Herrgottsfäden
Deskriptive Daten
Deskriptive Daten
- Titel:
- Herrgottsfäden
- Untertitel:
- Roman
- Urheber*in:
- Zahn, Ernst
- Erscheinungsdatum:
- 1951
- Verlag:
- Bertelsmann
- Permanente ID:
- ark:/63274/zhb18695
- Umfang:
- 299 Seiten
- Sammlung:
- Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern
- Lizenz:
- Public Domain Mark 1.0
Volltext
Erftes Kapitel
„Feet muß es heraus! Ich bin das Heimlichtun und das
Herumfchleichen fatt, Ich will reden, es gibt ja Feine Sünde zu
beichten, Und wenn ich Fein Dieb, bin, will ich auch nicht auf
den Sohlen fhleichen wie ein Dieb.“
„Du bift fo ein Wilder, Chriften, Kannft denn-nicht noch
zufrieden fein — eine Zeitlang noch, — fo wie wir es jebt haben.
Wir fehen einander jeden Tag, Und immer wieder findet (ich
zin Mugenblict zum Alleinfein, Und...
Der Chriften Ruffi fah fein Mädchen mit den zornigen
(hrwarzen Augen an und grollte weiter: „Warum noch war:
ten? Entweder er gibt mir dich jeßt oder nie. Warum alfo
dag Fragen verfparen? Und gibt er mir dich nicht freiwillig,
fo muß er!“
„Sr muß,” fagte finnend das Hochfluhhof- Mädchen, die
Nofi, Ihr fhmales Seficht war Frankbleich und das bittere
Weinen zuckte ihr um den Mund.
„Slaubft es etwa nicht?“ fuhr der Chriften wieder auf, und
feine Stimme wurde lauter, als vorfichtig war. „Ich will,
und was ich habe wollen, das hat noch alleweil durchmüffen!“
Rofi fhreckte zufammen und zitterte. Drüben am Wohn:
haus, in deffen Fenftern das weiße Mondlicht brannte, war
eine Tür gegangen. E$ war fo taghell drüben, daß das Mids
hen fich befinnen mußte, wie fie hier, im Sademtfchatten und
durch den Semsberg gegenüber wider den Mond abgemauert,
fiher und heimlich (tanden.
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