Gasseziitig Lozärn: Gasseziitig Lozärn

Deskriptive Daten

Zeitschrift

Titel:: Gasseziitig Lozärn

Sammlung:: Luzerner Stadt- und Quartierzeitungen

Dokumenttyp:: Zeitschrift

Erscheinungsort:: Luzern

Signatur:: Z.d 116; F1.pa 144; H 132

Zeitschriftenband

Titel:: Gasseziitig Lozärn

Sammlung:: Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern

Dokumenttyp:: Zeitschriftenband

Erscheinungsdatum:: 1999

Bandzählung:: Dezember 1999, No 11

Kanton:: Luzern

Permanente ID:: ark:/63274/zhb1kq50

Lizenz:: In Copyright 1.0

Artikel

Titel:: GaZ-Ausflug in die Grotte von Vallorbe

Urheber*in:: Kiwi

Sammlung:: Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern

Dokumenttyp:: Zeitschrift

Strukturtyp:: Artikel

ET SA ae seite 2 EEE N "E An Erwachsene, die sich an die Kindheit erinnern ıch wurde auf diese Welt geboren Hatte früh alles um die Ohren dabe dem Arzt in die Hand gepisst Damit die Bezahlung erlediat ist. Früh.lernte ich dann gehen Um.die ganze Welt zu sehen Doch ich kam nie viel weiter {m Laufgitter gab es keine. Leiter. Nachher wurde es ernst Geh in die Schule, dass du lernst Hiess es von meiner Mutter Sie strich mir ein Brot mit Butter: Jort beginnts mit eins und zwei Später waren wir bei drei Als es. wurde Stunde vier War ich in der Beiz am Bier In der Schule musst du spuren /ielleicht verkaufst du einst Uhren Ider wirst später Generaldirektor der Bauer und hast nen Traktor. Es ist vorüber auf dieser Welt \lles was zählt, ist nur das Geld Was wir Menschen Gutes tun Wird mit uns im Grabe ruhn. GaZ-Ausflug in die Grotte von Vallorbe Am 3. September trafen wir uns ‚um lange versprochenen, aber ıe durchgeführten Ausflug der GjaZ-Schreiberlinge. In einer Au- :obahnraststätte gab es eine erste Kaffeepause. Dann ging die Reise weiter nach Vallorbe. Dort wurden arstmals die Bäuche gefüllt, sprich Würste gebraten und ge- gessen. Dann gings ab in die Grotte, die für ihre jesigen Stalagmiten und Stalaktiten bekannt ist. Vor ıllem auch die Ausstellung de: ‚erschiedenen jesteinsarten am znde der Grotte ist ehr interessant. Wir mnmer bei solchen Anläs- en war die Zeit zu kurz, chon bald nach Ende der Grot- enbegehung mussten wir wieder ‚ach Luzern zurück. Auf der Rückreise merkten wir dann beim lalt an der Autobahnraststätte, lass nicht alle denselben Weg ge- vählt hatten. Es sind dennoch alle gesund angekommen. Wir hof- jen, das nächste Jahr wieder et- was Ähnliches unter- nehmen zu können. Kiwi Was soll das für eine Welt sein? Kravattenheinis lupenrein Die Geldgeschäfte abwickeln Während alle andern pickeln. Am Ende bleibt nur das Eine Eine Hintertüre gibt es keine Du musst deine Sinne formen 30 durchbrichst du alle Normen. Frapinsky Wir sollten ihnen helfen, anstatt sie runterzumachen ıch habe in der letzten GasseZiitig ı1en Artikel: «Bosnien: Gehetzt in len Hass» aufmerksam gelesen. \uch habe ich das Foto ebenso auf- nerksam angeschaut. Es gibt viele Schweizer, welche lie Flüchtlinge als Schmarotzer an- schauen. Sie leben auf unsere Ko- sten. Sie bekommen alles von uns ınd sie sind manchmal nicht dank- „Dar dafür. Ich sehe das anders! Diese Men- schen mussten ihre Häuser, Woh- nungen fluchtartig verlassen, muss- en zusehen, wie ihre Lieben (Mut- ‚er, Vater, Söhne, Töchter, Kinder) ‚ergewaltigt und getötet wurden, Jjeschlachtet wie Vieh. Wenn sie in der