Sentipost: Sentipost Nr. 2/2018

Deskriptive Daten

Zeitschrift

Titel:: Sentipost

Untertitel:: die Quartierzeitung aus dem Untergrund

Sammlung:: Luzerner Stadt- und Quartierzeitungen

Dokumenttyp:: Zeitschrift

Erscheinungsort:: Luzern

Signatur:: P.b 1688; F1.pa 136

Zeitschriftenband

Titel:: Sentipost Nr. 2/2018

Sammlung:: Luzerner Stadt- und Quartierzeitungen

Dokumenttyp:: Zeitschriftenband

Erscheinungsdatum:: 2018

Permanente ID:: ark:/63274/zhb1vm67

Lizenz:: In Copyright 1.0

– 3 – AKTUELL sentipost nr. 2/18 Das Spannende liegt so nah … Besuch bei der ‹Güüggalizunft› von Leonie Bernet Im Programm des Quartiertreffs war für Donnerstag, 1. März, ein Archiv-Besuch bei der ‹Güüggalizunft› angesagt. Mir sel- ber war der Name dieser Zunft bekannt. Gleichwohl, so genau wusste ich darüber nicht Bescheid. «Augenfällige Figuren und Sta dt- Originale lässt die Gesellschaft nicht mehr zu. Die Güüggali-Zunft Lu - zern hat es sich zur Aufgabe gemacht, sich um die Stadtoriginale zu kümmern. Ein Besuch mit vi elen Geschichten.» Das finde ich im Internet über diese originelle Zunft. Wir ‹Sentianer› waren alle positiv überrascht von all dem Gesehenen und dem Gehörten. Mit der Zunftfahne begrüsst Um 19 Uhr war Treffpunkt im Sentitreff. Alsbald machten wir uns auf den Weg. Per Bus erreichten wir die Haltestelle ‹Froh burg›. Dort begrüsste uns der Archi - var Adolf Portmann Frohburg mit der Zunftfahne! Nein, mit im Winde flattern- der Fahne wurden wir, nehme ich an, noch niemals empfangen. Es war eine herzliche Begrüssungszeremonie. Zu Fuss gelangten wir dann ins Archiv der Gü üg - ga lizunft, das in der Pizzeria ‹Reusszopf› seinen beständigen Platz gefunden hat. Adolf entpuppte sich als gewandter Red - ner und führte uns in die Geschichte der Güüggalizunft ein, die im Jahr 1978 ge - gründet wurde. Im UG des Restaurants hingen im Über - angebot unzählige Bilder von verstorbe- nen Originalen. So zum Beispiel das von Emil Manser, der mit seinen intellektuel- len, philosophischen, von Hand geschrie- benen Plakaten (mit absichtlichen ortho- grafischen Fehlern) auf die Missstände seiner Zeit Aufmerksamkeit erreichen wollte. Das imponiert mir noch heute. Was viele nicht wissen: Emil lebte lange Zeit mit einer Partnerin zusammen. Anita hiess sie, oder heisst sie immer noch. Ich kannte sie persönlich. Sie arbeitete da - mals beim selben Arbeitgeber wie ich. Anita als Modeberaterin, ich als Tele fo - nis tin. Nein, verstehen konnten wir das damals nicht. Anita schreibt in der Hom - mage an den Strassenphilosophen: «Du machtest mich neugierig und wir liessen Zur geplanten Grossbaustelle Ein Mehrzweck- streifen für die Baselstrasse Von Luca Wolf, Kommunikation Stadt Luzern Die aufwendige Totalsanierung der Basel - strasse wird der grösste Eingriff ins Quar - tier seit vie len Jahren werden. Die Strasse muss komplett aufgebrochen wer den, um die vielen maroden Leitungen im Unter - grund erneuern zu können. In dies em Zu - sammenhang soll auch gleich die Ober - fläche erneuert werden. Ein neuer Belag wird für weniger Lärm sorgen, Busse wer- den bevorzugt. Optisch am Auffälligsten wird der geplante Mehrzweckstreifen in der Mitte der Strasse. Dieser zwei Meter breite markierte Streifen dient Autos beim Überholen von Velos als Ausweich - fläche. Punktuell kann dank des Mehr - zweck streifens das Trottoir etwas ver- breitert werden . Während der Bauzeit