BirdLife Luzern Info Nr. 2/21  –  7 Du hast dich dafür eingesetzt, dass in Hitzkirch Mauerseglerkästen aufgehängt werden. Warum hast du dich dafür ins Zeug gelegt? Mauersegler sind eine Prioritäts- art für die Artenförderung und auf Unterstützung angewiesen. Sie brü- ten in Hohlräumen an Gebäuden, beispielsweise unter Ziegeln. Anläss- lich von Sanierungen und Abrissen gehen solche Brutplätze oft verloren, und neue, moderne Gebäude bie- ten meist keine Brutplätze. Es war mir daher ein grosses Anliegen, den «Spyren» mit Nistkästen wieder mehr Brutmöglichkeiten zu bieten. Hitz- kirch bietet sich für eine Förderung an, da wir Standorte haben, von de- nen wir annehmen, dass dort Mauer- segler brüten, und da sich auch hier ein schleichender Abriss älterer Ge- bäude abzeichnet. Wo wurden die Kästen aufgehängt? Ein Teil der Kästen wurde bei der Mehrzweckhalle Gelfingen mon- tiert. Diese ist hoch und in der Nähe scheint es Bruten zu geben. Weite- re Kästen wurden beim Pfarrhaus in Hitzkirch aufgehängt; das Gebäude eignet sich besonders gut, da es be- reits besiedelte Mauerseglerkästen aufweist. Den Rest montierten wir an einem Nebengebäude des Pfarrhau- ses und der Kommende – in der Hoff- nung, dass die Segler diese Stand- orte ebenfalls bald bemerken. Was fasziniert dich an den Mauer­ seglern? Und warum sind sie dir so wichtig? Mauersegler verbringen abgese- hen von der Brut ihr ganzes Leben in der Luft, und ich bin immer wie- der begeistert über ihre rasanten Flugspiele. Auch ihre Standorttreue fasziniert mich – obwohl sie nur we- nige Monate im Jahr in der Schweiz verbringen, finden sie ihre Brutplätze problemlos wieder. Wie bist du vorgegangen und was empfiehlst du Leuten, die sich in ihrer Gemeinde für Mauersegler und andere Vögel einsetzen möch­ ten? Dieses Projekt ist in Zusammenar- beit mit der Umweltkommission ent- standen, was sich sehr bewährt hat. Zuerst wurde ein Projektbeschrieb erstellt, in dem die Notwendigkeit der Förderung sowie das Vorgehen und die zu erwartenden Kosten be- schrieben wurden. Nach dem Ein- verständnis von Seiten Umweltkom- mission wurden an einer Begehung geeignete Standorte identifiziert und Montagemöglichkeiten geprüft. Bei drei Gebäuden holte man schliesslich die Erlaubnis der Eigentümer ein. Die Kästen wurden Ende Februar 2021 aufgehängt. Wichtig ist, dass die Kästen für die Vögel optimal platziert sind und auch, dass sie lange hängenbleiben können. Es lohnt sich, mit Umwelt- kommissionen oder Naturschutz- fachpersonen von Gemeinden zu- sammenzuarbeiten und sich allenfalls auch den Rat von Fachpersonen der Mauerseglerförderung einzuholen. Interview: Maria Jakober Für mehr Mauersegler über Hitzkirch Neue Brutplätze für Mauersegler zu schaffen, benötigt eine sorgfältige Standortabklärung. Das anschliessende Warten auf eine Besiedlung ist oft mit viel Geduld verbunden. Martina Schybli Im Rahmen des Projekts «Blühen & Zwitschern in Dorf & Stadt» werden neue Nistangebote für Mauersegler geschaffen. Martina Schybli hat sich in Hitzkirch stark gemacht, dass Kästen aufgehängt werden. Srii­srii­srii – Mauersegler­ förderung! Mauersegler brüten in der Regel erst im Alter von 2–3 Jahren. Bis dahin suchen sie in Trupps fliegend nach Brutmöglich- keiten. Oft kann beobachtet werden, wie sie eine Nische kurz anfliegen und sich wieder fallen lassen. Mit dem Abspielen von Mauerseglergezwitscher können Mauersegler angelockt werden. Dennoch vergehen häufig mehrere Jahre, bis Nist- kästen bezogen werden. BirdLife Luzern verfügt über ein Anlockgerät. Dieses kann via die Geschäftsstelle ausgeliehen werden. Blühen & Zwitschern Das Projekt von BirdLife Luzern dauert noch bis Ende Jahr. Nisthilfen für Mauer- segler, Mehl- und Rauchschwalbe sowie Haussperling können bei der Geschäfts- stelle bestellt werden. Ebenfalls können Samentütchen für die Ansaat einer blü- henden Blumeninsel im Garten für Insek- ten & Co. bezogen werden. Die Samen stammen von der Wildstaudengärtnerei Patricia Willi.