Schweiz sind, jann müssen diese Leute dies alles ’erarbeiten, alles, was sie erlebt ha- »en. Dies ist mit sehr viel Schmerz ‚erbunden. Und wir sollten, anstatt je runter zu machen, ihnen helfen. ch empfehle mich um 3äume und Sträucher zu schneiden, für Staudenpflege, für das Anlegen von neuen 3ärten und biete auch <ostenlose Beratung - An, „REK SARTENBAU. NATURGÄRTEN N. 079/ 432 15 31 5005 Luzern 6018 Buttisholz “indrückliche Grottenlar a in Vallorne riften Für die Gesellschaft sind wir eine 'andgruppe voller fauler Kriminel- ar. Dank dem Heroinprogramm ha- ‚en viele von uns die Möglichkeit, ‚ieder ein «normales» Leben zu ühren. Viele sitzen nun herum und ‚issen nicht, was sie mit ihrer Zeit ınfangen sollen, was sie bewegen vollen. Langeweile macht sich »reit. Man grübelt über seine Pro- leme nach, ein Absturz ist vorpro- ‚rammiert, Da unsere Präsenz jetzt nicht ıehr so augenscheinlich ist, fällt ie nicht auf, aber wir sind dennoch arhanden. Wir hätten mit unserer Infrastruk- ar und dem Personal ein Riesen- otenzial, uns nützlich zu machen. Wir müssten umdenken, ich glau- e, dass sich heute viele Leute mo- 'vieren liessen, um zusammen ein esseres Bild dieser bis anhin unbe- ıebten Randgruppe zu präsentie- en! Die Chance, dass uns die Gesell- chaft einfach so wieder in ihre Rei- en integriert, bewerte ich als nicht 'orhanden. Wir dürfen nicht erwar- an, dass die Wirtschaft in diesen chwierigen Zeiten (Arbeitslosig- ‚eit) viele Leute aus unseren Rei- ıen anstellen wird. Deshalb mein Aotto: Hilf dir selbst, sonst hilft uns ;jeiner. Wir könnten die Szene in ine vielseitige Organisation um- ‚andeln! So hätten wir die Möglich- ‚eit, aktiv zu werden und unser mnage aufzupolieren. Durch die bestehenden Struktu- 2n wären unsere Möglichkeiten fast nerschöpflich. Ein Büro für tem- ‚oräre Jobs — die Leute könnten ich nach ihren Fähigkeiten ver- ıeten (Dienstleistungen, Fachar- eiten und Hilfsarbeiten), das An- ‚ebot wäre den eigenen Bedürfnis- en und Möglichkeiten anzupassen. ı diesem Büro könnte auch die Re- aktion der GasseZiitig einen Fen- terplatz haben, die Leute, die dort rbeiten, könnten beide Sachen Zeit——49 und Arbeit) koordinieren, len fties könnte von einem Büro ‚us erledigt werden. Eine Werkstatt und ein Atelier: roduktion, Renovation und Ver- auf. Gerne denke ich zurück an die leiten, als die Gasse einen Stand m Flohmarkt hatte. Viele von uns 'ebten diese Tätigkeit. Wenn ein erkaufsladen zu teuer käme, ‚Öönnte man die guten Produkte ber Prospekte (Herstellung im süro) vetreiben. Auch im Bereich der GasseChu- hi entdecke ich grosses Potenzial. .inerseits könnte man Gemüse und ‚alat selber anpflanzen, anderer- eits auch die Bewirtschaftung effi ‚enter ausnutzen. Anlässe organi- jeren; zum Beispiel Vernissagen der sonstige Performances. Wir könnten auch alljährlich ein est organisieren mit allem Drum ‚nd Dran: Bazar, Wettkämpfe in ;port und Spiel, am Abend dann ın nettes Konzert. Ich weiss, ich bin mal wieder am räumen. Aber wir brauchen Visio- en in dieser Welt! Ich glaube, dass nser Sozialsystem so ziemlich ‚usgeschöpft und verschuldet ist Ja wir aber in der Schweiz sind, ha- »‚jen wir beste Infrastrukturen, die ıur darauf warten, genutzt zu wer- len. Wenn jetzt nicht jeder für sich, Ondern wir alle am gleichen Strick ijehen würden, dann könnten wir si: :her etwas auf die Beine stellen. Michi Auer yvieder ins Leben zurück $inden, wieder glücklich leben zu können! Kiwi letzt endlich habe ich Jen Ausstieg geschafft In der Drogenzeit habe ich sehr hlechtes erlebt. Plötzlich sagte h mir, jetzt werde ich aufhören. Es rauchte viel, bis es mir gelang, und tzt endlich habe ich es geschafft! 