ist die Baselstrasse nur stadteinwärts befahrbar. Der Verkehr stadtauswärts wird über die Damm strasse geführt. Das Projekt wird erhebliche Ver - zögerungen auf dem gesamten Strassen - netz rund um die Baselstrasse sowie gros- se Staus zur Folge haben. Entsprechende Signalisationen und Aufrufe, falls mög- lich auf die Durchfahrt zu verzichten oder auf den ÖV umzusteigen, sind von gros- ser Bedeutung. Die Erreichbarkeit der ein zelnen Geschäfte und Gebäude wird gewährleistet sein. Ende April 2018 haben die Verantwort - lichen der Stadt Luzern das Projekt an der Jahresversammlung des Vereins BaBeL sowie der Begleitgruppe Baselstrasse vor- gestellt. In dies er Begleitgruppe sind über 20 Personen aus dem Quartier vertreten, plus diverse Interessenverbände. Auf - grund der äusserst komplexen Ausgangs - lage, des hohen Verkehrsaufkommens so - wie der zeitlichen Abhängigkeit von an - deren Projekten ist noch einiges unklar. Geplant wäre, mit der Sanierung und Auf wertung 2019 zu starten. Die Bauar - beiten würden rund eineinhalb Jahre dau- ern, bis Ende 2020. Doch ob dies möglich ist, wird sich erst noch zeigen müssen. Die Verantwortlichen der Stadt bedanken sich aber schon jetzt für das Verständnis, das alle werden aufbringen müssen. uns auf eine gemeinsame, manchmal nicht einfache, dafür aber spannende Reise ein. Dein en Charakter fand ich span - nend. Du warst ein Macho, gleichzeitig sensibel und intelligent, ein Zyniker, aber auch stolz und humorvoll. Dich als Part - ner zu haben, hiess auch gesellschaftlich exponiert zu sein.» Seine l etzte Insze nie - rung, mit dem Freitod in die Reuss, war seine Wirkungsvollste. «Krebs! (wählte Ab kürzung in Himmel)», stand auf sei- nem letz ten Plakat. Reichhaltige Schätze versammelt Zurück zur Ausstellung: Da hingen aus- serdem B ilder von Radio Müsli, Bahnhof- Jules, Ruedi Blumen-Bürgi, dem früheren Gnagivater, Rolf Buff (Losverkäufer im Bahnhofareal), Plastik Ida und viele an - dere mehr, die mir indessen persönlich weniger bekannt waren. Jedenfalls hängt eine beträchtliche Menge an verstorbe- nen Originalen an den Wänden. Zu den neu dazugestossenen, lebenden Origina - len gehört Joe Birrer. An der Baselstrasse hat er, auf einem Stuhl sitzend, jahrein, jahraus, von morgens bis abends, den vor überziehenden Verkehr beobachtet. Ich vermute zwar, dass er nicht nur dem Verkehr ein Auge schenkt, sondern die Menschen, die an ihm vorbeiflanieren, genauestens unter die Lupe nimmt. Joe erscheint übrigens immer pünktlich um 9 Uhr zum Quartierzmorge im Sentitreff. Adolf Portmann unterhielt uns mit sei- nem Refer at fast zwei Stunden lang. Nein, langweilig wurde es uns nicht. Die Güüg - galizunft besteht nur noch aus zwölf, meistens älteren Mitgliedern. Somit ist es nicht erstaunlich, dass sie Nachwuchs - sorgen haben. Die Güüggalizunft erfüllt jedoch sehr viele karitative Aufgaben. So veranstaltet die Zunft mit den Originalen Boots fahr - ten, immer mal wieder eine ‹Fahrt ins Blaue›, Gnagi-Essen und Weihnachts - essen, Besuche der LUGA, und wenn es Not am Mann gibt, hilft sie sogar bei Wohnungsräumungen und Zügleten. Sie dient damit einem gesellschaftlichen, ge - meinnützigen Zweck . Zweck .

Zugriffsbeschränkung

Nutzungslizenz

fullscreen: Sentipost Nr. 2/2018 (2/2018)

Zeitschrift

Zeitschriftenband

Inhalt

Zitieren und Nachnutzen

Zeitschriftenband

Bild

Bildfragment

Zitierlinks

Zitierempfehlung