Die BirdLife-Familie wächst weiter BirdLife Schweiz ist der einzige na- tionale Naturschutzverband, der bis auf die Gemeindeebene struktu- riert ist. Die lokalen Sektionen sind das wichtigste Standbein der Bird- Life-Familie. Sie heissen zum Be- spiel Naturschutzverein, Natur- und Vogelschutzverein oder immer mehr auch Cercle ornithologique. In der französischsprachigen Schweiz sind in den letzten Monaten gleich vier lo- kale Sektionen Mitglied von BirdLife Schweiz geworden und zwar in Baul- mes, Morges und Yverdon (alle VD) und in Sion (VS). Infos von BirdLife SchweizAls Dachverband der Naturschutzvereine ver- eint BirdLife Schweiz zwei Landesorganisa- tionen, 19 Kantonalver- bände und rund 440 lokale Sektionen. BirdLife Schweiz ist Partner von BirdLife International mit über 10 Mio. Mitgliedern und Gönnern. birdlife.ch BirdLife Luzern Info Nr. 2/20 – 7 Doch auch in der Deutschschweiz ist der Zuwachs mit sieben Sektionen erfreulich: Bern, Kölliken (AG), Kriens und Reiden (LU), St. Gallen, Solo- thurn und im Stammertal (ZH). Zudem hat BirdLife Schweiz mit BirdLife Oberwallis einen neuen Kantonalverband für diesen wichti- gen Wallliser Kantonsteil. Und im Tes- sin konnte die BirdLife-Landesorga- nisation Ficedula allein im letzten Jahr ihre Mitgliederzahl um 246 Mitglieder steigern, das ist über ein Viertel mehr als bisher. Dank diesem erfreulichen Wachstum und dem Engagement der vielen tausend Ehrenamtlichen in den bisherigen und neuen Mitgliedor- ganisationen kann die BirdLife-Fami- lie viel für die Natur, die Biodiversität und die Vögel erreichen. KriensNatur weiter im Aufwind Der im August 2018 gegründe- te Verein KriensNatur gedeiht prächtig und ist auf 41 Famili- en- und 55 Einzelmitglieder an- gewachsen. Auch im Vorstand kamen neue Kräfte hinzu. Gleich von Beginn an wurde ein umfangreiches Veranstaltungs- programm angeboten. Daneben betreibt der Vorstand eine eige- ne Website, platziert Presseinformationen und wagt sich auch an grössere Naturschutzprojekte. Im Hintergrund verlangten die Admi- nistration und der Aufbau der Finanzbuchhaltung grossen Einsatz. In den 16 Monaten des ersten, verlängerten Geschäftsjahres kam ein bunter Strauss an Anlässen zusammen. Insgesamt orga- nisierte KriensNatur fünf Tagesexkursionen, zwei Abendspazier- gänge, zweimal den EuroBirdwatch auf dem Sonnenberg und ein Weekend am Pilatus, bei dem die Teilnehmenden sogar das Glück hatten, den Sperlingskauz zu sehen. Einzelne Anlässe wurden mit dem Kantonalverband oder mit den benachbarten lokalen Sektio- nen NV Horw und OG Luzern organisiert. Dies hat sich bewährt und soll auch in Zukunft so weitergeführt werden. Die Natur schützen und fördern gehört zu den Kernaufgaben von KriensNatur. So kam das Förderprogramm für die Zauneidechse der Albert Koechlin Stiftung AKS gerade richtig, um ein «Förderprojekt Zauneidechse Kriens» zu realisieren. Bei mehreren Arbeitseinsät- zen haben die Mitglieder von KriensNatur einen grossen Wurzel- stocksandhaufen und Asttristen gebaut sowie Hecken gepflegt. Mit einem kleinen Trockenbiotop und mehreren Rückzugszonen für die Zauneidechsen wurde das Projekt im Mai 2020 fertiggestellt. KriensNatur engagiert sich auch aktiv bei der Bildungsoffensive 400+ von BirdLife Luzern. 2019 konnten mit Erfolg ein ornitholo- gischer Grundkurs sowie ein Kurzkurs «Stunde der Gartenvögel» durchgeführt werden.Robert Sticher, Präsident NaturReiden in Start- position Im November 2019 trafen sich drei Naturbegeisterte in Reiden mit dem Ziel, eine Naturschutz- gruppe mit ein paar Dutzend Mit- gliedern zu gründen. Diese soll sich zukünftig für die Natur in der Gemeinde einsetzen. Schnell wurde klar: Daraus entsteht mehr! Alle Erwartungen übertreffend haben bisher schon über 90 Personen ihr Interesse bekundet. Früh wurde die Zusammenarbeit mit BirdLife Luzern aufgenommen, am Jahresprogramm gefeilt und die Vereinsgründung von NaturReiden vorbereitet. Am 20. März hätte es soweit sein sollen, doch die Gründungsversammlung und der geplante Ornithologie-Grundkurs fielen der Pandemie zum Op- fer. Die Gründungsversammlung muss mindestens bis im Spätsom- mer warten und die ersten beiden Anlässe – eine Exkursion und die Orchideen-Wanderung – wurden um ein Jahr verschoben. Die Naturschutzarbeit steht aber nicht still: Mittlerweile konnte erwirkt werden, dass der Werkdienst beim Bekämpfen von unlieb- samen Beikräutern keine Herbizide mehr einsetzt. Die Gemeinde soll mit gutem Beispiel vorangehen und Nachahmer in Privatgärten finden. Überhaupt soll eine enge Zusammenarbeit mit der Gemein- de entstehen. Ein wichtiger Schritt dazu war der Abschluss einer Leistungsvereinbarung zwischen den beiden Parteien. Der Neuntöter als Vogel des Jahres rückt im Herbst ins Zentrum: Über seinen Lebensraum, die Hecke, erfahren die Vereinsmitglieder viel Interessantes am Vernetzungstag. Zudem wirkt NaturReiden auch am «Heckentag Schweiz» mit. Ab November werden Pflege- arbeiten an Weihern erfolgen und im Januar die Nistkasten geputzt und instand gestellt. Für die junge Generation im Verein soll 2021 ein Jugendprogramm entstehen. Da wird die Zusammenarbeit mit benachbarten Sektionen angestrebt.Markus Bieri, Präsident