'h bin doch jetzt schon sechs Mo- ate clean. Ich bin sehr froh da- \ber. Ich würde auch nie mehr so was nehmen. Es geht mir heute schon besser. um Glück hatte ich den Mut, aus- usteigen aus diesem Teufelskreis. :h werde nur noch für mich mein eben leben und versuche, jegli- 1en Kontakt mit der Szene abzu- rechen. Ich habe eigentlich nie viel ‚ontakt gehabt, aber es gab doch mmer Leute, die mich aufsuchten. Petra S. Vichts tun macht faul: zin Aufruf zur Aktivität Mit einem weinenden Auge denke ch an die alten Tage zurück, als es ‘och möglich war, mit unseren ei- enen Leuten, geführt von motivier- en und motivierenden Sozialarbei- arn, verschiedene sinnvolle Arbei- 2n zu tätigen. Meiner Ansicht nach macht es ‚enig Sinn, so viele Stellen zu chaffen, zu denen man hingehen :ann, um über seine Probleme zu eden - danach geht die Türe zu und .s bleibt alles beim Alten! Mit reden ılleine ist es leider nicht getan. Aus- ‚er hohen Personalkosten bringt .nser Sozialdienst manchmal nicht jel Produktives - muss er ja auch icht, ist ja nicht seine Aufgabe! )der etwa doch? Anmerkung der Redaktion: Zuschriften und Leserbriefe müs- ;en nicht mit der Meinung der Re- laktion übereinstimmen. Die Re- laktion behält sich Kürzungen vor. Adresse: Redaktion Gasseziitig / Postfach 3003 / 6002 Luzern -9t0: Raul Weper 7ealsatire Für eine Handvoll Kies Als ob es nicht schon demütigend ınd deprimierend genug wäre, ir- jend so einen stumpfsinnigen Job nachen zu müssen. Für eine Hand- °oll Kies, der dir auch noch zwi- chen den Fingern zerrinnt, wenn lu diese mal ein bisschen zu weit preizt. Nein, du musst dich auch ıoch in der Welt der Arbeit unter- verfen, irgend so einem Arsch, das ufällig dein Boss ist. Ja, zufällig, lenn es hätte ja auch irgendein an- 'eres Arsch sein können. Du bist die Weihnachtsgans und virst ausgenommen. Die Ausneh- ner haben das ganze Jahr Weih- ı1achten. Wehe, du schnatterst ein- aal zu laut, dann fliegst du! Von wölf Monaten im Jahr ackerst du wei für den Staat, dessen Acker ;tets gut bestellt ist. Für eine Hand- 'oll Kies scheuerst du dir nicht nur len Hintern wund, sondern auch leine Seele, sofern du letztere nicht ‚cChon vorher dem Teufel oder dem (jesgrubenbesitzer verkauft hast. Der Kies liegt auf der Strasse, du ‚rauchst ihn nur aufzuheben. Doch caum bückst du dich danach, utschst du aus und fällst auf die ;chnauze. Die anderen, die mit den ;chubkarren, haben nur darauf ge- vartet, und jetzt kommen sie, hau- ın dir eins auf die Rübe — und weg st der Kies. Wenn du aufwachst, lenkst du: Es war sowieso nur ein ‚schlechter Traum. Nun ja, die einen ‚chaufeln und die anderen scheffeln len Kies. Paradox: Für eine Handvoll Kies ‚erkaufst du deinen Arsch, aber du ;pürst ihn trotzdem noch, weil sie dir dauernd hinten reintreten. Der Kiesgrubenbesitzer lacht sich in sei- ı1e volle Schaufel. Und du buckelst ınd spuckst in deine leeren Hände, das alles für eine Handvoll Kies... Bernard Charles Wüest

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