Sentipost: Sentipost Nr. 2/2018

Deskriptive Daten

Zeitschrift

Titel:: Sentipost

Untertitel:: die Quartierzeitung aus dem Untergrund

Sammlung:: Luzerner Stadt- und Quartierzeitungen

Dokumenttyp:: Zeitschrift

Erscheinungsort:: Luzern

Signatur:: P.b 1688; F1.pa 136

Zeitschriftenband

Titel:: Sentipost Nr. 2/2018

Sammlung:: Luzerner Stadt- und Quartierzeitungen

Dokumenttyp:: Zeitschriftenband

Erscheinungsdatum:: 2018

Permanente ID:: ark:/63274/zhb1vm67

Lizenz:: In Copyright 1.0

RÜCKBLICK sentipost nr. 2/18– 6 – Treffpunkt am 2. April um 10 Uhr unter dem Torbogen auf dem Bahnhofplatz Luzern. So steht’s auf der Einladung zur Sentitreff-Wanderung am Ostermontag. Wir stehen zehn Minuten zu früh unter dem ‹Arc de triomphe› von Luzern. Kurz vor dem 10 Uhr Glockenschlag kristalli- siert sich aus unauffällig Herum stehen - den eine muntere Gruppe von 12 Wander - lustigen. Man schüttelt Hände, versucht sich Namen und Gesichter zu merken, nes telt mit Schnürsenkeln, dem Back - pack oder dem Rest der Ausrüstung. Los geht’s in Richtung Horw ... Renate begrüsst die Teilnehmer im Na men des Sentitreffs. Sie wird die Gruppe führen. Nach kurzer Wartezeit auf potentielle Nachzügler geht’s weg vom Bogen. Das Wetter ist herrlich. Die Luft ist immer noch frisch, fast kühl. Der Himmel ist überwiegend blau, beheima- tet einige Wolken, die für Struktur und Stimmung sorgen. Vorbei am KKL und Kantonsschule weicht die städtische Hek - tik. Wir wandern dem See entlang. Durch das glasklare Wasser sieht man den See- Grund. Die Farbe des Wassers ändert je nach Tiefe und wetteifert mit hellen Sonnenreflexionen um unsere Aufmerk - sam keit. Das Wasser ist fast spiegelglatt. Nur entfernte Kursschiffe und einige Wasservögel zeichnen darin ihre Ringe und Rillen. Die Kanus und Ruderboote mitsamt Mannschaft scheinen noch in ihrem Klublokal mit Vorbereitungen be - schäftigt. Der Vorhang zur Bergkulisse ist heute offen, atemberaubend, erhebend. Die Rigi und all die anderen schneebe- deckten Berge thronen hoch über dem Vierwaldstädtersee in voller Pracht. Der Pilatus, unser Heimberg, versteckt sich zunächst hinter Hausdächern, wird aber immer kecker und zeigt schliesslich seine grandiose Erscheinung in Gross - format. Wir durchwandern grüne, aufgeräumte Parklandschaften, getrimmte Rasen- Mono kulturen, von Bäumen und Sträu - chern gesäumt, die auf solch herrlich warme Tage warteten. Später werden wir Bärlauch finden und Wissenswertes über Christrosen lernen, ein Kastanienbaum wird daran erinnern, wo wir sind. Der Duft von Frühling liegt in der Luft. Un- ser Blick folgt oft dem Gesang und Ge - zwitscher der hiesigen Vogelwelt. Wir passieren das Museum zu Ehren Richard Wagners –ein Traumhaus an Traumlage mit Traumumschwung. Von nun an geht’s bergan. Es tun sich hohle Gassen aus Kornelkirschen- und Thuja-Hecken auf, Grün-Wände die wohl Prachts häu - sern Privatsphäre verheissen. Sie führen zu weissen und gr auen Betonschluchten, Hochhaus-Silos, Terrassenwohnungen, und einer Hochschule – wohl ein ange- nehmes Daheim für viele Luzerner. Geselligkeit und Gespräche bis über den Berg ... Unsere Wandergruppe ist ziemlich lose zusammengewürfelt. Unser kleinster ge - meinsame Nenner ist der ‹Sentitreff›. Es bilden sich immer wieder wechselnde Zweier- oder Dreiergrüppchen, die eben- so viel vom gepflegten Gespräch zu hal- ten scheinen wie von der Natur oder der Aussicht. Man tauscht sich aus, teilt Ge schichten und Meinungen, bestimmt öfters auch ein Schmunzeln und Lachen. Die Stimmung ist heiter und gelassen. Wir wär men auf. Man kommt sogar rege l- recht ins Schnaufen. Man könnte sich der Jacken entledigen. Jede Ablenkung wird vermehrt ein dankbar entgegen genom- mener Vorwand, um kurz zu rasten, die Berg-, See- und Waldwelt auf uns wirken zu lassen. Bei der ersten Sitzpause zurrt eine Drohne statt Milane oder Mäuse - bussarde über unseren Köpfen. Unsere 12-köpfige Wandergesellschaft fin det An - knüpfungs punkte zueinander, gemein- sam geteilte Geschichten, Orte und Er - lebnisse in unseren Gesprächen. Wahr - scheinlich sind wir alle auf Zeitreisen in unsere Vergangenheiten und Zukünfte. Die Schritte werden schneller, Atem fre - quenz und Puls normaler. Das Ziel un - seres Bogenlaufs, Horw, ist erreicht. Man beschliesst, sich vor der Rückfahrt nach Luzern zusammen in einer Wirtschaft am See zu erholen und später für ein Gruppen bild zu posieren. Ich glaube, wir sind uns alle darüber einig, dass es ein gelungener Anlass war, das Wetter per- fekt und die Gesellschaft vorzüglich. Der Abschied war kurz, aber herzlich. Unter dem Triumphbogen von Luzern um etwa vier Uhr nachmittags war der Kreis unserer Reise geschlossen. Allen Teil neh menden und speziell den Orga ni - sa to rIn nen herzlichen Dank. Ostermontagwanderung nach Horw von Patrik Good; Foto: Phi lipp Sidler Auf gemütlich-gesprächiger Rundtour

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