütze- rinnen und Vogelschützer gefordert. Hier müssen wir wachsam sein bei Renovationen. Hier müssen wir aber auch vermehrt das Gespräch suchen mit Baubehörden, Bauherren und Baufachleuten. Und hier setzt denn auch das Projekt «Blühen & Zwit- schern in Dorf & Stadt» von BirdLife Gebäude­ brüter fördern Seglerförderung kann man so oder so praktizieren – eher experimentell wie im Bild unten, oder optimal ins Unterdach integriert und mit von innen bequem bedienbarer Verschluss- Leiste wie im Bild oben. Hans Schmid Inhalt Blühen & Zwitschern in Dorf & Stadt ...2 Alpensegler brauchen unseren Schutz 3 Laichgebiet von nationaler Bedeutung? 4 Infos von BirdLife Luzern ....................5 Infos von BirdLife Schweiz ...................7 Agenda .............................................8 Luzern an (siehe Seite 2). Halten Sie die Augen offen, wer- den Sie aktiv und helfen Sie mit, z. B. Schwalben, Segler oder Haussper- linge zu fördern. Möglichkeiten dazu gibt es – fast sicher bereits unmittel- bar vor der Haustür! Und das Schöne daran: Die Chancen auf Erfolg stehen gut!Hans Schmid Vizepräsident BirdLife Luzern