Herrgottsfäden

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Dahin, als es fertig war, verzog eines Tages der allmächtige Präfes, „Er ift fich begraben gegangen,“ fagten die Fruttneller, In diefer Zeit Kam Pia als Frau auf den Hochfluhbhof, Es war eine ftille Heirat, Felir trug Trauer, denn vier Wochen vorher hatten fie feine Mutter begraben, das müdefte und fterbensfrohefte Weib, das lange im Tal gewefen war, Der Felir und die Pia find ein (haffiges Paar troß ihrer jungen Jahre; die Leidenfchaft it aus ihrem Leben gegangen; der Bauer lernt das Wirtfchaften und vergißt, nach Dingen zu fchauen, die neben der Arbeit liegen, und die Pia fpart und bauft wie nur eine im Dorf, Im Seelialphaus fit der Furrer, Er hat es nicht gern, wenn ihn viele Lefuchen; er ift menfchenfbheu geworden, Wber wenn der Felir hinauffteigt — und das ift jeden zweiten Sonntag —, dann hat er diefelbe Frage, die noch vor dem Sruß kommt, zu bSren: „Daft du nichts gehört? Meinft,Eommter nicht wieder?“ Und Felir hat immer diefelbe Antwort; von dem Tobias hört Feiner, und fie haben ihn auch im Oberland nicht erfragt, Einer ift zu Fruttnellen fo allein wie der Furrer auf feiner YMlp. Der NRuffi hat ihn für ganz zu fih nehmen wollen, aber der blinde Columban Nager will nicht aus feiner Stube geben, weil er darin auch mit feinen foten Yugen fieht. Er fit und betet und denkt und Lebt, fein Seficht ift lederfarben und in taufend Runzeln gefurcht, aber noch immer liegt der unzerftörbare Sonnenfchein der Zufriedenheit darüber, Nur zuweilen — die Iofefa hat ihn gehört — flüftert er in fich hinein von einem Faden, der mohl des Herrgotts Händen entalitten fei, alfo, daß er, der Nager, überzählig und vergeffen zurück: Sleibe in einer fremden, jungen Welt. J

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