Volltext: Zur Technik der Luzerner Osterspiele

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Rom und Jeruſalem ſolle, jedes für ſich, auf einer 
bson dern erhabenen Brügi, auf einem für ſich ab 
geſchloſſenen , erhöhten Holzgeſtelle , errichtet werden . 
Während der erwähnte Teich Siloe auf höchſt ein 
fache Weiſe gemach t iſt, treffen wir doch auch ziemlich 
complicirte Scenerien. Im Spiel vom jüngſten Gericht 
ſitzt Gott auf einem Regenbogen . Auf der Rechnung 
der S chreiner vom Jahre 1597 ſteht auch die Stadt 
Bethulien . Das ch aracteriſ tiſche Merkmal der Hölle 
war das Hellenmul. Man brauchte zu dieſem laut 
einer Rechnung 40 Ellen Tuch, das dannbemalt wurde. 
Es war zwiſchen zwei Pfoſten eingefügt und konnte 
aufgezogen und abgelaſſen werden . Es mußeineArt Vors 
hang ge weſen ſein. Die Zeichnung im Plane von 
1583 zeigt wirklich ein ungeheures fratenhaftes Geſicht , 
mit fürchterlichen Augen , la nger rüſ ſelför miger Naſe, 
breitem Maul und entſetzlichen Zähnen. Der Himmel , 
auf der obern Seite des ſanft anſ teigenden Platzes war 
ein Balcon, angebaut an das Haus zur Sonne. Der 
Paradiesgarten war mit Loubesten und Tannlinen 
umſteckt. Im Innern war eine Grube, der Baum 
der Verſ uchung und ein Buchsbaum , hin ter d eſſen 
dichtem Gezweige Adam und Eva ſich verſtecken, wenn 
ſie geſündigt. Der Delberg iſt aus Holzgemacht, mit 
Tuch überzogen , mit Laubwerf umſteckt, hohl und 
viereckig, imJahre 1583 unten 8Fußlangund7 
FUB breit, obenbetragendieMaße6und5Fuß. 
DieHöheiſt11 Fuß. Von der Wichtigkeitdes Um 
ſtandes , daß die Differenz der Dimenſionen zwiſchen 
oben und unten ein Characteriſticum eines Berges jei, 
war inan feſt überzeugt, denn oft wird den Werkleuten 
eingeſchärft , ſie ſollten ihn ja oben Sünner als unter 
mac hen . Gebäulichkeiten , in deren I nnerm geſp ielt wird,
	        
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