Nachdem der Landwirt und Forst- arbeiter ausreichend Stämme und Äste lieferten und Vorarbeiten leiste- ten, damit das Holz gut zu schich- ten war, schritt eine bunt gemischte Helferschar vom Maurerlehrling über Gemeinderätin und Biologin bis zum über achtzigjährigen Rentner zur Tat. Die Asthaufen wurden mit gut geschützten, feudal ausgepolster- ten Nestkammern versehen. Mit einem verzahnten und mächtig auf- geschichteten Verhau wurden die- se Nestplätze gut gegen natürliche Feinde gesichert. Und weil die Hau- fen jeweils in weniger als 50 Meter Distanz zur nächsten Wieselburg angelegt wurden, sind die Chancen gross, dass sich ein Wieselweibchen zur Jungenaufzucht niederlässt. Die Tiere sind von Landwirten gern ge- sehene Helfer, vertilgt doch eine Wie- selfamilie am Tag rund ein Dutzend Mäuse. Bei der Anlage des Fluebergwei- hers bei Grossdietwil wurde das gan- ze Areal bereits mit Gräben, Stein- strukturen und Heckenpflanzungen aufgewertet. Eine Wieselmutter findet daher ausreichend Deckung für ihre Jagdstreifzüge in der Umgebung der neuen Haufen. Selbstverständlich bieten die grossen Asthaufen auch vielen anderen Nützlingen wie Igel, Spitzmaus, Blindschleiche, Erdkröte oder Zaunkönig günstige Deckung. Vorzeigebeispiel für Landwirte und Gartenbesitzerinnen Die vielfältigen Gestaltungen um den Fluebergweiher dienen Landwirten und Gartenbesitzerinnen, den kom- munalen Vernetzungsprojekten und dem Smaragdgebiet Oberaargau als Inspirationsquelle, wie unsere Land- schaft und Siedlung für den Erhalt einer vielfältigen Biodiversität auf- gewertet werden kann. Das Gebiet bietet der Bevölkerung dank einer Besucherzone tolle Naturerlebnisse. Ein nicht begehbarer Teil dient als Ruhezone, die sogar störungsemp- findlichen Tieren eine Heimat bieten kann, wie z.B. dem Zwergtaucher oder dem Eisvogel. Brutwand für den Eisvogel Für den Eisvogel wurde eigens eine Brutwand errichtet, da natür- liche Uferanrisse an Fliessgewäs- sern selten geworden sind. Wenn in ein paar Jahren eine schützende Ufervegetation und Strauchschicht die Wand umrahmt, könnte sich hier der Eisvogel zur Brut niederlassen. Vom Besucherplatz aus wären dann Beobachtungen dieses prächtigen Vogels möglich. Für die Errichtung der Brutwand und weiterer Struktu- ren etwa für Wasserspitzmaus und Kreuzkröte sammeln die Vereine noch Sponsorenbeiträge. Informatio- nen sind unter lebendigesrottal.ch zu finden. Hoher Besuch von den Aufwer­ tungen begeistert Der Verein Vogeldorf Alchenstorf und der Nationalratspräsident An- dreas Aebi besichtigten nach dem Arbeitseinsatz die ökologischen Aufwertungen und den naturnahen Karpfenteich und waren begeistert. Der Nationalratspräsident dankte al- len Beteiligten, die sich für ein solch grosses und wertvolles Aufwertungs- projekt ins Zeug legten. Er und die Vereinsmitglieder liessen sich für ihr Projekt «Vogeldorf Alchenstorf» in- spirieren. Sie werden die eine oder andere Massnahme mit Landwirten in ihrer Gemeinde umsetzen, wenn möglich sogar einen grossen Teich Einsatz für Wiesel, Moorbläuling und Karpfen Da freuen sich sowohl Wiesel wie auch die Bauern in der Umgebung des neuen Fluebergweihers bei Grossdietwil. Sieben Wieselburgen wurden letzten Herbst von Mitgliedern der Vereine Lebendiges Rottal, Karpfen pur Natur und Smaragdgebiet Oberaargau vollendet. BirdLife Luzern Info Nr. 1/22  –  2 Karin Schneider Die Raupe des Dunklen Moorbläulings frisst in den Blüten des Grossen Wiesenknopfs und ernährt sich in der zweiten Lebensphase dann von der Brut ihrer Wirtsameise.Pflanzung von Grossem Wiesenknopf für den Moorbläuling, von links Manfred Steffen, Nationalratspräsident Andreas Aebi und Thea Aebi. Manfred Steffen