Sentipost: Sentipost Nr. 3/2017

Deskriptive Daten

Zeitschrift

Titel:: Sentipost

Untertitel:: die Quartierzeitung aus dem Untergrund

Sammlung:: Luzerner Stadt- und Quartierzeitungen

Dokumenttyp:: Zeitschrift

Erscheinungsort:: Luzern

Signatur:: P.b 1688; F1.pa 136

Zeitschriftenband

Titel:: Sentipost Nr. 3/2017

Sammlung:: Luzerner Stadt- und Quartierzeitungen

Dokumenttyp:: Zeitschriftenband

Erscheinungsdatum:: 2017

Permanente ID:: ark:/63274/zhb19m65

Lizenz:: In Copyright 1.0

– 3 – AKTUELL sentipost nr. 3/17 Praktisch jedes Jahr tritt eine neue Person die zugleich gebende und fordernde Reise ‹Sentitreff-Praktikum› an. Seit August 2016bin ich nun auf meinem Trip mit dem Sentitreff und könnte wohl ein Buch über meine Erlebnisse schreiben. In die- sem Beitrag möchte ich ein zentrales Ele - ment meiner Reise ins Zentrum stellen: Das Projekt ‹MännerGeist›. Der Anfang In einem anderen Land Fuss fassen. Eine neue Sprache lernen. Sich inmitten an - derer Gepflogenheiten ein eigenes Leben aufbauen. Herausforderungen, w elche viel fordern – manchmal zu viel! «Egal, wie viel ich versuche, ich schaffe es einfach nicht, Anschluss zu finden.» Solche und ähnliche Aussagen gerade von Männern wurden vom Team im Sentitreff immer wieder aufgeschnappt. Dies veranlasste die Leitung, das Praktikumsprojekt 2016/ 2017 ganz den Männern zu widmen . Also machte ich mich auf, die betroffenen Männer zu suchen. Und womit fand ich sie? Die universelle, niederschwellige und kulturübergreifende Lösung heisst: Essen! Im Januar dies es Jahres lud ich alle mir bekannten Männer ein, um im Senti - treff ein herrliches 3-Gang-Menü zu ge - niessen (und natürlich vorher zu kochen). Diesen Aufhänger brauchte ich, um die Anwesenden über das dahinterliegende Vorhaben zu informieren: Analyse der Situation von Männern mit Migrations - hintergrund und Sammlung von Hand - lungs ansätzen. Analyse der Situation Der Start aktivierte acht der rund 25 an - wesenden Männer. Während fünf arbeits- intensiven und erkenntnisschaffenden Sit zungen wurden Meinungen diskutiert und Ideen gesammelt. Dies führte zu ei - ner Darstellung der Situation von mi g - rier ten Männern in der Schweiz. Schwer - punkt war dabei das Gefühl des Ausge - schlossenseins und das damit verbunde- ne Unwohlsein. Bei der Frage, was es für die Männer in ihrer Situation braucht, war man(n) sich einig: einen Ort des Treff - punkts. Männer(T)Raum Also machte sich das entstandene Pro - jekt team daran, eine Veranstaltungsserie von vier Aben den mit dem Motto ‹Männer (T)Raum› zu organisieren. Dabei soll es um das Zusammensein, Spass und Dis - kus sionen gehen. Dazu wurden – Überra- schung – schmackhafte Menüs serviert, Spiel-Weltmeisterschaften ausgetragen und herzhaft diskutiert! Ein voller Erfolg aus Sicht des Projektteams, der im letzten Abend mündete, bei dem sich ca. 35 An - wesende kontrovers mit den Th emen Auf - enthaltsbewilligung, Frauen und Ausge - schlossensein auseinandersetzten. Festen! Über die Sommerferien wechselte das Pro jekt MännerGeist in eine seiner letzten Phasen. Am 9. September sollen mit ei - nem Fest alle Interessierten mit ins Boot geholt werden. Aufhänger sind (du weisst es bereits) köstliche Speisen, erfrischen - de Getränke und rhythmische Musik – doch daneben geht es um mehr: Die Be - teiligten wollen das Fest als Bühne nüt- zen. Als Bühne für ihre Situation. Als Möglichkeit, offenen Augen einen Blick - wechsel zu ermöglichen in eine Welt von anderen Kulturen, von Diskriminierung, aber auch von Potentialen! Am 9. Sep- tem ber öffnet der Sentitreff seine Türen. Sei dabei, wenn Männer mit Migrations - hintergrund erzählen, musizieren, be - wirt schaften und lachen! Das Projekt MännerGeist versucht über das Projektende h inaus Männern mit Mig - rationserfahrung die Chance zu geben, ihre Situation aktiv mitzugestalten. Es baut im Sinne des Empowerments auf den Bedürfnissen und Wünschen der Ziel - gru ppe auf. Wir h offen, genügend Sympa - thisanten mobilisieren zu können, damit es auch nach dem September weiterge- hen kann mit den Geistern der Männer! MännerGeist – ein Erfahrungsbericht von Marco Perucchi, Soziokultureller Animator i.A. Zum laufenden Praktikumsprojekt im Sentitreff

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