Volltext: Zur Technik der Luzerner Osterspiele

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von Eiſen oder Eiſenfarbe ſehen darf, Eva eine Kunkel , 
Esau sol haben ein Schieszüg , doch nit Büchs, 
son der Bogen und Pfyl. Alle Erzengel tra gen 
Szepter, das der Gabriel iſt mit dem engliſchen Gruß 
umwunden, doch nur dann, wennerzuMariages 
ſendet wird. Die Apoſtel haben ihre Heiligenſcheine 
erſt dann, wenn ſie vom Salvator berufen ſind, die 
Jünger, ſowie auch die Fünger des Joha nnes haben 
gar keine. 1597 wird die Frage aufgeworfen , ob 
Judas doch eher kein en Heiligenſchein haben ſolle, und 
es wird dahin entſchieden , ihm gebühre feiner. Subtil. 
iſt auch die Beſtimmung , daß der Philoſoph. Apollo 
phanes eine Brille tragen muß. Offenbar fonnten 
ſich unſere alten Luzerner einen Gelehrten ohne Bril le: 
nicht den ken Ganz luzerneriſch heimelt es einen an, 
wenn man da vernimmt , daß Magdalena ihren 
Gäſten Küec hlin vorſeßt, jenen Leckerbiſſen , der jeßt 
noch bei uns bei vielen Feſten nicht fehlen darf; daß 
die Hirten bei Bet hlehem um einen Kübel Nydlen, 
Rahm, ſißen, daß derGrempler, Hauſirer, mit einer 
Krätze, Trageforb, einherzieht , gerade wie jest noch 
bei uns Geſchirr und andere Waaren in ſolchen Trages 
körben verhauſirt werden. In Bezug auf die Hoch 
zeit zu Cana wird vorgeſchrieben:die wyl es ein 
Hochzit von andächtigen , gotsäligen, demüti gen 
Persone n gsin, 80 soll ouchallesWäsen in Klei 
dung, Gasterei und andrem also demüthig und 
der Armuot gemäs sin, alles uf Fasten Manier, 
von Gmües, Pfeffer , Fisch, Krebs, Krut. Uebrigens 
ſ cheint es bei dieſem und ähnlichen Anläſſen nicht immer 
gar demüthig und beſcheiden herge gangen zu ſein, denn 
oft wird auf's ſtrengſte eingeſchärft, die Spielenden 
ſollten ſich bei ſolchen Gelegenheiten doch nicht bezechen , damit nicht ſo große Störungen im Spiele eintreten .
	        
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