BirdLife Luzern Info Nr. 3/20 – 3 Nun ziehen sie wieder Weitaus am einfachsten ist es, Wes- penbussarde auf dem Zug zu be- obachten. Der Zug der adulten Wespenbussarde erreicht seinen Höhepunkt in der letzten Augustwo- che. Alleine, in kleinen Trupps oder gelegentlich auch in Gruppen von 30 und mehr Individuen durchqueren sie die Zen tralschweiz in südwestlicher Richtung. Von manchem Luzerner Hügel aus, der gute Übersicht bietet, lassen sich die still vorbeifliegenden Transsaharazieher entdecken. Chan- cen auf kräftigen Zug bieten jeweils die Tage vor oder nach dem Durch- gang einer Schlechtwetterfront. Als Rekordtag ging der 29. August 2004 in die Geschichte ein, als über der Wauwiler Ebene insgesamt 533 Wes- penbussarde erspäht wurden. Die bei uns durchziehenden Vögel peilen den Ausgang des Mittellan- des unterhalb von Genf an, dann die Meerenge von Gibraltar. Ihr Weg ins tropische Afrika ist 5000–8000 km lang. Nach 6–7 Wochen erreichen sie ihr Ziel – wenn es ihnen gelingt, bis dahin alle Herausforderungen des Zuges zu meistern.Hans Schmid Das Napfbergland ist ein typischer Lebensraum für den Wespenbussard. Aber wo die Graswirtschaft intensiv betrieben wird, fehlen die Grossinsekten – und dem Nahrungsspezialisten damit das Futter für seine Jungen. Hans Schmid EuroBirdwatch – Faszination Vogelzug Der Wespenbussard ist am Wochen ende des EuroBirdwatch am 3. und 4. Ok tober 2020 kaum mehr zu beobachten. Der Vo- gelzug kann dennoch hautnah miterlebt werden, wenn v.a. Buchfinken, Erlen- zeisige, Stare, Ringeltauben, Schwalben und auch Greifvögel in teils grösserern Trupps nach Süden ziehen. Beobachten Sie mit uns die Zugvögel auf dem Weg ins Winterquartier: am Samstag auf dem Krienser Sonnenberg und am Sonntag im Mettilimoos bei Entlebuch! Melden Sie bitte alle Beobachtungen des Wespenbussards möglichst punktgenau und zur Brutzeit mit Angabe eines Atlas- codes unter ornitho.ch. Sie helfen damit, das Vorkommen dieser Art noch besser zu erfassen. Vielen Dank! Das Weibchen ist an den verwaschenen schwarzen Flügel- spitzen sowie am kürzeren Abstand zwischen mehr Bändern auf Schwung- und Steuerfedern erkennbar. Radovan Václav Beim sitzenden Männchen ist der vorwiegend graublaue Kopf charakteristisch. Beim Weibchen ist das Blaugrau am Kopf reduziert oder fehlend. Dirk-Jan van Roest