Informationen von BirdLife Luzern, www.birdlife-luzern.ch BirdLife Luzern Info Nr. 4/22, Dezember 2022 Liebe Leserin, lieber Leser «Energie ist knapp. Verschwenden wir sie nicht» So lautet der Slogan der Sparkampagne, die im August vom Bundesrat lanciert worden ist, um der drohenden Energieknappheit zu ent- gehen. Haben Sie auch Energiespar- massnahmen ergriffen? Damit es bei mir zu Hause auch bei 20 Grad noch gemütlich ist, habe ich meine dicken Wollsocken hervorgeholt. Und ich frage mich: Braucht es wirklich war- mes Wasser zum Händewaschen, das Licht im Treppenhaus oder das Internet in der Nacht etc.? Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Energie zu sparen. Auch unsere Vögel müssen im Winter mit ihrer Energie haushälte- risch umgehen. Bei ihnen geht es jedoch ums nackte Überleben. Zaun- könige finden sich beispielsweise zu kleinen Schlafgemeinschaften zusammen, Schwanzmeisen ru- hen dicht nebeneinander auf einem Zweig. Das Alpenschneehuhn, ein wahrer Künstler im Energiesparen, gräbt sich über Nacht eine Schnee- höhle, um vor extremen Temperatu- ren geschützt zu ruhen. Seine Federn sind zudem mit einem zusätzlichen Daunenzweig ausgestattet und seine Beine befiedert, was ihm den wissen- schaftlichen Gattungsnamen Lago- pus, zu Deutsch «der Hasenfüssige» eintragen hat. Das Überleben am Limit unter grosser Kälte und Nahrungsknapp- heit ist für das Alpenschneehuhn wie auch für die anderen Raufusshühner wie Birk- und Auerhuhn nur mög- lich, wenn sie nicht gestört werden. Müssen Sie häufig vor Menschen fliehen, die in ihren Lebensraum ein- dringen, verbrauchen sie überlebens- wichtige Energie. Zudem produziert der Körper mehr Stresshormone, wenn Menschen in der Nähe sind. Beides zusammen führt zu erhöh- ter Sterblichkeit im Winter sowie zu geringerem Fortpflanzungserfolg im kommenden Frühjahr. Bei häufigen Störungen werden die Tiere gar ge- zwungen, ihren Lebensraum zu ver- lassen. Damit die Raufusshühner im Win- ter stressfreier über die Runden kommen, können wir mit unserem Verhalten einen wichtigen Beitrag leisten, indem wir beispielsweise bei wintersportlichen Aktivitäten die Wildruhezonen respektieren, im Wald auf Wegen und bezeichneten Routen bleiben, Waldränder und schneefreie Flächen meiden und unsere Hunde an der Leine führen. In diesem Sinne wünschen wir al- len eine stressfreie Winterzeit und vie- le ungestörte Vogelbeobachtungen. Yvonne Keiser Sparsam durch den Winter Marlies Platvoet / Pixabay Der Zaunkönig ist auch im Siedlungsraum zu beobachten. Er steht daher ebenfalls im Zentrum der Stunde der Wintervögel, die vom 5. bis 8. Januar 2023 stattfindet. Inhalt Gemeinsam anpacken für mehr Hecken ......................................... 2 Zentralschweizer Beobachtungen: Herbst .......................................... 4 Porträt Liam Buck (11 Jahre) ............. 6 Stunde der Wintervögel: Rausschauen und mitzählen! .............................. 7 Unscheinbar, aber erfolgreich: der Feldsperling ............................ 8 Kurzbeiträge von BirdLife Luzern ...... 10 Agenda .......................................... 12