Volltext: Zur Technik der Luzerner Osterspiele

werden durchſichtig , das heißt, ohne Wände gebaut . 
Das Weihna chthü ttlein beſteht aus vier Pfoſten , über 
welche Stroh gelegt iſt. Die Thüre zum Gefängniſſe 
des Johannes iſtmit Sprentzeln , einzelnen Stäben 
gemacht , damit man hi neinſe hen und er hinausſprechen 
könne. Der Tempel beſteht aus einem Vorbau und 
ſechseckigen Chor. Die Wände gehen nur 4Fußhoch 
hinauf und ſind mit Tüchern behangen. Obenhater 
einen heidnischen Thurmknopf . Es iſt auch ein 
Glöd klein angebracht, womit der jüngſte Raths herr in 
den hohen Rath läutet. Der Einga ng iſt da durch 
markirt , daß hier, wie übrigens ſelbſtverſtändlich, die 
4Fuß hohe Wand fehlt, und daß zwiſchen beiden 
Thürpfoſten oben eine bogenf örmig gefrümmte Latte 
geſpannt iſt. Im Tempel befinden ſich die Bundes. 
lade, undBänkelängsderWand.—Nach dem Blane 
vom Jahre 1583 iſt der Himmel, wie bereits erwähnt, 
oben im Spielplatz , die Höűe unten. Den Tempel hat 
man, wenn man hinaufgeht, in der Mitte rechte. Etwas 
unterhalb des Tempels ſteht der Waſſerfelſen ; der 
Jordan, in dem übrigens nur während der Taufe 
Chriſti Waſſer floß, kommt von links oben quer durch 
den Plat. Hartüber ſeinem Ufer ſteht die Säule 
zum goldenen Kalb. Der Delberg ſteht im Paradies 
und neben dem Paradies befindet ſich der Gar ten der 
Magdalena . 
Beſt immte Theile der Scenerie mußten verſchiedene 
Male und zu verſchiedenen Zwecken dienen . Der Sinai, 
der Berg der Verſuchung und der Delb erg ist alles 
eins, ohne irgendwelche Aenderung . Im Paradieſe 
geſchieht auch das Gejegd , die Jagd Efau's, dann 
iſtes wieder der Delgarten , worin die Todesangſt 
Chriſti ſtattfindet . Bei der Gefangennehmung wird 
er zergengt , ruinirt , und muß dann wied erhergeſtellt 
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