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In einem Acte oder einerFigur wirdeinefür
ſich abgeſc hloſſen e Begebenheit vorgeführt. So hat
das erſte Quartier15838 Acte:1. Adam und
Eva; 2.KainundAbel;3. Abraham und 3ſaac;
4.JacobundEjau; 5.Joſeph;6.Moſesinder
Wüſte; 7. David und Goliath ; 8. Geburt Chriſti.
Das2.Quartierhat20Acte,z.B.10.vondem
Gespräch Christi mit dem heidnische n Fröwlin,
14. Die Hi storie mit dem ehebrüchigen Wyblin,
das3.Quartierhat17Acte,3.B.2.VomGe
spräch und Disputat z der Juden mit Christo, da
si inne versteinigen wollten , das 4. Quartier hat
11Acte,3.B. 6. von Klagen der Tüflen über
den Sig Christi, 9.WassichmitdenJüngern
bi dem Grab verloffen .
Der Unterſchied , die Un terabtheilung des Actes,
iſt ein Mittelding zwiſchen Scene und Auftritt .
Es wurden gewöhnlich die Ereigniſſe des alten
und neuen Teſtamentes aufgeführt . Die Ma terie
war in allen Spielen ſo ziemlich die gleiche. 1597
änd erte man ge genüber 1583 nur ſo viel, daß
Eſther , Judith und Pfingſten als neue Acte aufges
nommen wurden. Auch die Hochzeit zuKanawar
vorgeſchlagen , und die bezügl ichen Manu ſcript e ſind:
noch vorhanden , ich glaube aber, ſie ſei nicht geſpielt
worden . 1616 ließ man Eſther und F udith wieder
weg, dann die beiden Historien hant nit ieder
mann gfallen . Dane ben wurden auch andere Stücke
aufgeführt , 1606 der hl. Leodegar, 1578 wollt e man
die Kreuzerfindung auf die Bühne bringen , allein Pestis
hats erwöhrt, das es nit ist gspilt worden. Ueber
die Technik dieſer legtern Spiele ſind aber nur wenig
No tizen erhalten.
Jeder Act wird durch einen Prolog, eingeleitet.
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