Das Benediktiner-Kollegium Sarnen ist eine Frucht der aargauischen Klösteraufhebung im Januar 1841. Ein kleiner Teil der Mönche des Klosters Muri übernahm die seit 1752 bestehende Lateinschule in Sarnen. Nach der Verlegung des Hauptsitzes des Klosters nach Gries bei Bozen im Südtirol entschied sich die Gemeinschaft, das Engagement in Sarnen weiterzuführen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die kantonale Lehranstalt zu einer Internatsschule katholisch-konservativer Prägung ausgebaut, deren Unterricht ab 1893 zur eidgenössischen Matura führte. Die Schülerschaft (bis 1970 nur männlichen Geschlechts) rekrutierte sich zur Hauptsache aus den deutschschweizer Kantonen mit liberal geprägten Kantonsschulen. Der Schulalltag war neben dem Unterricht von vielfältigen religiösen Verpflichtungen geprägt. Daneben bildeten Musik und Theater wichtige Betätigungen. Nach dem Höhepunkt in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts erfolgte ab den Siebzigerjahren der allmähliche Rückzug der Mönche auf dem Schuldienst.