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Gasseziitig Lozärn (Dezember 2009, No 41)

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Deskriptive Daten

fullscreen: Gasseziitig Lozärn (Dezember 2009, No 41)

Zeitschrift

Titel:
Gasseziitig Lozärn
Sammlung:
Luzerner Stadt- und Quartierzeitungen
Dokumenttyp:
Zeitschrift
Erscheinungsort:
Luzern
Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern
Signatur:
Z.d 116
F1.pa 144
H 132

Zeitschriftenband

Titel:
Gasseziitig Lozärn
Sammlung:
Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern
Dokumenttyp:
Zeitschriftenband
Erscheinungsdatum:
2009
Bandzählung:
Dezember 2009, No 41
Permanente ID:
ark:/63274/zhb1q98w
Lizenz:
In Copyright 1.0

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Gasseziitig Lozärn
  • Gasseziitig Lozärn (Dezember 2009, No 41)

Volltext

seite 10 
Dezember 2009 
«Ich brauche 
N —_ EN Am 
Q A MANN CIE RAS 
eine Beschäftigung» 
Markus* arbeitet schon lan- 
Je und geme in der 
Wärchstatt des Vereins 
Jobdach. Weil er gesund- 
heitliche Probleme hat, ist 
ar nicht in der Lage, im ers- 
len Arbeitsmarkt eine Stelle 
zu finden. 
Kannst du dich kurz vorstellen? 
Markus: Ich heisse Markus und 
j5in 45 Jahre alt. Ich arbeite in der 
Närchstatt, weil ich eine Beschäfti- 
jung brauche. Die Wärchstatt 
gehört zum Verein Jobdach. Ansons- 
‚en mache ich nicht mehr so viel 
vie früher, da ich mir nicht mehr 
iel leisten kann. Ich zeichne und 
xoche gerne. 
Wovon lebst du? 
Markus: Ich habe eine 50-Pro- 
‚ent-IV-Rente und Ergänzungslei- 
stungen. Zudem verdiene ich etwa 
30 Franken pro Woche im Jobdach. 
Normalerweise arbeite ich fünf 
Halbtage pro Woche. Jedoch müss 
«Eine 50-Prozent-Stelle zu fin- 
len, wo man auch fehlen 
Kann, wenn's mal nicht geht, 
Jas ist sehr schwierig.» 
‚e ich wegen der Rente eigentlich 
Jar nicht arbeiten. Insgesamt habe 
ch etwa 2600 Franken pro Monat. 
Nirst du noch von anderen sozia- 
en Organisationen unterstützt? 
Markus: !ch habe eine Renten: 
‚erwaltung bei der Gassenarbeit 
ınd gehe des Öfteren in die Gasse: 
Chuchi. Weiter bin ich im Drop-in, 
vo ich seit etwa einem halben Jahr 
m Heroinprogramm bin. Zuvor war 
ch dort etwa während zehn Jahren 
m Methadonproaramm. 
Wie lange konsumierst du schon 
tderoin? 
Markus: Ich konsumiere unge- 
ähr seit dreissig Jahren Heroin. 
Richtig reingenommen hat es mich 
1982. Zuvor war ich Probierkonsu- 
nent 
Aarkus bearbeitet in der Wärchstatt einen [ruhendeckel 
ichaffst du es, den Drogenkon- 
um mit deinem Einkommen zu fi- 
'anzieren? 
Markus: Es ist nicht einfach, 
Der es geht. Ich kann mir ein bis 
veimal pro Monat was leisten. 
Vas sind deine Aufgaben im Job- 
lach? 
Markus: Ich mache eigentlich alle 
rbeiten, die es dort gibt. Ich baue 
ım Beispiel Möbel zusammen, re- 
tauriere Möbel und mache auch an- 
'ıere Schreinerarbeiten Ich arbeite 
ıuch in Gärten, putze oder helfe 
eim Zügeln. Ich mache gerne Zü- 
elarbeiten, um fit zu bleiben. Was 
zh nicht mache, sind Malerarbeiten. 
zh finde es gut, dass ich verschiede- 
e Arbeiten machen kann. Wenn ich 
nal was anderes tun möchte, kann 
ch das auch meinem Chef sagen 
ınd der gibt mir dann eine andere 
\rhait 
Konsumierst du nebst dem ärzt- 
ich verschriebenen Heroin auch il- 
egale Drogen? 
Markus: Ja, meistens ist es Ko- 
<ain, aber nicht allzu oft. Ich bin ei- 
zentlich ein «Gluschtkonsument». 
Nenn ich wieder mal richtig Lust 
1abe, dann ist es einfach nötig. 
Nas bedeutet dir die Arbeit im 
Jobdach? 
Markus: Viel, sehr viel. Ich 
zÖönnte nicht sein ohne die Arbeit. 
jar nicht zu arbeiten, käme für 
nich nicht in Frage. Ich würde 
lurchdrehen, wenn ich nur zu Hau- 
‚je rumsitzen würde. Ich arbeite 
ıuch gerne. Ich bin schon seit etli- 
‘hen Jahren im Jobdach am Ar- 
’jeiten. Früher hiess es jedoch an- 
lers. Mir ist wichtig, dass ich durch 
lie Arbeit eine Taagesstruktur 
zin Projekt des Vereins Kirchliche Gassenarbeit 
Adresse: GasseChuchi, Redaktion GasseZiitig, Postfach 3003, 
5002 Luzern; gasseziitig@gassenarbeit.ch; www.gassenarbeit.ch 
Die Inhalte der GasseZittig müssen nicht die Meinung des 
J/ereins Kirchliche Gassenarbeit widerageben. 
Zild‘ Manyeal Rrillant 
abe. Ich habe hier im Jobdach 
uch eine Bezugsperson. Wenn ich 
';gendein Problem habe, kann ich 
ıt ihr sprechen. Das Jobdach ist 
chon eine sehr qute Einrichtung. 
Vie ist dein Verhältnis zu den Mit- 
ırbeitenden? 
Markus: Soso lala. Es gibt Mitar- 
‚eitende, mit denen ich ein biss- 
;hen Mühe habe. Aber mit dem 
ijrossteil verstehe ich mich gut. 
Vie ist das Verhältnis mit deinen 
\hefs? 
Markus: Ich denke qut. 
{ast du eine Lehre gemacht? 
Markus: Ich habe eine Lehre als 
ahrzeugschmied begonnen, die 
:h später aber abgebrochen 
‚abe. Danach habe ich eine An- 
ıhre als Bauschreiner gemacht 
nd abaeschlassen. 
Was für eine Arbeit hast du nach 
der Lehre gemacht? 
Markus: Nach der Lehre habe 
ch sieben oder acht Jahre auf 
lem gelernten Beruf gearbeitet. 
Danach habe ich Verschiedenes 
gemacht, wegen den schwieri- 
zen Umständen. Ich bin dann 
eben in die Drogen gefallen. Ich 
1abe das gemacht, was ich fin- 
lien konnte. Manchmal mochte 
ch auch nicht arbeiten. Ich bin 
lann mal ins Jobdach gegangen 
ınd seither bin ich dort. 
Möchtest du wieder eine Stelle fin- 
Jen im ersten Arbeitsmarkt? 
Markus: Im Moment kommt 
las nicht in Frage. Aber es ist si- 
:her immer irgendwie in meinem 
dinterkopf. Das Problem ist ein- 
‘ach, dass ich wegen meinen ge- 
‚undheitlichen Problemen nur zu 
50 Prozent arbeiten kann. Und 
ine 50-Prozent-Stelle zu finden, 
yo man auch fehlen kann, wenn's 
nal nicht geht, das ist sehr 
;ichwierig. Es müsste sich 
ırundsätzlich etwas verändern. 
Welche gesundheitlichen Problie- 
me hast du? 
Markus: Ich bin HIV-positiv. 
ch muss deshalb immer Medi 
<xamente nehmen, Zudem habe 
ch Hepatitis und beginne des- 
«Wenn ich nicht mehr arbeiten 
«önnte, würde das nicht gut 
1eraus kommen.» 
halb in einem Monat mit einer In- 
‚erferonkur. Ich habe auch Mi- 
gräne und manchmal auch 
Rückenschmerzen. Das ist ver- 
nutlich durch meine jahrelange 
Drogensucht ausgelöst worden, 
lurch den Raubbau, den ich an 
neinem Körper betrieben habe. 
Das ist alles sehr schwierig. 
Nenn ich die Interferonkur hinter 
nir habe und wenn es mir dann 
jesundheitlich besser gehen 
würde, könnte ich vielleicht 
nehr arbeiten 
jast du Probleme bei der Arbeit im 
lobdach wegen deinem Gesund- 
jeitszustand? 
Markus: Also, manchmal kann 
ch nicht arbeiten gehen. Aber das 
st das Gute im Jobdach. Wenn es 
nir mal nicht so gut geht, kann ich 
infach anrufen und sagen, dass 
ch nicht kommen kann. In jedem 
ınderen Betrieb kannst du das 
/‚ergessen, weil du dann einfach 
zea bist vom Fenster. 
3laubst du, dass dir die Arbeit 
ılft, weniger Drogen zu konsu- 
nieren? 
Markus: Auf jeden Fall. Wenn 
nan nicht arbeitet, hat man ein 
„och. Solange ich arbeite, bin 
ch einerseits müde nach der Ar- 
»eit und andererseits habe ich 
:ine innere Befriedigung. Wenn 
ch nicht mehr arbeiten könnte, 
würde das nicht gut heraus kom- 
nen. 
Interview: Manuel Brillant 
*Name geändert
	        

Institution

 
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